rätselhafte Fügeltechnik

 
Carl
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rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 12.01.2018 - 09:27 Uhr  ·  #1
Der Link führt zu einem youtube-Video mit drei Figuren welche von Windenergie getrieben um eine vertikale Achse kreisen. Die Figuren generieren hierbei direkt den Antrieb über den Wind. Ein versteckter Motor, der das Windrad dreht ist nicht eingebaut, man sieht auf dem Video sehr genau wie die Flügel bei schwachem Wind 0,5 m/sec beginnen zu reagieren und bei etwas kräftigerem Wind so ab 1 m/sec anfangen zu kreisen.

Wie funktioniert`s...

https://www.youtube.com/watch?v=C45Yd3bLZuo

Gruß an die Tüftler, Carl
...
 
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 12.01.2018 - 09:56 Uhr  ·  #2
schööööööön :)
soderica
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 12.01.2018 - 12:58 Uhr  ·  #3
Hallo Carl,
lustiges Rädchen, ist doch ideal als Vogelscheuche.
Hab gerade mal Deine Youtube Kanal besucht und sehe, dass Du da ja noch so einiges mit diesen Pingus angestellt hast, aber auch die anderen Sachen finde ich gelungen. :fgrin:
FamZim
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 12.01.2018 - 13:13 Uhr  ·  #4
Hallo Carl

Die Pingus sind an der senkrechten Achse etwas drehbar aufgehängt.
Die hintere Fläche ist grösser als die vor der Achse.
So werden sie vom Wind mit der Nase in den Wind gedreht und haben einen Anstellwinkel, der dann Vortrieb erzeugt.

Gruß Aloys.
Carl
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 12.01.2018 - 15:03 Uhr  ·  #5
Ich freue mich echt über das Feedback bisher!

Aloys beobachtet sehr scharf und hat das wichtigste Funktionsprinzip schon gelöst. Wer kann jetzt noch sagen, technisch wie genau die hängenden Figuren stabil auf das wechselseitige Auftreffen der Strömung im Drehkreis reagieren? Sie hängen doch nur an einem Aufhängungspunkt, unten nicht wie Segel mit Schot. Was auch die Frage aufwirft: Warum zeigen die Figuren auf einer Seite der Drehachse mehr Fläche, auf der anderen weniger. Sie hängen doch weitgehend lose um noch beweglich zu sein, sind z.B. unten nicht mit Seil nach hinten gezogen um so einseitig mehr Fläche zu bieten. Gravitationsgemäß müßten sie gleichgewichtig hängen beidseitig des Schwerpunktes mit gleicher Flächenverteilung.

Der Vorschlag mit der Nutzung als Vogelscheuche ist großartig und nachahmenswert!!! :-)

Das Modell auf dem Video ist knapp 30 cm hoch und ebenso breit! Um das sinnvoll in Vogelscheuch-Größenordnung zu machen, müsste man einige Parameter genauer kennen die ich selber noch nicht nachbaugerecht festlegen konnte. Zum Beispiel können solche Figuren bei stärkerem Wind abheben so dass sie fast waagerecht fliegen. Man sieht dann nur noch einen waagerechten Strich in der Landschaft, das fliegt so schnell dass das Auge nicht folgen kann. So ist das auch eine Sturmsicherung weil die Flügel in dieser Stellung bedeutend weniger Luftwiderstand bieten, auch weniger stark die Stellungswinkel verändern. Bei einer Vogelscheuche wäre das schon sehr wichtig wenn sie doch in Wind und Wetter draußen lange überstehen soll.

