Hallo Bruno, Hallo Rainer,
bei der Fertigung der Flügel gehe ich genau so vor wie Bruno, habe aber
bei meinen letzten Flügeln (4m Durchmesser) etwas Neues ausprobiert.
Ich bohre bevor ich die Flügel lackiert habe (Holzflügel) sauber von oben
in die Spitzen in Längsrichtung in den dicken Teil des Profils ( ca. 12-
13mm dick) ein etwa 7-8cm tiefes 7.5mm Loch.
Dann schneide ich mir von ein paar 8mm Edelstahl Schrauben den Schaft
in verschiedenen lange Stücke und in eine Kopfseite der Stücke einen
Schlitz zum Schrauben.
Wenn ich die Flügel lackiert habe montiere ich sie locker auf die Nabe. Ich
markiere mir die Mitte der Spitzen, alle 3 Mittelpunkte werden auf gleichen
Abstand eingemessen und dann werden die Flügel befestigt.
Dann überprüfe ich die Flügel durch Drehen auf seitliche Unwucht, d.h. ich
messe den Abstand der Spitzen zu Mast, ggf. korrigiere ich durch Einlegen
von dünnen Streifen Plastic oder ähnliches.
Dann suche ich durch Drehen den schwersten Flügel aus, und befestige
zunächst mit Hilfe von einem dünnen Gummi ein Schraubenschaftstück
mit dem am besten passenden Gewicht an den nebenliegenden Flügel an.
Feinanpassung des Gewichts wird durch Abschleifen der Spitze des
Gewichtes erreicht.
Wenn sich die beiden anzupassenden Flügel nach Verdrehen von ca. 45°
in beide Richtungen immer wieder genau gleich einpendeln, schraube ich
das leicht eingeölte Ausgleichsstück wie eine Madenschraube in das
vorgebohrte Loch.
Windstille ist hier ein muß! Eventuell Nabe provisorisch in einer Halle
aufstellen!
Nun steht der verbleibende leichtere Flügel immer senkrecht nach oben.
Jetzt wähle ich ein passendes Gewichtsstück aus und passe es durch
Abschleifen genau so an, daß die Flügel immer nach Anstoßen und nach
Auslaufen in der jeweiligen Position stehen bleiben. Ist dies erreicht,
versiegele ich die Löcher mit der gleichen Menge Silikon, ev.
Feinanpassung durch Abnahme bzw. Zugabe von etwas Silikon.
Meine so ausgewuchteten Blätter sind jetzt einen Winter und Frühling
montiert gewesen und absolut intakt an den Spitzen ohne irgendeine
erkennbare Veränderung. Mit diesem System könnte ich natürlich wenn
erforderlich auch jederzeit die Auswuchtung wieder verändern und die
Stücke wieder herausschrauben und austauschen.
Bei der Auswuchtung durch Anbringen von Gewichten an der Nabe, wie
es in verschiedenen Anleitungen empfohlen wird, braucht man immer
auf Grund des wesentlich schlechteren Hebelarms vergleichsweise
schwere Eisenstücke, bei meiner Art der Auswuchtung genügten 2 Stücke
ca. 7-8mm lange 8mm Gewindeschaftstücke, die ich mir exact auf die
erforderliche Gewichtsmenge zugeschliffen habe.
Bei den Flügeln aus GFK mag dies vielleicht nicht gehen, da ist es glaube
ich sinnvoller wie Bruno es beschreibt, durch zusätzliches Aufsprühen von
Filler und nachträglichem Lackieren eine Feinauswuchtung vorzunehmen.
Zum besseren Verständnis des oben gesagten:
Hier ein Flügel für meinen alte Limagenerator, das zweite Loch war nicht
erforderlich, wurde irrtümlich gebohrt. (Probeflügel)
und hier meine Auswuchtgewichte, habe einen Satz angefertigt um eine
feinere Auswahl zu haben
also Rainer viel Erfolg
Gruß
Günter
Westerwald