Also die Normalen...

Hier mal ein Horizontalläufer mit C,Profilen
 
Carl
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Also die Normalen...

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Gepostet: 11.03.2016 - 19:05 Uhr  ·  #1
https://www.youtube.com/watch?v=j7ylepTbcNE

Nach langer Zeit ein Hallo an Euch alle!

Weil mein altes Passwort nicht mehr funktionierte, konnte ich jahrelang nur als Gast bei Euch zuschauen. Komischerweise erscheint jetzt beim Drücken des Login-Kästchens mein Logo Carl und irgendein Passwort, welches ich nicht aufschlüsseln kann als Sternchen-Reihe eben. Automatisches Login hat jetzt geklappt!

Inzwischen hat sich bei mir was Neues ergeben was ich Euch nicht vorenthalten will: Es gibt gute Argumente für die "Normalen" was für mich Ansporn dafür war, den C-Flügel ebendort experimentiell einzusetzen. Das spezielle Anwendungsgebiet sind Standorte mit genügend Wind, klar, nur wissen wir alle, dass der Wind bei Horizontalern normalerweise auch sauber von Turbulenzen sein soll wenn man Wert auf Energieausbeute legt. Schaut Euch einfach das Youtube-Video (Link zu Youtube oben) an, ein Text dazu ist entweder dabei oder wird von mir noch nachgereicht. Fragen werden sehr gerne beantwortet, es gibt keine Geheimnisse.
Carl
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Re: Also die Normalen...so ganz normal nun doch nicht...

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Gepostet: 12.03.2016 - 08:13 Uhr  ·  #2
An dem auf den Fotos zu erkennenden Aufstellungsort könnt Ihr genau erkennen, dass dort wegen dichtem Baum-Bewuchs normalerweise eine Windrad-Aufstellung völlig sinnlos wäre, wegen der dort auftretenden Turbulenzen.

Das ist genau der richtige Platz, um den HC-Rotor zu testen!

Der Rotor hat 1,3 m Rotor-Durchmesser, gerade richtig für den Shimano-Nabendynamo bei Schwachwind.Turbulenzen steckt er hier locker weg, Anlauf bei 2 m/sec Windgeschwindigkeit, dann auch schon Ladebeginn. Ich habe zwei Ledleisten (funktionieren mit je 12 V Eingangsspannung, 0,47 Ampere Last-Messung) mit je 50 Leds direkt (ohne Brückengleichrichter) dran gehängt, die schon bei 3 m/sec Windgeschwindigkeit ohne Flackern hell aufstrahlen.

Weitere Info: Der Rotor hat wenig Leistungsverluste,wenn der Wind nicht frontal auf den Rotor einströmt, bis zu 30° nach beiden Seiten kann die Windrichtung-Abweichung betragen und bringt dann etwas weniger, jedoch noch ganz gute Leistung.

Zudem: als monogonal laufendes System laufen die Flügel auch dann noch korrekt angeströmt in gleicher Drehrichtung und Leistung weiter, wenn der Wind von hinten kommt. Das ergibt die Möglichkeit, den Rotor fest - ohne Windrichtung-Nach-Führung - in die Hauptwindrichtung orientiert aufstellen zu können.

Was wollt Ihr noch mehr für ein Kleinwindrad in strömungsgestörter Umgebung. Man kann von so einem Profil nicht den Leistungsbeiwert erwarten, den normale aerodynamische Profile bringen, wie hoch der Wert bei diesem Modell sein kann, ist noch nicht ermittelt. Wer sich schon mit Standortproblemen befasst hat, weiß, in welche Anwendungs Nische diese Bauform hineinpasst.




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Ralf B
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 12.03.2016 - 21:05 Uhr  ·  #3
Hallo Carl
Schön mal was "Neues " zu sehen ! :-)

Aus einem Vertikalläufer ein Horizontalen zu machen.... warum nicht?
Anders herum geht es doch auch ...siehe H- Rotor.... etc

Was es bring, muss man sehen. ( Die Flügel ein wenig der Kreisform anpassen: Innen dünner oder mehr Drehung ?.....)

Gruß Ralf
Carl
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 12.03.2016 - 21:45 Uhr  ·  #4
Dake für`s Feedback, Rolf,

dieses ist nun der erste Prototyp mit Segelbespannung, Kevlar und PVC-beschichtetes Aramidgewebe. Die Spanten und der Spannbaum sind massiv Carbonrundstab mit Edelstahlrohrbewehrung in Nabennähe.