Was die genauen Parameter betrifft: Je nach Form und Gewicht, Größe und Abstand von der Drehachse reagieren die idealerweise flächig gehaltenen Figuren sehr unterschiedlich. Sie funktionieren durchaus nicht alle so dass sie bei Sturm abheben und dann je nach Wind ggf. rasend schnell in sturmsicherer Stellung rotieren. Was erwünscht wäre, denn weniger gut austarierte Vogelscheuchen (oder "Windspiele" für jemand der entsprechend Mitleid mit den Vögeln hat) bommeln und schlagen sich die Flügel bei starkem Wind eher kaputt teils ohne überhaupt zu drehen. In falschem Abstand zur Drehachse oder sonstig falscher Koordination funktionieren manche gar nicht, flattern nur wahllos hin und her!

Man könnte das (ich kann`s noch nicht) - wenn man alle Parameter sehr genau kennt - so einstellen, dass die Flächen (egal ob Figur oder sonstig geometrische Form) sowohl bei Schwachwind als auch im Sturm optimal laufen. Bisher ist mir sowas nur durch Zufall und etwas Gefühl mit dabei gelungen.

Ob es noch andere Verwendung als "Deko" oder "Vogelscheuche" dafür gibt habe ich bisher noch nicht herausgefunden - wohl schon, dass damit im großen Stil Energie erzeugen nicht sonderlich sinnvoll erscheint. Drehmoment ist nicht viel da, die Lagerung muß leichtgängig sein und bleiben. Viel Last drauf ist keine gute Idee. Ich finde dennoch, jede Technik hat irgendwo ihren Anfang und es ist schön wenn wir reichlich was zum vernetzen, improvisieren und tüfteln in der Grabbelkiste haben.

Gruß, Carl
nightwind
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 12.01.2018 - 15:21 Uhr  ·  #6
Sieht sehr schön aus, ist auch eine nette Idee für ein Geschenk z.b.
Carl, aus welchem Material sind denn die Figuren ?

Gruß
Wilfried
Carl
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 12.01.2018 - 18:37 Uhr  ·  #7
Hallo Wilfried,

danke für die Ermunterung!

die Pinguin-Figuren sind bemaltes Moosgummi welches auf der Rückseite eine durch die Figur laufende Verstärkung mit aufgeklebtem schweren 2 mm PVC beschichteten Gewebe (Reste von einer sehr stabilen Schwimmbad-Auskleidung) erhalten hat so dass die Figur am Aufhängungspunkt durch ständige Zug- und Biege-Belastung nicht ausreißt und zudem stabil bleibt. Außer Moosgummi, Kleber, PVC-Gewebe und der Bemalung mit Schmincke - Acryl - Farbe sind keine weiteren Materialien oder Teile in den Figuren verbaut.

Was es rein vom verbauten Material her ziemlich schwer macht, die mechanische Funktion in allen Einzelheiten zu erkennen und zu durchschauen. Das war bei diesem Modell Absicht, das Pinguin-teil war tatsächlich ein Geschenk für jemanden dem es ganz nebenbei möglichst effektiv erschwert werden sollte, alle mechanischen Funktionen nur durch reine Beobachtung oder Abtasten herauszufinden. Man kann auch anderes Material nehmen, es gibt da kaum Grenzen in der Vielfalt.

Mein Tip: Man versuche erfinderisch auf die Lösung zu kommen. Man frage sich wie ist die Figur so zu stabilisieren dass sie im Drehkreis vor dem Wechsel der Stellwinkel auf die jeweils andere Seite der Figuren automatisch eine elastisch zurückgeführte Ausgangsstellung mit Anstellwinkel linear zum Drehkreis einnimmt und wie kann man es erreichen, dass gleichzeitig immer eine bestimmte größere Fläche der Figur relativ zur senkrechten Achse nach hinten zeigt, also dorthin wo der Wind die Figur etwas abwinkeln soll. Dann wäre schon alles leichter herauszufinden.

