DIY Windkanal im Eigenbau

 
Maerten
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DIY Windkanal im Eigenbau

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Gepostet: 02.02.2016 - 19:59 Uhr  ·  #1
Hallo Windfreunde.

Nachdem ich grosse Schwierigkeiten habe, vertrauensvolle Werte für meinen Windgenerator vom Hersteller zu erhalten, und mir ein Windkanal zu teuer und aufwändig erscheint, habe ich mir was anderes überlegt.
Aus der Landwirtschaft stehen mir zwei Heugebläse zu verfügung. Eines davon würde ich vor dem Windrad (1,2kW und 3m Durchmesser) platzieren und laufen lassen. Wichtig wäre für mich neben optimalen Bedingungen einfach überhaupt mal ein paar Werte aus dem Gesamtsystem Generator plus Repeller zu erhalten. Nachdem dann ein konstanter "Wind" herrscht könnte ich die Stützpunkte meines Windmaster solange verschieben, bis ich für die aktuell erzeugte Spannung den optimalen Stromverbrauch ermittelt habe. Mit dem ändern des Abstandes zwischen Windrad und Gebläse könnte ich dann mehrere Strom/Spannungspaare ermitteln. Das ganze würde ich in einer Halle mit hinten/vorne offenen Toren durchführen, also praktisch wie ein Windkanal.

Was haltet Ihr von dieser Idee?
Hat sowas hier schonmal jemand gemacht?

Freue mich über Tipps und Vorschläge. :-)

Gruss, Maerten.
XXLRay
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Re: DIY Windkanal im Eigenbau

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Gepostet: 03.02.2016 - 09:33 Uhr  ·  #2
Maerten
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Re: DIY Windkanal im Eigenbau

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Gepostet: 03.02.2016 - 10:49 Uhr  ·  #3
Hallo,

ja ist auch keine schlechte Idee. Leider habe ich keinen LKW. Der Traktor ist zu langsam. Garnicht so einfach. :)

Gruss, Maerten.
dig-it
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Re: DIY Windkanal im Eigenbau

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Gepostet: 03.02.2016 - 12:52 Uhr  ·  #4
Ohne jetzt Landwirt zu sein, nehme ich an, dass der Luftauslass am Gebläse nur einen relativ geringen Durchmesser hat. Jedenfalls sehr viel geringer als die 3 m Deiner Anlage. Um diese einigermaßen gleichmäßig anzuströmen, müsstest Du also schon einen gewissen Abstand haben. Wieviel dann noch auf den Repellern ankommt, ist schwer zu sagen. Vielleicht solltest Du ohnehin gleich beide Gebläse verwenden. Ob Du damit dann eine Kurve hinbekommst, die auch den Verhältnissen in freier Wildbahn gerecht wird, muss man sehen. Erkenntnisse wirst Du sicherlich gewinnen.

Möglicherweise sogar die, dass am Ende mehr Strom rauskommt, als die Gebläse an Leistung benötigen! Ok, so etwas hatten wir kürzlich schon einmal in einem anderen Thread...;-)

Dieter
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Re: DIY Windkanal im Eigenbau

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Gepostet: 03.02.2016 - 19:23 Uhr  ·  #5
Zu langsamer Traktor? Die laufen 30 + x und 36km/h sind 10m/s. Für die normalen Windgeschwindigkeiten im Regelbetrieb reicht das schon weit.
Größtes Problem dabei ist nen windstillen Tag zu erwischen für die Messung und die Befestigung auf dem Anhänger.
Günther
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Ungleichmäßge Strömung

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Gepostet: 04.02.2016 - 13:06 Uhr  ·  #6
Hallo,
um die teuren Windkanalkosten des Strömungsinstitutes der Uni Stuttgart für unsere Netzinverteranpassungen zu umgehen, sind wir auch auf die Idee gekommen, ein großes Heugebläse zu verwenden. Mit einem Holzgestell haben wir eine Konstruktion gebaut, um verschwiedene Windräder montieren zu können. Auf dem Foto ist leider das Gebläse im Hintergrund nicht zu erkennen.
Schon nach den Windmessungen bis etw 10m/s (je nach Abstand) ahnten wir das Dilemma: Die "Winddichte" war derart inhomogen, d.h. in der Mitte fast ein loch, je weiter nach außen wurde sie stärker mit extremen Wirbeln.

Für den Spiralflügel auf dem Foto reichte es zum Test, bevor er ins Freiland kam (Ergebnis: Fehlkonstruktion), aber für Vertikalläufer war das Gebläse ungeeignet. Deshalb überredeten wir den Entwicklungschef der Firma Helios in Schwenningen, uns mal einen Block aus 4 großen Industrie- Lüftern zusammenzustellen (2,5 x 2,5 m), um dort wenigstens bis 1,5 kW-Windräder testen zu können.
Das Ergebnis war ähnlich: Je nachdem wo wir den Testmast seitlich oder im Abstand aufstellten, war das Ergebnis wegen der unterscheidlichen Strömungen anders, also wenig aussagekräftig.

Also mussten wir doch in den sauren Apfel beißen und mehrere Tage lang den großen Windkanal mieten. Der im Durchmesser kleinere, der von der Autoindustrie und anderen Firmen genutzt wid (höhere Geschwindigkeiten) war für uns nicht geeignet, weil er zu große Strömungsverluste im Randbereich hat.

Grüße von Günther
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