Holzrotor zerrissen

Beherrschbarkeit ungebremster Rotoren
 
Zephyrus
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 18.09.2014 - 09:56 Uhr  ·  #41
Vielen Dank und freut mich, dass es euch gefällt :-)

Zu den Schlossschrauben:
Ich hatte Bedenken, dass sich der Vierkant nicht so gut in die Multiplexplatten drückt bzw. die Schraube leichter Mitdrehen könnte wenn alles mal etwas ankorrodiert ist. Ich müsste trotzdem (relativ große) Rundlöcher ausfräsen um die Schraubenköpfe zu versenken weil ja oben noch eine Rundkappe draufkommt. Die Auflagefläche wäre natürlich größer und man könnte alles fester Spannen. Die Kraft der Federringe, halten meine bisher versenkten Sechskantschrauben aber locker aus, ohne im Holz zu 'verschwinden'. Ja schwierig - irgendwie gefällt mir meine bisherige Lösung optisch besser und auch in Bezug auf Wasserdichtigkeit ist alles geschlossener.


Zur Versiegelung:
Nur den Korkstreifen mit Bootslack versiegeln wird schwierig ohne den Rest zu verschmieren - entweder alles mit Bootslack oder alles mit Öl oder Wachs. Hm - oder die Korkplatte erst einzeln lackieren und dann erst einbauen - das könnte ich mal probieren.

Zitat
Botslack solltest Du da ganz bestimmt nicht einsetzen, der wird mit der Zeit spröde und bekommt unter Belastung Risse, ausser Du verwendest Bootslack auf Wasserbasis, oder speziellen Korksiegel


Eigentlich zeichnet sich doch Bootslack gerade dadurch aus, dass er relativ elastisch bleibt und eben keine Risse bekommt..Hast Du da Langzeiterfahrungen? Vielleicht sind heutige Lacke auch in der Rezeptur verbessert. Bisher war ich immer sehr zufrieden. Bootslack auf Wasserbasis klingt interessant - kannst du mir da einen empfehlen? Sind das PU-Lacke?

Bienenwachs wäre mir sehr sympatisch aber ich hätte starke Bedenken in Bezug auf Ausschmelzen/Verdampfen im Sommer bei starker Sonneneinstrahlung. Auch Öl scheint mir immer sehr flüchtig und muss halt oft nachbeschichtet werden. Ich denke in Bezug auf Wartungsarmut ist Bootslack (leider) die 1.Wahl. Und selbst da muss man immer mal wieder nachbessern.

Die Sprengkraft von Eis ist auch ein guter Punkt - aber ich bin mir sicher dass das die Schrauben halten würden. Dennoch muss die Wasserdichtigkeit unbedingt gegeben sein, sonst verhält sich das alles wie ein Haus mit undichtem Dach..

Die Rundkappe muss ich auch noch fräsen - entweder auch in Multiplex oder wenn das komisch aussieht oder sich schlecht fräsen lässt, doch wieder aus einem Vollholzbrett.

Muss ich nochmal sehen - wenn alles fertig ist gibts wieder ein Bild!
FamZim
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 18.09.2014 - 12:37 Uhr  ·  #42
Hallo

Holzteile die nicht mehr geklebt werden müssen kann man in heißem Wachs tränken ! (Parafin).
Einfach in das flüssige Wachs untertauchen, dann weiter erhitzen bis über 100° C .
Dann fängt das Wasser an zu verdampfen.
Die Übertemperatur so lange halten bis diese Gasung aufhört.
Dann unter Wachs abkülen lassen, bis sich eine Haut auf dem Wachs bildet, nun entnehmen und das Restwachs abwischen.
Mit diesem Verfahren hatte ich einen Vogelfutterautomat für den Winter, aus "Presspappe" mit UHU Endfest geklebt.
Der hat sicher 10 Jahre draussen frei gestanden !!! (Entsorgung nur wegen Umzug).

Gruß Aloys.
soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 18.09.2014 - 13:17 Uhr  ·  #43
Hallo, wie Aloys auch schreibt, ist dass mit Wachs die ideale Lösung, vor allem dann, wenn Du auf weitere Chemie verzichten willst, so wie Du ja schon einmal erwähnt hast. Egal nun ob Wachs oder Leinöl, wi erwähnt, beides soll erwärmt werden und die Korkscheibe darin "gebadet" werden. Leinöl funktioniert da perfekt, da es schon im Urzustand flüssig ist, bei Erwärmung noch viskoser wird und in jede Pore eindringen kann. Als Restaurator, so wie ich mich schimpfe, kenne ich die Vorzüge von Leinöl aus dem Bereich der Gemäldeherstellung und deren Restauration. Leinöl wird nie hundert prozentig flüchtig, sprich komplett durchgehärtet und kann nach Jahrzehnten mittels Wärme weich gemacht werden. Das kennen viele vielleicht auch vom Fensterkitt her, der besteht ja aus Leinöl und Kreidemehl und kann so immer entfernt werden.