Alois hat mit seiner Beobachtung und Erkenntnis das eigentlich Wichtigste bereits herausgefunden, nämlich dass die hintere Fläche relativ zur Drehrichtung größer ist als die vor der senkrechten Schwerpunktlinie liegende. Für ausgewogenes Funktionieren ist auch hier das genaue Flächenverhältnis ein Parameter mit dem man variabel für verschiedene Windgeschwindigkeits-Verhältnisse Voreinstellungen vornehmen kann. Diesen Parameter kann man nun allerdings genauer benennen:

Wem`s also in den Fingern juckt sowas mal nachzubauen oder auszuprobieren kann ohne Feineinstellung einfach einen goldenen Schnitt wählen. Der liegt ziemlich genau zwischen 2/3 bis 3/4 der Fläche hinten und 1/3 bis 1/4 vorne. Damit (in der Mitte zwischen Drittel und Viertel-Verhältnissen) haben bisher so ziemlich alle Pinguin-Mobile und andere auch gut funktioniert. Hat man nun nur sehr starken Wind am Standort bestimmt man die Flächen einfach etwas mehr in`s Drittel-Teil-Verhältnis, bei immer nur Schwachwind kann man dann mehr zum Viertel-Teil-Verhältnis wandern, womit dann eine Eignung für Starkwind nicht mehr gegeben ist. Das ist weil je nach Größenunterschied der vorne und hinten stehenden Flächenanteile sich auch der Stellwinkel automatisch etwas vergrößert oder verkleinert. Bei Starkwind ist also weniger Stellwinkel besser, bei Schwachwind ist ein etwas größerer günstiger, ganz so wie bei den "Normalen" auch. Ein Flächenverhältnis über die Drittel oder Viertel Anteile hinaus also z.B. 1/2 zu 1/2, 1/5 zu 4/5, 1/6 zu 5/6 usw. funktioniert selbstbalancierend nicht mehr, dann müsste man wie bei einem Segel mehrere Befestigungspunkte haben, nicht nur die Aufhängung oben.

Gruß Carl
Carl
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 13.01.2018 - 10:49 Uhr  ·  #8
Ich erkläre Euch auch gerne, warum diese Rätsel-Show mit dem Funktions-Prinzip:

In den 30 Jahren, seit ich das erfunden habe, ist es mir bisher nicht gelungen, genügend Disziplin aufzubringen, über Grundlagenforschung - Methodik und mit analytischer Genauigkeit alle Parameter auf ihre Werte einzuengen so dass es gelingt, nach genauen Vorgaben das zu wiederholen was mir bisher nur durch Zufall und "mit dem Daumen gepeilt" an meinen Modellen gelingen konnte.

Zwar habe ich in dieser Zeit vielleicht einige hundert Modelle dieser Art selber gebaut, bin aber nicht in der Lage jemandem weiterzuhelfen, der sich einen Bauplan wünscht nach dem er mit Sicherheit einen rundum zufriedenstellenden Erfolg erzielen könnte.

Mehr noch, ich hatte oft und viele dieser dekorativen manchmal auch "verscheuchenden" Modelle sichtbar in meinem Umfeld drapiert, immer in der Hoffnung jemand mit technischem Interesse könne darauf aufmerksam werden und sich fragen wie sowas funktioniert. Tatsächlich konnte ich einige davon verkaufen, ob nun als zukünftige Vogelscheuche oder als Deko ist mir unbekannt aber niemand hat gefragt warum funktioniert das eigentlich. Vor allem bei uns in Deutscland, dem Land der "Dichter und Denker" hatte ich was anderes erwartet. Patentiert habe ich das Ding nicht obwohl das Patentamt mir nach einer Recherche für damals 800 Mark mitteilte das Aussicht auf Patentschutz bestände. Ich hatte damals schon genug Kosten durch andere "verrückte" Patentanmeldungen die sich dann auch bis heute nicht ausgezahlt haben. z.B. die Verbesserung des "ewigen Brunnens" von Salomon de Caus, eine Solar betriebene Pumpe, die mit ersatzweise Syphons statt Ventilen nunmehr wartungsfrei funktionieren kann. Patentanmeldung war volle Kanne rausgeschmissenes Geld.

