Hat sicher einer.
120 Km/h, ja, das ist schon Orkanstärke. Was hat ein kelines Windrad da für einen "Mastdruck"? Gut, wenn man es berechnen kann.
Da ich vor Kurzem eins mit D 1,12m TSR 5,7 berechnet habe, ist es für mich eine Kleinigkeit, da Auskunft zu geben. Ergebnis im Anhang.
Etwa 57,5 kG, als Masse ausgedrückt. Das gilt allerdings für Belastung für max. Wirkungsgrad, bei dem sich normalerweise auch die Auslege-TSR ein stellt.
Ohne Belastung ist der "Mastdruck" wesentlich geringer, denke mal 1/3. Dafür ist die Leerlauf-Drehzahl wesentlich höher. Kann fast bis zur doppelten TSR gehen.
Der Leerlauf hat Dich also gerettet. Trotzdem: Es gibt gewisse Dinge, die sollten man nicht ausprobieren. Dazu gehört der eigene Tod.
Wenn sich etwas im Leerlauf schön dreht, das ist allerdings noch garnichts. Zumindest nicht für ne WK A.
Dass sich im Sinne von Begrenzung nichts getan hat - wie hätte es denn gehen sollen? Akku war keiner dran, offensichtlich.
Bei einfachen Akku-Lademaschinen passiert Folgendes: Wenn die Ladespannung erreicht ist, ist die Batterie wegen dem geringen Innenwiderstand so stromgiering, dass die Nenn-TSR runter gezogen wird, kann gut sein irgendwann bis zur Hälfte. Das ist vom Wirkungsgrad eigentlich nicht gut, aber es schützt das System.
Die Anstellwinkel erhöhen sich nämlich, bis zum Strömungsabriss. Denke, dass deswegen so manches Kleinwindrad heil geblieben ist.
Wenn aber der Akku fehlt, oder voll ist und deswegen abgeschaltet, passiert da garnichts. Im Gegenteil, die Mühle dreht bei doppelter TSR. Das ist gefährlich!
Dann muss eine Ersatzlast her, die die Drehzahl ähnlich in die Knie zwingt, wie eine Akku-Kennlinie.
Normal-Dumpload wie bei Netz-Wechselrichter Anwendung reicht da nicht. Eher so etwas, was zu einem "Softkurzschluss" vom Generator führt, wenn der direkte Kurzschluss zu hart ausfällt.
Ab wann wird man die Blätter nicht mehr erkennen? Vielleicht ab Drehfrequenz 10s-1 . Vielleicht schon wesentlich darunter, da es ja 3 Blätter sind.
So oder so: Da ist noch nicht viel Energie im Spiel. Erwarte keine Wunder! Als Hilfe auch dazu im Anhang ein Berechnungsausschnitt. Annahme war Gesamtwirkungsgrad 28%.
Es ist nicht so, dass es beim "kleinen Türken" nicht auch was zu loben gäbe:
1. Der Generator hat einen Kühlstern. Der ist auch richtig in der Strömung angeordnet und vom Designer gut gestaltet.
Der Generator übersteht auch stärkere Winde, die länger als 10 min wehen.
2. Das Gehäuse ist stromlinienförmig.
3. Die Durchbrüche in der Windfahne wirken wie ein Schlitzprofil. Warum nicht!
Streitpunkt Flügel:
Weiß nicht, was alles schon geschrieben wurde. Ist mir zu mühselig.
Flache Profile sind bei Nieder-Re-Anwendung, und die haben wir hier, eher richtig als falsch.
Auch führen sie die Profilierung bis an den Nabenspinner, so dass sie bei der Streckungsberechnung mit doppelter Flügellänge rechnen können, wie ENERCON inzwischen übrigens auch.
Wenn Flügel aber nur so zu montieren sind, dass die Profilhinterkante zuerst mit der Anströmung Kontakt hat und die Wölbung zur faschen Seite zu liegen kommt,
dann wäre das natürlich Bullshit und der Hersteller hat ein Qualitätsproblem.
Nach Schmitz scheint bereits gerechnet worden sein. Möglicherweise sind sie für die Auslege-TSR allerdings etwas zu schmal. Das liegt daran, dass mit Profildaten aus der Simulation direkt gerechnet wurde und man von der Notwendigkeit der Umrechnung nach der Flügelstreckung nicht wusste.
Kann man nicht mal einen Vorwurf machen. Die Zusammenhänge wurden von Prandtl vor etwa 100 jahren schon ermittelt, sind von Truckenbrodt schöpferisch weiterentwickelt worden, was auch schon einige Jahrzehte her ist, und was liest man in neuerer Literatur darüber? Nichts!
Habe Informationen, dass selbst Großanlagenbauer das ignorieren, nur wirkt es sich bei großen TSR wesentlich weniger aus, so dass sie es womöglich garnicht merken.
@ Dölle: Das mit der Verwirbelung im Windkanal überdenke noch mal! Ist nicht zu erwarten, dass die Halteperson vor dem Repeller gestanden hat. Wie auch?
Da es ein offener Windkanal gewesen sein wird - was hinter dem Rep. passiert, hat bezüglich Verwirbelungen quasi keinen Einfluss.
@ tauchteddy noch mal: Wenn Du an den Windkanal noch mal ran kommst - ich helfe Dir, die Messungen vor zu bereiten.
Ein Drehzahlmesser, noch besser eine Auswerteinheit aus der Frequenz des Wechselstroms vom Geni, wäre auch jetzt schon sinnvoll.
Grüße, W.
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Vorbeugen ist besser als nach Hinten fallen!