Die flexible Flügelform in Segeltechnik gibt bei so einfacher Bauweise etwas Spielraum für eine Anpassung an eine zugegebenerweise elegantere Kreisform, machbar wäre das mit dem Einsatz von zusätzlichen Spanten. Innen (Vorflügel?) dünner oder weiter macht dann Sinn, wenn man den Flügel an einen Generator und/oder die mittlere Windgeschwindigkeit anpassen möchte. Ein breiter Vorflügel gibt mehr Drehmoment, was bei Schwachwind interessant ist. Die Schnelllaufzahl und der Anfahrzeitpunkt ist so dann langsamer und kommt früher. Ein dünner Vorflügel läuft schneller mit weniger Drehmoment und Anlauf erst später bei höheren Windgeschwindigkeiten und eignet sich eher für Standorte mit sehr gutem Windangebot. Das alles sind erstmal nur grobe Vorgaben, genauere Parameter lassen sich noch nicht liefern.

Gruß, Carl
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 13.03.2016 - 18:21 Uhr  ·  #5
Moin Carl,

klasse Ding...habe selber vor Jahren mit den ersten Shimano Typen Windräder mit dem Profil" ebene Platte" gebaut..

das ist aber klar besser...schick. Sag mal, Dein Nabendynamo, hat der sehr wenig Rastmoment/Cogging Torque?
Oder anders gefragt, dreht der sehr leicht ?

Mich wundert nämlich der scheinbar rel. geringe Anstellwinkel, das würde ja bedeuten, das diese Vorderkanten/Profilnasenformung eben tatsächlich bereits eine stark leistungssteigernde Wirkung hat..

Auch die Leistung passt doch, schon bei 3 m /sec, und in der Lage.

Schick !Jetzt nur noch sicherstellen, das Sturm --nicht wie bei mir damals die Blätter zersägt:-).Und zwar am Mastpylon.
Die können ja nun nicht mehr stark auslenken..
Schönen Gruss
Cerco
Carl
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 13.03.2016 - 20:01 Uhr  ·  #6
Hallo Cerco, moin zu später Stunde!

So edel wie Du mit Nabendynamo gings bei meinen ersten Windrädern nicht, sondern mit "Reifenquäler" (Reibrad-dynamo)! Das Profil "ebene Platte" hingegen, ok, so fortgeschritten war ich damals auch schon!

Der hier benutzte Shimano Nabendynamo DH-3N80 läuft mit etwas weniger starkem Rastmoment als das Billigsegment.

Der auf dem Foto sichtbare geringe Anstellwinkel hat nichts zu sagen, weil die Flügel sich wie Luggersegel automatisch anstellen. Beim Luggersegel steht ein Teil des Segels vor dem Mast (beim Flügel heißt das wohl eher Holm) Die hinter dem Mast stehende Segelfläche kann beim Lugger-Typ nicht ganz nach Lee abklappen sobald Wind drauf steht. Je nach Verteilung der Flächen vor und hinter dem Mast kann man so einen flexiblen Anstellwinkel vorbestimmen, der sich dann auch noch auf die Windgeschwindigkeit einrichtet. Praktisch wird so ein Segelflügel an der Mastspitze (Holm) aufgesteckt und von einer stabilen Edelstahlfeder unten zur Nabe hin runtergespannt. So flattert nichts hin und her und erst wenn Wind ist, stellt sich das Ding automatisch richtig an. Auf dem Foto war gerade kein Wind, deshalb der steile Anstellwinkel!

Wie soll der Sturm hier Flügel zersägen? Das ist Schusswestenware Mann, Kevlar und beschichtetes Aramid beim Vorflügel. Da kann nichts wegfetzen! Und der Holm, das ist Vollstabcarbon mit Edelstahlrohrverstärkung im unteren Bereich in Nabennähe. Hält ordentlich was ab. Na ja, warten wir den nächsten Sturm ab, man hat ja schon Pferde kotzen gesehen.

Gruß, Carl
Menelaos
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 15.03.2016 - 00:35 Uhr  ·  #7
Hallo Carl,

Hatte schon vor einigen Wochen deinen Post bei Facebook dazu gesehen :-) - tolle Arbeit !