OK, ich hoffte mit damals öffentlich aufgestellten Windspielen vor allem, jemand kommt vorbei und klopft mit neugierigen Fragen an meine Tür. Fehlanzeige Niemand kam in 30 Jahren um zu erfahren wie es funktioniert. Nicht einmal in einer Gruppe von Künstlern, die damals für einen "Tag des Museums" eine Ausstellung solcher "Flattermänner" in einem Museumsgarten mit mir als "technischen Leiter" machten. Sie haben die Figuren bemalt und das war`s. Jedenfalls meldete sich auch danach niemand mit solchen Fragen bis ich vor 7 Jahren einen Kanal auf Youtube eröffnete und verschiedene meiner Modelle als Kurzkino reinstellte. Tatsächlich meldete sich dann irgendwann nur ein einziges Mal ein Japaner, der wirklich daran interessiert war, zu erfahren wie sowas funktioniert um es nachzubauen.

Ich hoffe, Euch langweilt diese etwas lange Geschichte nicht, jedenfalls hatte ich dem Japaner dann das gleiche Rätsel gestellt wie Euch. Und er hat es tatsächlich gelöst. Als Einziger bisher und hat selber auch ein eigenes funktionierendes Modell gebaut.


Da ich immer noch danach dürste, weitere Interessenten für`s Rätselraten an dieser Technik zu finden hat mich dann auf die Idee gebracht, das Ding hier rein zu stellen. Schließlich gibt es z.B. in China, wo die ersten Windmühlen der Geschichte gebaut wurden, keine bekannten Museumsmühlen wie bei uns obwohl es damals hunderttausende davon gegeben haben muß, es gibt auch keine Baupläne dazu, man weiß auch nicht ob von den alten Mühlenbauern, die ihre Künste damals handwerklich den nächsten Generationen überlieferten noch jemand lebt. Ein wenig vom Funktionsprinzip der chinesischen Windmühle steckt auch im Pinguinmobil, die Segel-Technik dort ist genial einfach und vor allem fast wartungsfrei, einmal eingestellt läuft so eine chinesische ohne jede ständige Bedienung und ohne Windnachführung selbstständig weiter. Das war für damals allerhand und wäre - wenn man die Technik beherrscht - für einige weitere Anwendungsgebiete vielleicht eine recht interessante Alternative.

Ein Physik-Professor an einem Institut für Theorie der Mechanik hatte vor 15 Jahren einmal soviel dazu sagen können wie jetzt Alois hier und das ist schon eine ganze Menge - wenn auch nicht alles. Wie gesagt, der Japaner ist bisher der Einzige voll Eingestiegene.

Es gibt inzwischen einen zweiten Professor, in Berlin, der etwas Ähnliches wie Alois ausgesagt hat. Mehr bisher noch nicht. Er ist derjenige, der das Pingui-modell als Geschenk von mir bekam. Namen nenne ich nicht, ist Privatsache.

Tatsächlich wäre ich gespannt, wer als Zweiter auf die Schliche dieser Mechanik kommt und auch, ob noch jemand soviel Interesse fängt, dass die Parameter alle irgendwann für jeden nachvollziehbar umgesetzt werden können. Eine gute Bauanleitung oder die genaue Physik der Mechanik, das wäre das Ziel. Ich selber bin nämlich schon alt und weiß nicht, ob mir das selber jemals gelingt.

Gruß, Carl
FamZim
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 13.01.2018 - 12:34 Uhr  ·  #9
Hallo Carl