Wasserlack ist auch unter der Bezeichnung PUR Lack im Handel, beim Bodenleger heisst das Produkt dann Wassersiegel. Habe meine Korkböden auch damit behandelt und kann aus mehr als 15 jähriger Erfahrung nur positives darüber berichten. Es sind aber trotzdem 2 Komponenten zu mischen und bei Bedarf kann mit Wasser verdünnt werden, auch die Geräte-Pinsel lassen sich mit Wasser reinigen.

Normaler Bootslack ist sicherlich auch eine Alternative, wie jedoch erwähnt, im Spann-Druckbereich des Korks, werden sich sicherlich Mikrorisse bilden, die dann eventuell durch Nässe unterlaufen werden ( sieht man am milchig werden des Bereichs im Lack, wo Schadstellen auftreten ). Deshalb werden heute bei teuren Mahagoniyachten auch PUR Lacke zu Versiegelung eingesetzt.

PUR Lacke sind auch sehr teuer und in Kleinmengen nicht zu kaufen, ein Bootsbauer würde dir aber sicherlich etwas davon verkaufen, Fragen lohnt sich immer.

Gruss soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 19.09.2014 - 09:57 Uhr  ·  #44
Ja also das mit dem Wachs klingt zwar ziemlich professionell und werde ich im Hinterkopf behalten, ist mir aber ehrlich gesagt ein wenig zu aufwendig, immer erst mal das Kochen anzufangen, und vielleicht nicht ganz im Verhältnis zu dem wenigen Mehrnutzen besserer Wasserdichtigkeit und damit geringfügig längerer Haltbarkeit..außerdem wollen wir ja Energie erzeugen und nicht verbrauchen/verkochen ;-)
Aber mit Leinöl werde ich mal einen Versuch machen. Der Vorteil ist eben im Vergleich zum Lack, dass es keine Risse gibt. Trotzdem ist meine Erfahrung mit geölten Gartenmöbeln oder Terassenböden, dass die nach wenigen Monaten wieder so roh aussehen wie vor dem Ölen und alles irgendwie in der Sonne verdampft und vom Regen weggespült wird. Vielleicht können aber dickere Schichten diesen Prozess etwas verlangsamen?

Ja und mit 2 Komponenten PUR-LAck ist auch unschön zu arbeiten, eben auch teuer und schwer zu bekommen und fraglich ob der Mehraufwand im Verhältnis zum Nutzen steht - bekommt der nicht auch Risse? Insofern werde ich erstmal mit Öl und Bootslack weiterfahren.

Bei den Korkplatten ist ja eigentlich das Problem, dass diese aus vielen kleinen geschredderten Einzelstückchen zusammengepresst werden und nicht der Kork an sich. Es müssen also vor allem diese kleinen Lücken irgendwie geschlossen werden...

Zephyrus
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 19.09.2014 - 11:47 Uhr  ·  #45
Und nochmal kurz eine Frage zum Vergrauen von Holz:
Es heißt ja immer, dass man unbedingt einen Pigmentschutz braucht um ein Vergrauen des Holzes zu verhindern. Ich habe aber mal einen flüchtigen Versuch gemacht und ein Stück alten Flügel einmal roh gelassen und einmal nur mit klarem Bootslack lackiert. Nach einem Sommer in der Witterung sieht das Ergebnis so aus:



Das unbehandelte Holz ist völlig grau, das lackierte noch leuchtend (fast) wie am ersten Tag (abgesehen von den Stellen wo langsam Wasser eingedrungen ist, weil ich nur einmal lackiert habe und das Holz schlecht geschliffen war). Das hat mich ein wenig erstaunt und folgere daraus, dass entweder das Wasser eine Reaktion auslöst oder der Lack -ähnlich einer Fensterscheibe- die UV-Strahlung stark filtert?
Wie verhält sich jetzt Leinöl diesbezüglich? Ich denke das Holz vergraut trotzdem sehr schnell. Bestimmt habt ihr da schon gute Erfahrungen? - Sollte man vorher lieber lasieren/beizen? Ich möchte jetzt nämlich ungern wieder ein halbes Jahr warten ;-)
XXLRay
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 19.09.2014 - 12:38 Uhr  ·  #46
soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 19.09.2014 - 13:20 Uhr  ·  #47
nun, ich verstehe jetzt dein Problem mit dem Wachs und auch mit dem Leinöl nicht.