Sag mal, was wiegt das komplette Inndran, hast du das mach nachgewogen?

Gruß
Max
Carl
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 15.03.2016 - 01:41 Uhr  ·  #8
Hallo Max, schön, wieder voneinander zu hören!

Es hat sich einiges getan bei mir, das wenigste hatte mit Windenergie zu tun, meine Gartenanlage hat viel meiner Zeit eingefordert.

Unter anderem waren die vielen Bäume bei mir zu hoch und wegen den Stürmen im Herbst/Frühjahr 2014/15 wurden einige davon umgelegt und entwurzelt. Außer den Aufräumungsarbeiten kam hinzu, dass Vorsorge für den restlichen Baumbestand getroffen werden musste. Ich konnte das leider nicht machen lassen, kostet eine Unsumme und so musste ich selbst raufklettern um fast alle Kronen zu kürzen. Etwa 60 Bäume die teils über 25 m hoch waren sind jetzt sturmsicher auf die Hälfte runtergemacht, bei Nr.: 36 geschah dann leider ein Unfall, ich stürzte im freien Fall rückwärts hinunter und muss dabei wohl Bänderrisse im Beckenbereich davongetragen haben, es tut jedenfalls immer noch minimal weh.Im Krankenhaus war ich nicht, wer sollte sonst meine Tiere versorgen? Zudem - ein Arzt hätte auch nicht viel mehr tun können als vielleicht röntgen und Händchen halten! Na ja, Glück gehabt, wenn 90 kg über 8 m tief runterplumpsen kann auch weit mehr passieren.Wenn man da unten liegt, soll man sich erstmal sortieren! Nach einer Viertelstunde lautem Stöhnen entschloss ich mich dazu, den großen Zeh zu bewegen, was tatsächlich noch funktionierte und anschließend der restliche Gehapparat ließ sich auch noch bewegen, so rettete ich mich damit in mein Haus ins Bett. Am fürchterlichsten war der Versuch am nächsten Morgen aufzustehen, was ich dann auf alle Viere verschieben musste. Mit Hilfe eines Stuhls kam ich dann doch hoch und nutzte den Stuhl als Krücke, um in die Küche zu kommen. Ohne Kaffee ist das Leben doch halb so schön.

Inzwischen geht`s wieder prima, bis auf kleine Schmerzen im Rücken nur bei Ermüdung. Na ja, eigentlich kein Thema für ein Kleinwindanlagen-Forum, Entschuldige!

Der erst kürzlich fertiggestellte Horizontalläufer-Prototyp mit C-Flügeln wiegt mit Nabendynamo etwa 1,4 kg, die Gewebeteile der Flügel sind etwas schwerere Ware, so wie bei Hochseejachten mit Kevlarsegeln. Ich hatte eben nichts besseres zur Hand. Das Ganze ist handgenäht, ziemlich starker Faden, dass gibt neben der Außenbeschichtung des Vorflügels noch zusätzlich ein paar Gramm mehr als unbedingt nötig.

Gruß, Carl
dig-it
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 15.03.2016 - 08:51 Uhr  ·  #9
Zitat

Das Ganze ist handgenäht, ziemlich starker Faden,


Vielleicht ist ja noch etwas Material übrig für einen Fallschirm!!! ;-) Du hast offensichtlich trotz allem Riesenglück gehabt. Gute Genesung!

Dieter
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 15.03.2016 - 09:02 Uhr  ·  #10
Carl
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 15.03.2016 - 09:58 Uhr  ·  #11
@ Dieter: Leider ist das extrastarke und dicke Kevlargewebe nur ein kleiner Rest, den ich einmal geschenkt bekam. Ich habe jeden Quadratzentimeter davon für das neue Windrad genutzt. Vielleicht wäre das Zeug bei der schweren Qualität als Fallschirm auch vor mir unten angekommen! Grüß Dich und danke für die guten Wünsche!

@ XXL Ray: Ein Riesenglück war das wirklich! Toll wieder von Dir zu hören. Ich erinnere mich immer noch sehr gerne an Deine unermüdliche Recherche und die hervorragenden Beiträge, die Du in verschiedenen Artikeln über Windkraft in Wikipedia geleistet hast. Das war schon sehr großartig. Hut ab mit Band und Schleife!