Ich mache mal einen Klärungsversuch O-)
Im luftlehren Raum, fällt ein Bleistückchen genau so durch die Erdbeschleunigung wie eine Feder ! ohne höhere Beschleunigung oder in Drehung zu kommen.
Macht man diesen Versuch dann im Medium Luft, sieht die Sache ganz anders aus.
Es wirken dämpfende oder bremsende Kräfte auf Blei und Federn.
Dabei ist das Fläche zu Gewicht Verhältnis maßgeblich.
Im Flugzeugbau berechnet man einen Neutralpunkt, das ist die Mitte der gesammten Flächen, einschließlich des Leitwerkes mit seinem Hebelarm.
Wenn nun genau dort auch der Schwerpunkt liegen würde, würde das Flugzeug im flachen senkrechten Fall nicht die Nase nach unten nehmen und auch nicht in Drehung verfallen, sondern flach nach unten fallen.
Der Schwerpunkt wirt daher etwa 8 bis 16 % der Tragflächentiefe vor verlegt.
So nimmt ES die Nase runter, da hinter dem Schwerpunkt eine grössere Fläche den Fall bremst, nimmt Geschwindigkeit auf, und kann dann Aerodynamisch wieder fliegen.
Durch die Flächenwölbung entsteht im vorderen Bereich, (erstes drittel) genau so viel Auftrieb wie an den 2/3 im hinteren Bereich.

Bei den Pinguinen ist der Schwerpunkt die Aufhängung.
Im stillstand ist die vordere Fläche kleiner und beim Anblasen drückt die hintere dann richtung Drehachse, es entsteht ein Anstellwinkel zur Luftströmung, und der entstehende Auftrieb, (druck gegen die gesammte fläche) dreht das Windspiel an.
Das hattest Du ja auch schon erklärt.
Ist die senkrechte Drehachse zu weit an dem " Neutralpunkt" entsteht kein Anstellwinkel, es ist dann indiverent, heist das wohl.

Die Pingus haben durch die Befestigung (es sieht so aus) eine begrenzte Möglichkeit aus zu schwenken, und bleiben relatief senkrecht hängen.
Durch ein Seil zur Drehachse kann so etwas begrenzt werden, eine Gummilasche als Befestigung ginge auch, und wirkt in beide Richtungen.
Die automatische Gewichtsverteilung kann durch Gewicht im vorderen Teil oder bei massievem Bau, schon durch das dicken Verhältniß vom Vorderteil zum hinteren erbracht werden.
Ähnlich wie ein Flächenprofiel, vorne dick !

Gruß Aloys.
Carl
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 13.01.2018 - 16:24 Uhr  ·  #10
Damit ist alles geklärt Alois. Es gibt verschiedenartige Möglichkeiten, alles das was Du da erklärt hast zu bewerkstelligen, man kann auch sehr vieles so oder auch anders noch optimieren, so dass vielleicht die bestmögliche Funktion gegeben ist. Darauf kommt es ja bei Neuentwicklung und Verbesserung an.

Ich gratuliere Dir dazu, dass Du das Prinzip in allen Ursachen und Wirkungen komplett erkannt hast. Alles andere wäre dann Feinarbeit. Gratuliere! Toll!
ora
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 13.01.2018 - 17:50 Uhr  ·  #11
Hmm- Mit den Flugzeugen- das ist leider nicht so ganz richtig:
Es gibt nicht nur Flächen, sondern auch Momente.

Die Erklärung des Antriebs der Vögel aber doch.

ora
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 13.01.2018 - 18:46 Uhr  ·  #12
Hallo Ora,

Mag sein, dass es längere Zeit in Anspruch nimmt bis man mit Worten etwas so knackig erklärt hat dass es überhaupt nicht mehr besser gemacht werden kann.

Alois hat jedenfalls alles so erklärt das ein Interessent der sehr aufmerksam und ohne extrem große Ansprüche an die Perfektion des Textes mitliest in der Lage ist, selber einigermaßen erfolgsversprechend mit eigenen Experimenten an diesem Modell anzufangen.

Das ginge jedenfalls nicht, wenn man nicht erkannt hat was Alois durchgedacht hat.

Ich sagte selber schon dass ich einige wichtige Parameter selbst nach 30 Jahren sporadischer Beschäftigung damit noch nicht bis ins kleinste Detail auf Ursache und Wirkung prüfen und festlegen konnte. Zum Beispiel den Zusammenhang zwischen Abstand der Flügel zur Drehachse hinsichtlich der Größe der Flügelflächen. Oder den genau definierten Zusammenhang zwischen Flügelhöhe und Breite zur idealen am besten funktioniertenden Form bzw. ihrer spezifischen Eignung in verschieden starken Strömungsgeschwindigkeiten.

