Zunächst mal:
Erübrigt ein Baum oder Mast mit 30m Höhe in 50m Entfernung Blitzschutzmaßnahmen an einer Klein-WEA mit 10 m Höhe?
Nein, s. Anhang.
(Ich mache immer PDFs, wenn das Copy-Recht nicht gegeben ist)
Sehr einfach wird es mit dem Schutzwinkel-Verfahren, oben links.
Dazu lebenden (!) Baum mit 30m Höhe als Fangstange angesehen.
Und schon ergeben sich bezüglich Schutzwinkel Fragen nach dem Gefährdungspegel LPG. Da kann man nicht einfach im Internet nachsehen. Die wollen, dass die Normen gekauft werden, für nicht wenig Geld.
Ich würde für ein Einfamilienhaus mal LPL IV annehmen. Schon weil im gleichen Handbuch in der 13. Auflage nur mit einem Wikel gearbeitet wurde, 45°. Das macht das Rechnen sehr einfach.
So ist hier sehr einfach zu überblicken, dass dieser Baum die Höhe von 10m nur im max. Abstand von 20m schützt.
Man kann das im entsprechenden Maßstab zeichnerisch lösen. Wer CAD oder ersatzweise noch einen Schulzirkel hat, kann auch das Blitzkugelverfaren anwenden. Dazu den Baum als Fangstange deklarieren, und einen Kreisbogen mit 60m so einzeichen, dass er die Stangenspitze und den Boden berührt (oder das Haus vom Nachbarn
.
Alles was unterhalb des Kreises lokalisiert ist, im Anhang mit grauer Farbe, ist geschützt.
Da das bei Eisol 80 wohl nicht der Fall sein wird, ist Blitzschutz sinnvoll.
Zum Argument, Brennstellen in der Wicklungsisolierung als sekundär zu betrachten, den Blitz aber nicht inns Haus zu lassen:
Den Blitz direkt nicht, aber erhebliche Überspannung,
nach meiner Argumentation bei Erdungswiderstand 1 Ohm bis 200.000V,
hast man sowieso im Haus drin!
Am WR-Eigang zunächst. Dort Ableiter gegen Masse zu finden, kann schwierig werden.
Zudem steht für den WIN2000-48 im Handbuch:
Überspannungsschutz DC3 Typ 2
Überspannungsschutz AC3³ Typ 2
³) kompatibel mit DIN EN 61643-11 (Was auch immer das wieder heißt)
Ist aber was vorgesehen, zumindest gegen kapazitive und induktive Einstreuungen von Blitzschlägen in der Nähe.
Typ 2 heißt nach meinem Handbuch sogar: "in den Unterverteilungen, wie bei Anforderungsklasse B"
Näheres müsste man erfragen.
Schutz gegen energiearme Übespannungen haben wohl alle Netz-WR, oft durch Varistoren.
Zusätzlichen Eingangsschutz aber mit der Spannungshöhe richtig ab zu stimmen, ist schwierig. Müssten unter den geräteinternen Ableitern ansprechen, aber über der höchsten zu verarbeitenden Eingangsspannung.
Wenn man den Mastfuß mit der Erdungschiene im Haus verbindet, oder bei Mast am Haus gleich zum Fundamenterder leitet, (wer schlägt schon gerne einen 6m langen Erdungsstab ein?)
hat man die Überspannung kurzzeitig auf der Erdungsschiene.
Ohne Internen Blitzschutz (ÜB-Spannungs-Ableiter zwischen L1 bis L3 und PE der FA. Dehn, gibt auch andere)
würde diese erhöhte Erdspannung über die angeschlossenen Geräte quasi von Unten auf L1 bis L3 übertragen.
Ergebnis Totalverlust.
Mit internem Blitzschutz würden aber Spannungen über 1,1 = Ub - in diesem Fall vom PE auf L1 bis L3 - abgeleitet im Sinne von Potentialübertragung. Dieses wird dann außer Haus, spätestens beim nächsten Trafo, abgebaut.
Gibt aber zuvor noch Üb-Spannungs Ableiter Typ 1: "Vor dem Zähler...." Dort schon wird vermutlich neutralisiert, wenn installiert ! (?)
Und alles bleibt im Erwartungsfall ganz!
Auch der Generator, weil bei dem garnicht erst gefährliche Überspannung entstanden ist.
Wahrscheinlich wird der Blitz sogar in die Windfahne schlagen, wenn aus Metall. Zumindest, wenn die Blätter kein Carbon enthalten.
Festgebrannte Kugeln in den Schwenklagern wird man schnell bemerken. Nicht sicherheitsrelevant, und lassen sich austauschen.
Wenn Einschlag in die Nabe - Generatorlager auch.
Mein Kredo:
Man soll bezüglich Blitzschutz sich die Ziele nicht zu eng stecken! Ein Funkmast bleibt in der Regel nach Blitzschlag ja auch betriebsfähig.
Soweit meine Sicht der Dinge. Dann gibt es noch Vorschriften, die keine Gesetzeskraft haben, aber sinnigerweise beachtet werden sollten. Was nicht alle sog. Fachfirmen tun. Einfach, weil Blitzschlag wohl selten ist.
Erst wenn sie aber regresspflichtig gemacht werden, weil sie internen Blitzschutz hätten einbauen müssen, und damit Totalschaden an der Elektronik im ganzen Haus vermeidbar gewesen wäre, spätestens dann werden sie aufwachen.