Gruß, Carl
Menelaos
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 15.03.2016 - 11:14 Uhr  ·  #12
Hallo Carl,

Da hast du aber Glück gehabt. Ich kenne jemanden der nach so einer Aktion im Rollstuhl sitzt :-(
Gott sei Dank mit dem Schrecken davongekommen!

1,4 Kg ist schön leicht - gefällt mir sehr gut! Hast du mal in etwa ermitteln können welche SLZ der Rotor hat? - ich vermute mal dass er im Bereich um die 0,7 bis 1,5 liegt...wie auch der "normale" C-Rotor?

LG
Max
Carl
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 15.03.2016 - 14:26 Uhr  ·  #13
Hallo Max,

Da ist noch etwas Spiel drin, man könnte ohne gravierende Stabilitätseinbußen noch minimal leichter bauen! Die SLZ kann ich z.Z. nur sehr grob einschätzen, Du dürftest mit Deiner Annahme sehr sehr nahe dran sein. Gefühlt läuft er etwas schneller als ein "normaler" C-Rotor, das ist ja bei Horizontalläufern, die nicht einen Teil des Drehkreises gegen den Wind ankämpfen so wie die Vertikalläufer, auch zu erwarten. Um den Horizontaler vom C-Rotor besser unterscheiden zu können, bezeichne ich das Ding vorläufig als HC-Rotor.

Gruß, Carl
Menelaos
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 16.03.2016 - 00:28 Uhr  ·  #14
Hallo Carl,

Wie muss er denn angeströmt sein damit er am besten läuft? - ich vermute ja dass das Hauptwirkprinzip durch die "normale Stellung" des Rotorblattes zustande kommt welches sich durch den Luggereffekt anpasst und gar nicht mal solo sehr durch das C-Profil ansicht...?
Carl
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 16.03.2016 - 09:47 Uhr  ·  #15
moin Max,

stimmt genau, das Blatt stellt sich durch den Luggereffekt in einen etwa normalen Stellwinkel so um die 10° ein. Das C-Profil bekommt seine höchsten Vortriebswerte bei senkrechter bis leicht vorderlicher bzw. achterlicher Stellung (bis 10°) - je nach Strömungseinfall- zum Wind, ganz anders als bei einem reinen Auftriebsläufer. Das könnte ich nur so erklären, dass die Leitfläche hinter dem wannenförmigen Vorflügel die Strömung gebündelt in den Vorflügel einleitet, wo sie dann - sozusagen konzentriert - durch die Umleitung innerhalb der Wanne - den im wesentlichen wirksamen Vortrieb erzeugt.

Vermutlich entsteht auf der der Strömung abgewandten Seite auch noch ein minimaler Auftrieb durch Wirbelfelder, der wohl weit weniger relevant für den Vortrieb ist. Ein bisschen so wie der gebündelte Wasserstrahl, der in die Becher auf dem Turbinenrad einer Peltonturbine eingeleitet wird. Natürlich ohne dem Wirkungsgrad von 99% der Peltonturbine, der Rotor funktioniert wie alle Windräder unter den Gesetzen nach Betz.

Auch wenn der C-Flügel fest 90° quer zur Strömung steht, befindet er sich im Hauptwirkungsbereich mit maximalem Vortrieb.

Das bedeutet, man könnte ein solches Profil z.B. in rigider Bauweise starr ohne Stellwinkelveränderungen in einem Rotor einsetzen. Interessant wäre sowas vielleicht bei monogonalen Rotoren in Meeresströmungen mit Ebbe und Flut (haben die Russen mal mit mechanisch verstellbaren Propellern gemacht). Probiert habe ich sowas ähnliches bisher nur in mit ebenso starren C-Flügeln bestückten Felgen eines Fahrrades, dort möchte man ja weiter geradeaus und nicht rückwärts fahren, sobald der Wind mal von der entgegengesetzten Seite kommt.

Gruß, Carl
Carl
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 18.03.2016 - 15:14 Uhr  ·  #16
Hallo Max nochmal,

bei mir gibt es keine Möglichkeit, die SSL verläßlich zu ermitteln. Sie könnte auch etwas höher als 1,5 liegen, ich würde das selbst gerne wissen. Falls es genügt, könnte ich z.B. versuchen, mit Windlogger und Strommessgerät parallel im Freien zu messen.