Ich weiß dahingehend nur, dass längere weniger breite Flächen eher auch (bei stärkerem Wind) abheben und so besser eine Sturmsicherung durch weniger Anstellwinkel und Flügelfläche gegen die Strömung bewirken können. Andererseits können breitere kürzere Flächen extrem nervös regagieren, schon bei sehr wenig Wind.

Was ich ausserdem noch nicht klar weiß ist ob eine Gewichtsverteilung die zur Herstellung der Flächenunterschiede vor und hinter der Senkrechten unter der Aufhängung notwendig ist nach ganz unten vorne, über die gesamte vordere Fläche oder im oberen vorderen Flügelbereich besser ist und zusätzlich auch nicht, welche Rolle das Gesamtgewicht der Flügel für ein reibungsloses Funktionieren dieser Sturmsicherung eine Rolle spielt. Mit bei diesn Zusammenhängen spielt unmittelbar auch die Länge der Tragarme und die Flügelflächengröße eine Rolle, welche genau, wie ist die Ideal-Verteilung und welche Rolle spielt dabei die Gesamtgröße des Rotors?

Man weiß immerhin das große oder kleine Flügel in der Strömung an unterschiedliche Anforderungen gestellt sind sonst würden sehr kleine Windräder ohne Sturmsicherung und ungebremst genauso schnell wie die Großen im Extrem-Orkan ihren Geist aufgeben. Ich hab da einen von Ulli entwickelten UL - Läufer (UltraLeicht) mit 50 cm ohne Sturmsicherung seit 5 Jahren ununterbrochen laufen, durch einige ziemlich heftige Stürme, läuft immer noch...

Zu dem Moment beim Flügel hat Alois doch zumindest anspielend etwas gesagt, wenn ich den Hinweis auf das Moment in der Fläche richtig verstanden habe:

"Durch die Flächenwölbung entsteht im vorderen Bereich, (erstes drittel) genau so viel Auftrieb wie an den 2/3 im hinteren Bereich." Ist dort nicht von einer Moment-Verteilung innerhalb einer Fläche die Rede?

Gruß, Carl
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 13.01.2018 - 20:01 Uhr  ·  #13
Wie bereits erwähnt: Die Erklärung des Antriebs des pInguine ist perfekt.
Die andere Erklärung des Flugzeugs ist dazu nicht notwendig.

Und leider eben nicht vollständig: Zu den Flächen gehören noch Momente.
Und im Neutralpunkt hat ein Moment, aber der N-Punkt ist Fix.
Im Druckpunkt ist das Moment Null- aber der wandert.

Bei einem Flugzeug müsste ich mich wieder eindenken- momentan dazu aber keine Zeit.
Obige Aussage Kann aber nicht stimmen, da gewölbte Profile eine Moment erzeugen
Achso: Und bei einer ebenen Platte ist der Druckpunkt/Neutralpunkt bei 25%.
Nicht bei 33,3%

Ich weiss da nie, ob man das kritisieren soll oder nicht.
Soll man falsche Fakten stehen lassen?

Ora
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 13.01.2018 - 23:33 Uhr  ·  #14
Mann oh mann Ora,

soll man falsche Fakten stehen lassen?

Keiner ist gezwungen das zu tun. St. Exupery soll mal gesagt haben dass eine Geschichte erst dann gut ist, wenn man nichts mehr weglassen kann. Aloys wollte vielleicht schnell weltweit der Zweite sein der das Rätsel der Mechanik an den Pingus löst. Hat er geschafft, erfolgreich, mit oder ohne Flugzeug-Relation.