Wachs, ob nun Bienenwachs,Parafin oder andere Wachsprodukte bieten hervorragende Eigenschaften in Bezug auf Langlebigkeit, dazu eine Abhandlung zu schreiben erspar ich mir aber, weil dazu im WEB genügend Informationen zu finden sind. Schon in der Steinzeit, über die Antike bis heute wurde Wachs als Dicht-Klebstoff und zur Impregenation eingesetzt. Ein 100%iges Naturprodukt mit hervorragenden Eigenschaften, ohne wenn und aber.

Echtes Leinöl hat nichts mit dem Baumarktprodukt für die Möbelpflege zu tun, die sind meisten in der Struktur mit Zusatzstoffen versetzt. Hol da am besten im Künstlerbedarf rektifiziertes Leinöl zum Mischen von Oelfarben. Leinöl für den Lebensmittelkonsum, sind ebenfalls nicht geeignet. Oder, falls erhältlich, kauf dir bei einem Tischler, der noch Verglasungen macht ( Fensterscheiben einkittet ) ein paar Deziliter.

Auch über das Leinöl findest Du genügend Informationen im WEB, inklusive Anwendungshinweise und Verbraucherinformationen, Auch hier sei erwähnt, dass Leinöl schon eine sehr grosse Rolle in der antiken Schiffahrt, dem Hausbau usw. spielte.

Das hier in Grosaufnahme gezeigte Stück Kork ist mehr als Grobkörnig, also schon eher die billige Qualität, extrem viele Hohlräume, einfach viel zu grob. Beim Bodenleger ein Stück Korkplatte für den Wohnbereich, die sind extrem gut verdichtet, feinkörnig und somit viel homogener in der Struktur. Also genau das, was Du brauchst, ich persönlich würde den Granulatkork ( wie im Bild ) nicht verwenden, dass geht je ewig bis er sich vollsaugt und bis er wieder Trocken wird.

Thema Holz
Logischerweise ist unbehandeltes Holz viel schneller korrodiert, vor allem beim günstigen Tannenholz. Hier wäre der Weyhmutföhre der Vorzug zu geben, ist diese doch stark Oel-Harzhaltig und somit bedeutend Wetterfester. Beim Schreiner bekommt man solche Bretter, die werden sehr oft im Garagentorbau oder aber auch für den Terassen-Pergolabau eingesetzt. Bearbeitest Du Weymouthföhre, richst Du den Unterschied sofort, auch die Bearbeitung ist besser als mit Tanne.

Als Wetterschutz dient hier ein UV Schutzanstrich oder die Tauchimprägnierung und die sollte auch im Bereich der montierten Stellen aufgebracht sein. Holz ist ein Naturprodukt und soll-muss atmen, Holzkonstruktionen mit Bootslack oder was auch immer zu überziehen, rächt sich . Dringt Wasser an einer Schadstelle oder Verbindung ein, entstehen Fäulnisspilze, die das Holz von innen zersetzen, keine Atmung mehr unter der Lackschicht-Wasser kann nicht mehr verdunsten. Der Fachmann wird hier immer zu einem Produkt raten wie der Wachslasur, dem Leinölfirniss oder wie im Baumarkt erhältlich, dass Produkt Bondex.

In vergangenen Zeiten wurden Holzkonstruktionen die extremen Wetterbedingunge ausgesetzt waren, mit Carboleneum behandelt und überdauerten über 100 Jahre ( damals war noch nicht die Rede von UV Schutz ), geh einmal ins Gebirge, die Alpen, dort findest Du zu hauf solche alten Alphütten, Chalets etc. Jeder wundert sich heute darüber, wie diese einfachen Holzhütten im hochalpinen Gebirge so lange überstehen konnten. Hitze, Kälte, Eis, Schnee, Hagel und Stürme über Jahrzehnte hinweg, geschützt ohne Chemie, wie ist das/war so etwas möglich? Auch die alten Techniken sind heute noch aktuell, nur keiner vermag sich daran erinnern, Schade eigentlich.

Hoffe, Du wirst die richtige Wahl treffen und erfolgreich sein.

Gruss soderica
FamZim
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 19.09.2014 - 18:21 Uhr  ·  #48
Hallo

Den Ausfürungen von soderica ist kaum noch etwas hinzu zu fügen !

Nur noch zu Energie verschwendung beim abkochen.