Wenn dann die jeweilige Spitzenwindgeschwindigkeit und das Spitzenmessergebnis mit dem Strommesser über einen kleinen Zeitraum genommen wird, könntest vielleicht Du oder sonst jemand vom Forum den gleichen Shimano Nabendynamo DH3N70 auf einer Drehbank mit Drehzahlmesser und Strommesser auf gleiche Nennhöhe zur hier gemessenen Höchstmessung bringen?

Strommessungsspitze und Windgeschwindigkeitspitze dürften wohl gleichzeitig auftreten. Mir müsste nur jemand sagen, was ich da mit dem Strommesser messen soll, Volt, Ampere, unter Last mit den angeschlossenen Ledleisten oder ohne diese.

Dann hätten wir jedenfalls auch bald die entsprechende SSL anhand der gleichzeitig gemessenen Drehzahl, es ließe sich dann jedenfalls errechnen. Leider ist der Drehzahlmesser meiner Drehbank nicht sehr genau, eine (nicht für Profis geeignete) Paulimot.

Gruss Carl
illiat
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Ich finde das genial

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Gepostet: 26.04.2017 - 12:55 Uhr  ·  #17
Hallo Carl,
deine Konstruktion ist einfach genial.Ich bin ein starker Befürworter des Konstruktionsprinzip's bei dem die auftretenden Kräfte über einen Holm auf die Nabe gebracht werden. Das hast du hier glänzend gelöst. Das Seemannsgarn das du da mit Max spinnst, ist mir als Landratte allerdings fremd. Wenn es konstruktionstechnisch nicht so kompliziert wäre einen größeren C-Flügel in leichtbauweise herzustellen, könnte mann dieses Windrad mit einem Durchmesser bis zu etwa 8 - 10 m durchaus zur Ernte höherer Leistungen herstellen. Anstelle des pultrudierten Kohlenstabes würde ich ein gewickeltes Kohlerohr verwenden. Diese Rohre gibt es als Masten für die Windsurferbretter bis etwa 5 m Länge. Sie sind extrem leicht, hochstabil und flexibel . Ich rätsele noch herum, wie ich eine dauerhaft stabile Konstruktion des Vorflügels und der leitfläche bewerkstelligen kann. Als Bespannung würde ich würde ich nicht eine soche dicke Plane, sondern UV-festen und superleichten Drachenstoff wählen.
Vielleicht gelingt es mittels 3 D Druck geeignete Verbindungselemente herzustellen, mit denen man ein aus dünnen Glasfiberstäben hergestelltes "Bespannungsgerippe" am Holm befestigen kann.
Ein solches 10 m Windrad würde dann nur wenige Gramm wiegen und hätte ca. 78 m² Erntefläche. Das Dilemma jedoch ist, dass es in Deutschland keine vernünftigen Generatoren zu kaufen gibt. Zum Selberbauen von Scheibengeneratoren habe ich absolut keine Lust mehr.
Könntest du dir eventuell vorstellen, dass die C-Form mit dem Vorflügel himmelwärts und der leitfläche in Richtung Boden zeigend ein geeigneter Rotor für eine ganz neue Form von Drohnenpropeller sein könnte?
Viele Grüße
Ulli
Carl
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 26.04.2017 - 19:11 Uhr  ·  #18
Hallo Ulli,

meine Erwartungen für die Nutzung von C- Profilen hatten sich bisher ausschließlich auf turbulenzgeplagte Standorte in Bodennähe mit kleineren Modellen beschränkt, wo dies eventuell eine w Alternative zu Vertikalläufern die sonst dort zum Zug kommen sein könnte.

Damit sind in der Regel sehr turbulente Standorte, das heißt ja meist Windhindernisse in Form von Bauten, Grünwuchs oder Bodenunregelmäßigkeit wie Hügel Berge etc. gemeint.

Größere Windräder stoßen meist in größere Höhen vor, wo es sich dann schon eher lohnt, auf leistungsfähigere Normprofile zurückzugereifen weil dort meist auch weniger Turbulenzen sind.

Ein so großes Windrad mit Carbonholmen wie beim Mast von Surfseglern wäre vielleicht noch im machbaren Bereich. Auch an einigen turbulenten Standorten wo normale Horizontalläufer nicht gehen.

Was das C-Profil als Antrieb von Drohnen betrifft, dazu habe ich keine Erfahrungen .