Das Forum lebt auch davon, dass kritisiert wird, Du hast mit dem Hinterfragen vollkommen recht! Ob die Kritik begründet ist kann ich auf die Schnelle nicht beurteilen. :-)

Gruß, Carl
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 14.01.2018 - 00:43 Uhr  ·  #15
Also ich habe das Video gestern gesehen, zuerst gezweifelt und wollte schon was schreiben, dann aber wieder gelassen.
Warumm sich das "Zeug" dreht weis ich nicht . Ist mir im nachhinein auch Schnuppe.
Schön das es so ist ob mit oder ohne Tricks aber mit Windnutzung hat das nichts zu tun.
Also was solls , sei es ein Trick oder ein anderer Effekt. Es schaut nichts raus mit dem paar Figuren daher habe ich mich nicht geäussert.
Schön wenns so ist , blöd wenn sich nichts dreht - ist ja nur optischer Gag. Enthalte mich daher.
Bin da Banause , für mich zählt eher Aufwand im Verhältniss zum realen Nutzen.
Gruß Hans
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 14.01.2018 - 10:37 Uhr  ·  #16
Hallo Hans,

vom energetischen Nutzen her gebe ich Dir ohne jeden Widerspruch recht. Auch Soderika scheint ähnlich zu denken. Er hatte mir privat geschrieben, dass man vielleicht etwas anderes damit machen könnte als hier im Tread für vertikale Läufer. So ähnlich drückte er sich aus, ich kann ja eine private mail hier nicht reinstellen.

zitiere nur das Betreffende und hoffe das Soderika dies (in gekürzter Form) nicht als Verletzung des Privatbereichs sieht : "wäre aber doch so ein Projekt, welches mit Bauanleitung ins Forum gehört. WORK Shop - Nachbau- Kinder Beschäftigung- Vermittlung von Windkraft-Physik usw...."

Für Kinder wäre ein kompliziertes Funktionsprinzip wie bei den Pingus allerdings schwierig zu verstehen als Beginn, so einfach der Bauplan an sich auch sein mag.

Ich würde dann lieber mit dem Beweis für die früheste Datierung von Windrädern bei uns im europäischen Raum als erste Bauanleitung für Kinder anfangen welcher ausgerechnet in einem Kinderspielzeug auf einem Gemälde Pieter Breugels des Älteren im 1600 Jahrhundert zu sehen ist. "Spielende Kinder" heißt sein Gemälde. Dieses Kinderspielzeug - ein Windrädchen mit nur zwei Flügeln ähnlich der Flügelform damaliger Windmühlen enthält eine für die Drahtachse mittig durchbohrte Tragarmleiste auf einem Tragstiel mit aufgeklebten. rechtwinkligen, gegeneinander versetzten Papier- oder Pappstückchen als Flügel die der Wind nach hinten drückt für den Stellwinkel, als Reiblager Perlen wie bei unseren moderneren Exemplaren aus Plastik oder Papier, lässt sich von Kindern sehr leicht nachbauen.

Gleich danach könnte das 4 flügelige Papier-Windrädchen als Nachbauset kommen wie wir es uns früher als Kinder zusammengefaltet haben und als Schmankerl dann die fast ebenso einfach aus Papier auszuschneidende aerodynamische Verbesserung desselben durch das Studienteam am Institut für Physik der Mechanik in Karlsruhe unter Leitung von Prof. Dr. Bürger, welche eine bessere Durchströmung des Windrädchens durch 4 rund-ovale Ausschnitte dort wo sonst nur geradlinige Einschnitte von den Ecken zur Mitte in das quadratische Stück Papier oder Pappe gemacht werden erlaubt. Ich hätte sogar die Schablone zur Anschauung noch verfügbar.

Ich hoffe das nicht zu kompliziert ausgedrückt zu haben, jedenfalls ist es umfassend kürzer kaum noch möglich zu beschreiben.