Im Gegensatz zu einfach aussen draufkleistern, wird durch abkochen und erkalten in Wachs oder Öl sämtliche Luft und alles Wasser aus dem Holz entfernt, und durch Material des Bades ersetzt.
Es sind keine Hohlräume oder sonstiges mehr vorhanden, durch die einmalige Behandlung.
Auch Kesserdruckimprägnierung schliest Luft und Wasser ein im Holz, das ist aber schon besser als nur draufstreichen, da es tiefer eindringt.

Gruß Aloys.
soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 19.09.2014 - 20:04 Uhr  ·  #49
Wie ich mit Freude festhalten kann, sind hier Aloys und XXlRay ebenfalls von der fasf vergessenen Technik und der Anwendung von Leinöl überzeugt, Aloys sicherlich auch deswegen, der einige Jahre auf dem Buckel hat wie ich auch, XXLRay, als junger Bursche, dass erstaunt mich aber schon. Es ist doch immer wieder interessant, wie viele alte Techniken und Verfahren über hunderte von Jahren auch heute noch bestens funktionieren. Ein Rückblick in unsere Geschichte zeigt, dass vieles verwendet wurde, weil nichts anderes vorhanden war. Ich gehöre sicherlich nicht zu denen, die den Fortschritt der Technik verurteilen, diese Ablehnen, es gibt zu viele gute und neue Alternativen am Markt. Was mich jedoch nachdenklich stimmt, ist der Faktor, dass neue Technologien ohne Hinterfragen sofort von jedermann eingesetzt und verwendet werden. Beispiel Styropor: Der Wunderwerkstoff in den 60iger Jahren, Null Erfahrungswerte, aber jeder wollte es haben verwenden, und jetzt? Das ursprüngliche Styropor verlor im Laufe von nur 10 Jahren bis zu 4 % an Volumen, es wurden aber zig tausend Häuser damit isoliert. Der Gau folgte, Millionen werden nun verheizt für eine Technologie die keine Erfahrungswerte liefern konnte und auch nicht kann. Erst nach fünfzig oder 100 Jahren kann verlässlich beurteilt werden, wie sich die Super Kunststoffe, Polyuerthane, Lacke und Farben präsentieren. Ohne Neodymmagneten gäbe es auch keine moderene Generatoren, jedoch kann niemand mit Sicherheit bestätigen, was daraus in 15- 20ig oder 50ig Jahren sein wird. Warum ist es dann falsch, sich der Techniken zu bedienen, die schon vor Christi Geburt angewendet wurden? Hier liegen hunderte Jahre von Erfahrungswerten vor, wie am Beispiel des Wachses und des Leinölfirniss und jeder, der sich spezifisch mit solchern Problemlösungen beschäftigt, müsste erkennen, dass die Historie uns einen gewaltigen Fundus an Kentnissen und Erfahrungen bieten kann. In der heutigen Zeit braucht man das vielleicht nicht mehr, vertraut auf die neuen Technologien, das Geld sitzt locker im Portmonaie, also was solls. Eine wahre Renesaince erlebt zur Zeit das Wasserglas, in wirklich bemerkenswerter Baustoff, unsere Väter und Urgrossväter haben des Zeug noch verwendet, es geriet aber in Vergessenheit. Schaut euch aber heute mal um ( WEB-Wasserglas ) eines der neuesten Wundermittel am Markt. Schellack als Isolator, im Transformatorenbau, als wasserressistenter Lack, alles war schon mal da und kommt jetzt wieder zurück.

So viel zum Thema alte Werkstoffe und Techniken, kosten nicht viel und sind sehr oft den neuen Produkten meilenweit überlegen, und, man hat Erfahrungswerte, die sollten eigentlich zählen.

Gruss soderica
Zephyrus
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 20.09.2014 - 11:29 Uhr  ·  #50
Sehr interessante Diskusion! :-)

Und ich möchte nochmal betonen, dass ich eigentlich ein ausgesprochener Freund von solchen alten alternativen Holzbehandlungsmethoden bin, aber gleichzeitig auch die Einfachheit der Produktion im Auge haben muss, wenn ich das mal in Serie bauen will und der Preis nicht völlig abheben soll. Aber mal sehen was sich machen lässt!

mit Wachs kochen:
Das mit dem Kochen, klingt schon sehr vielversprechend und plausibel.
Am meisten stört mich daran tatsächlich der Energieverbrauch, wobei man natürlich gegenrechnen müsste, was eigentlich die Herstellung von Lack so an Energie frisst? Die Herstellung von PArafin allerdings auch. Wird das Wachs bei Sonneneinstrahlung im Sommer nicht geschmolzen? Insbesondere wenn man dunkel gebeiztes Holz hat?
Parafin ist ja ein Produkt der Erdölindustrie und damit auch nicht übermäßig sympathisch. Auch erzeugt es bei Erhitzung giftige Substanzen. Bienenwachs ist da wahrscheinlich besser? Schadet das irgendwie den Bienen oder ist es eine Art Abfallprodukt der NAtur?