Und hinsichtlich der Wirkungsweise des C-Profils als Tragfläche nur wenig Versuche gemacht. Das Perfil kommt jedenfalls nicht an die Auftriebswerte unter geringen Anströmwinkeln normaler aerodynamischer Flügelprofile heran - hat jedoch - wie ich an Papierfliegern ausprobierte, eine deutlich verzögerte Sinkrate durch den Auftrieb des von unten einwirkenden Luftstroms beim Absinken.

Der Luftstrom der von vorne durch Reisegeschwindigkeit einwirkt, erzeugt so gut wie keinen Auftrieb. Das macht den Unterschied des C-Profils aus, der größte Auftrieb entsteht aus Winkeln, bei denen normale Profile nur stallen können.

Also querab zur Flügelebene.

Gruß, Carl
illiat
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 26.04.2017 - 22:13 Uhr  ·  #19
Hallo Carl,
nun mach dich nicht kleiner als du bist. Was spricht für und was spricht gegen einen C-Flügel an einem Horizontalachser. Dafür spricht, dass ein horizontaler C-Rotor ohne drehbahre Gondel fest montiert werden kann und in einem großen Winkelbereich sowohl von vorn als auch von hinten angeströmt werden kann. Ebenfalls spricht es für den horizontalen C-Rotor, dass er auf Grund seiner Wirkungsweise Turbulenzen gut verarbeiten kann. Weiterhin spricht dafür, dass mit einem relativ geringen finanziellen Aufwand recht viel "Erntefläche" erreicht werden kann. Mit drei 2m-Flügeln habe ich schon ca. 12,5 m² überstrichene Fläche. Wenn ich eine solche Erntefläche mit einem Vertikalachser bauen will, ist das vom Materialaufwand her schon ein Unterschied wie Tag und Nacht. Dieses Argument spricht also auch dafür.
Dagegen spricht die kompliziertere Bauweise und der zu erwartende geringere Wirkungsgrad der Flügel im Vergleich zu Hochleistungsflügeln von Horizontalachsern. Diese Hochleistungsflügel spielen ihre Vorteile aber auch nur bei laminarer turbulenzarmer Anströmung und entsprechend dem angepassten Anstellwinkel auch nur bei einer optimalen Strömungsgeschwindigkeit der anströmenden Luft aus.
Den geringeren Flügelwirkungsgrad kann ich relativ einfach mit einer minimalen Verlängerung am Flügelende ausgleichen. Der Anstellwinkel des C-Rotors ist sehr "breitbandig" gegenüber der Strömungsgeschwindigkeit der anströmenden Luft. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil. Im Übrigen sind für mich Nabenhöhen von 10 m in turbulenter Umgebung noch relativ bodennah. Ebenso ergeben 5 m lange Flügel noch kein großes Windrad.
Weisst du was Carl, Ich probiere es einfach aus.


viele Grüße
Ulli



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Carl
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Re: Also die Normalen...

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Gepostet: 28.04.2017 - 08:56 Uhr  ·  #20
Hallo Ulli,

Du hast recht mit den Pro-punkten, nennst auch den Schwachpunkt des schwierigen Fertigungsprozesses der Flügel! Es ist weniger was für unerfahrene Bastler, schon gar nicht in der Leichtbauversion Lugger.

Man muss sehr genau arbeiten und Erfahrung mit Segel-macherei oder Profi-Drachenbau haben.

Deine Idee gefällt mir gut.

Das größte Potential hatte ich bisher darin gesehen, normale Leistungsprofile bei Standortproblemen in Nabennähe mit kleinen C-Aufsätzen nachrüsten zu können, als Anlaufhilfe. Dort in Nabennähe dürfte es die Schnelllaufzahl auf Touren nur minimal negativ beeinflussen.
Was man dabei locker als Nachteil hinnehmen kann, wenn bedacht wird, das beste Windrad an miesen Standorten braucht Hilfe!

Übrigens, Dein Mini Windrad bei mir tut immer noch gute Dienste und für die Gummi-Nabe mit Eis-puk habe ich eine weitere Lösung in Form von dickem Förderband vom Bergwerk gefunden, aus dem mit Lochsäge runde Scheiben geschnitten werden.

Grüße und weiterhin gutes Gelingen!

Carl
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