Ab 1.Juli 2012 Niederspannungsrichtlinie VDE-AR-N 4105 für KWEA

Der Wechselrichter muss also Netzstützende Funktionen bereitstellen.

Naja es ist schon so, dass die Energieversorger Probleme bekommen, das Netz stabil zu halten, wenn plötzlich große Leistungen von Einspeisern kommen, von denen sie überhaupt nichts wissen. Es geht, wenn ich das richtig verstanden habe auch nicht nur ums Abschalten, sondern zusätzlich um Blindleistungsregulierung.

Es gibt da mehrere Anforderungen je nach Leistungsklasse.
Hier mal ein paar kurze Anforderungen:

Wirkleistungsreduzierung bei Überfrequenz: (Bei allen Leistungsklassen)
früher wurde bei 50,2Hz hart abgeschaltet, heute muss von 50,2 bis 51,5 eine Rampe gefahren werden, bei der die Leistung reduziert wird.

Es ist nur noch eine Schieflast von 4,6 kVA pro Phase zulässig. Wenn drüber dann halt mehrphasig einspeisen.

Ab 3,68 kVA am Netzanschlusspunkt müssen die Wechselrichter Blindleistung bereitstellen können. Auch bei mehrphasigen Systemen. es zählt dann die Leistung am Netzanschlusspunkt.

Glaube sogar andere Erzeugungseinheiten wie z.B PV würden dann auch dazu zählen.

Bei höheren Leistungen kommen dann noch andere Anforderungen ins Spiel.

Wer es genauer wissen möchte, bei SMA hab ich eigentlich ne schöne Beschreibung gefunden. Ist zwar auf PV bezogen, gilt aber für Wind genauso.
http://www.sma.de/loesungen/pv…-4105.html

Hallo XXL,
doch du bist betroffen, die Frequenzabregelung muss er auch können. Weiterhin muss der Netz und Anlagenschutz auf die erweiterten Grenzen angepasst sein.
Weiterhin gelten andere Netzzuschaltzeiten und Wiederzuschaltzeiten nach Netzfehlern.
Wenn du jetzt 2kW Wechselrichter parallel schaltest, dann kommst du sogar über die 3,68kVA Grenze und benötigst Blindleistung.

Wenn du unter 3,68 kVA bleibst brauchst du keine Blindleistung. Frequenzabregelung brauchst du immer.

Was passiert denn nun wenn man Wechselrichter beispielsweise aus Chinaproduktion verwendet und diese ans Netz bringen will...? Die sind nicht unbedingt schlecht und haben auch alle möglichen Sicherheitsfeatures aber sind ganz sicher nicht so ausgerüstet dass sie der neuen Verordnung entsprechen. Kann man diese mit einer entsprechenden ENS nachrüsten bzw. gibt es so eine überhaupt?

Es kann sich ja nun nicht die ganze Welt nach den Neuerungen im deutschen Gesetz richten...!

Ich habe hier noch einen Windyboy 1100 LV, dessen Produktion ja auch demnächst eingestellt wird, bzw. schon ist (schade eigentlich) und der hat sowas noch nicht verbaut, was mache ich nun also wenn ich damit nach dem 1.7. ans Netz will?

Gruß
Max

Das hat doch damit nun mal überhaupt gar nichts zu tun.
Es ist schon logisch dass so ein Wechselrichter abschalten sollte wenn es kein Netz mehr gibt. Das tun selbst die besseren Chinawechselrichetr...!
Und dass es da einen Standard geben muss ist auch klar...also gibt's eine ENS für Geräte die die nötigen Zertifizierenden nicht haben...auch OK...

Aber durch die neue Richtlinien werden ja ganz andere Dinge neu gewürfelt die mit der Netztrennung überhaupt nichts zu tun haben...dennd as gibt's schon seit etliche Jahren.
Die Frage also nun: Gibt's ein Nachrüstgerät dass all diese Standards die nun gefordert werden erfüllt...?

Gruß
Max

Hallo zusammen,



Wo ein Markt ist, werden auch entsprechende Produkte produziert und zur Verfügung stehen.

Bleibt man unter der 3,68kVA Grenze so reicht eine Frequenzabregelung.
Das könnte man wohl relativ kostengünstig mit einem zusätzlich Gerät zwischen Wechselrichter und Netz geschalteten Gerät realisieren
was die Frequenzen kontrolliert und ggf. die Verbindung zum Netz trennt.

Oberhalb der 3,68kVA Grenze wird dann zudem eine Blindleistung Kompensation benötigt.
Das ist eine Phasenverschiebung zwischen dem generieren Strom und der Netzspannung (voreilend oder nacheilend).
Ob das mit einem Zusatzgerät kostengünstig und stabil möglich ist,
oder ob dann doch ein neuer Wechselrichter benötigt wird bleibt abzuwarten.

Letztendlich ist klar, dass die technischen Anforderungen an die Netze, durch das dezentrale Einspeisen, teilweise nicht unerheblich steigen.

Ein Beispiel:
Die Netzspannungen müssen in definiertem Rahmen, Toleranzen um die 230 V (400V), beim Endverbraucher, zur Verfügung gestellt werden.
Das ist wichtig, alle Verbraucher müssen den Rahmen der Netzspannung kennen und damit zuverlässig arbeiten können.

Durch das Verteilen des Stroms über die Kupferleitungen entsteht unweigerlich ein Spannungsabfall in der Leitung.
Bei zentraler Einspeisung wird dieser Spannungsabfall z.B. kompensiert,
indem die Spannung am Transformator zum Niederspannungsnetz oberhalb der Nennspannung eingestellt wird, z.B. 105 % der Nennspannung.
In diesem Fall muss man ja nur mit einer Reduktion der Spannung hin zum Verbraucher zu rechnen.

Bei dezentraler Einspeisung, in größerer Ordnung, so groß, dass man über den Transformator ins Mittelspannungsnetz einspeisen möchte,
dreht sich dann die Energierichtung und auch der Spannungsabfall. In diesem Fall kommt es zu einer höheren Spannung im Niederspannungssegment -
bei den Anschlüssen der Endverbraucher.

Hier muss garantiert bleiben, dass diese erhöhte Spannung immer noch in den standardisierten Vorgaben liegt.
Alles nicht so einfach

Gruß Frank

Ich frage vor allem auch deshalb nach weil ich demnächst gerne eine 5 KW Anlage ans Netz bringen will...da stellt sich nun doch die Frage welchen Wechselrichter ich denn überhaupt verwenden darf...?!

Er muss ja dann zudem auch noch zum Spannungsbereich der Anlage passen...das wird die Auswahl dann doch schon arg einschränken. Letztlich wird man wohl wieder bei SMA landen...obwohl ich von denen wegen des kleinen Reglungsberieches eigentlich weg wollte...

Alles nicht so leicht

jau, das werde ich auf jeden Fall noch machen...