Auch das chinesische Windrad könnte dorthin passen - in einen solchen Workshop oder Themenbereich - allerdings eher für Fortgeschrittene. Von der Technik her ein Vertikalläufer mit fast ausgestorbener Technik und doch voller Überraschungen was technische Eigenschaften betrifft.
soderica
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 14.01.2018 - 12:15 Uhr  ·  #17
Aloys hat des Rätsels Lösung ja ausführlich beschrieben und wer nun möchte, kann sich daran wagen, ein solches Windspiel zu Basteln. Sicherlich wäre es gut, wenn da "Baupläne" erstellt werden, so dass eben auch Kinder sich schnell mit der Materie Wind befassen. Es ist ja sehr erstaunlich, wie leicht man Kids begeistern kann, wenn sie ein Spielzeug vor Augen haben, dass sich bewegt, und, sie sind noch viel begeisterter, wenn sie so etwas unter Anleitung mitbauen dürfen. Mit ein Ansporn, der elektronische Welt, wenn auch für kurze Zeit, Adieu zu sagen, die Kinder werden ja kaum das sie Laufen können, mit Tablets, PC und Smartsphones stillgelegt.

Vielleicht kann man für solche " Projekte " ja einen Tread ins Forum aufnehmen unter Kategorie Windspiele - Basteln.

An Carl noch der Hinweis, dass es nicht erwünscht ist, PN`s auch wenn nur auszugsweise, zu veröffentlichen.
Carl
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 14.01.2018 - 12:19 Uhr  ·  #18
Ja, ich bitte um Verzeihung, kommt nicht wieder vor!
FamZim
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 14.01.2018 - 13:43 Uhr  ·  #19
Hallo

Es ist sicher nicht falsch für die "Flügetiefe" der Pingus auch mal die 40 % vom Durchmesser zu nehmen, und sie auf die 3 auf zu teilen, wie für H Rotoren angeregt wurde.
Auch :
An Carl noch der Hinweis, dass es nicht erwünscht ist, PN`s auch wenn nur auszugsweise, zu veröffentlichen.
Ist sicher ohne das Einferstäntniß richtig, ABER!!!
Eine Diskusion, die "hinterrücks" per PN ergänzt wirt, ist meiner Meinung nach unehrlich für alle andern User, und sollte auch öffentlich sein.
Sonst müssen DIE immer Rätselraten!

ORA schrieb noch:

Hmm- Mit den Flugzeugen- das ist leider nicht so ganz richtig:
Es gibt nicht nur Flächen, sondern auch Momente.

Die Erklärung des Antriebs der Vögel aber doch.

Hmm da weiß Ich jetzt wirklich nicht was damit erklärt wirt.

Gruß Aloys.
ora
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Re: rätselhafte Fügeltechnik

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Gepostet: 14.01.2018 - 13:56 Uhr  ·  #20
Also ich finde das Teil wirklich cool, da ich das Prinzip vorher noch nie gesehen hatte.
Es ist ja ja simpel.
Obwohl ich ja sonst für Effizienz spreche. da sieht man aber gleich.
Das ist ein lustiges Spielzeug. Kann man im Werkunterricht machen.
Geht sicher auch mit Sperrholz.

Ich denke, das kann man leicht erklären, wie es funktioniert. Was Aloys machte:
"Bei den Pinguinen ist der Schwerpunkt die Aufhängung.
Im Stillstand ist die vordere Fläche kleiner und beim Anblasen drückt die hintere dann Richtung Drehachse,
es entsteht ein Anstellwinkel zur Luftströmung, und der entstehende Auftrieb,
(Druck gegen die gesamte Fläche) dreht das Windspiel an."

Indifferent heisst das- Also Stabil, instabil und indifferent.
-----------------
Das mit dem Neutralpunkt - kann auch sein, dass meine Einschränkung nur ein Effekt niedrigerer Ordnung ist

Allgemein rechnet man im Maschbau meist, dass die Summe aller Momente um einen (meist beliebigen) Drehpunkt Null sein müssen. Also Fläche mal Hebelarm.

Ora
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