Leinöl:
Von daher tendiere ich eher zu Leinöl. Kann man das auch Kochen oder reicht erwärmen? Das einfachste wäre natürlich einfach nur draufpinseln, aber damit habe ich keine guten Erfahrungen in Bezug auf Haltbarkeit im Freien gemacht - hatte immer Leinölfirnis verwendet.

Holzsorte:
Bisher habe ich ja immer Fichte verwendet - ist billig und überall zu haben. Alles Spezialholz ist immer schwer aufzutreiben und kostet schnell mal das Doppelte oder mehr und steht meiner Meinung nach nicht ganz im Verhältnis. Wenn die Beschichtung stimmt, bleibt auch Standardholz lange erhalten. Aber kann man natürlich immer mal noch als Option im Hinterkopf behalten.

Zitat
.In vergangenen Zeiten wurden Holzkonstruktionen die extremen Wetterbedingunge ausgesetzt waren, mit Carboleneum behandelt


Was ist Carboleneum und wie wurde behandelt?

UV-Schutz:
Wenn ich das richtig verstanden habe kann man den UV-Schutz vergessen. Solange alles dicht bleibt, gibts auch kein Vergrauen, bzw. sehr langsam und ist nicht weiter störend.

Fertigung:
Nachdem aus Versandgründen die Flügel noch nicht in die Nabe geklebt werden können, kann ich nicht die komplette Nabe ich ein Tauchbad legen weil sonst die Nuten für den Flügelschaft mit eingelassen werden. Und Abdichten ist fast nicht möglich. Problem!
Die Flügel könnte man senkrecht in ein Bad stecken und den Schaft oben herausstehen lassen.
Insofern kommt für die Behandlung der Nabe doch nur einfaches Einstreichen in Frage.

Jetzt muss ich erstmal Leinöl besorgen - oder ist Firniss besser wegen schnellerer Trocknung?
soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 20.09.2014 - 13:17 Uhr  ·  #51
Hallo Zephyrus
in der Zwischenzeit wurde aus einem einfachen " Problemchen " schon fast ein Buch geschrieben. Gerne geben wir unsere Ratschläge und Tipps weiter, Hilfe wird angeboten und verständlich vermittelt. Es ist auch OK, dass Fragen disskutiert werden, aber etwas Mitwirkung der Hilfesuchenden und evtl. auch die Benützung des WEB`s wäre mehr als angesagt. Viele Informationen sind dazu im WEB zu finden und ich verstehe dann solche Fragen nicht , wie:

mit Wachs kochen: ( wir haben nirgends geschrieben, dass man mit Wachs kochen soll, im kulinarischen Bereich wird kein Wachs verkocht, ausser zum Beschichten von Blechen im Bäckereisektor, damit gewisse Plätzchen nicht daran kleben bleiben )

Schadet das irgendwie den Bienen oder ist es eine Art Abfallprodukt der NAtur? ( Wachs ist kein Abfallprodukt der Natur! Die lieben Bienchen produzieren es extra, um ihren Hongid in den Waben zu lagern )

oder:
Spezialholz ist immer schwer aufzutreiben und kostet schnell mal das Doppelte oder mehr und steht meiner Meinung nach nicht ganz im Verhältnis.
( Weymuthkiefer oder Föhre ist kein Spezialholz, wächst in Europa und wird in unseren Schreinereien verarbeitet )

Es wäre nett, sich hier selber noch die Restinfos aus dem WEB zu lutschen, denn ich glaube nicht, dass es Aufgabe von uns sein soll, alles bis ins kleinste Detail für Dich zu recherchieren. Wir machen das umsonst, in unserer Freizeit, haben aber auch noch andere Verpflichtungen, wir leben nicht nur für dieses Forum.

Ich hoffe, Du sieht die Sache ähnlich und verstehst was ich Dir hier mitteilen will.

Gruss soderica
Zephyrus
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 20.09.2014 - 21:36 Uhr  ·  #52
Hallo soderica,

da haben wir wieder das klassische Forumsproblem rein textbasierter Kommunikation ohne nonverbale Elemente (Mimik). Während der eine denkt an einer lebendig-bereichernden Diskussion teilzunehmen, und dem anderen eine Freude zu machen indem er seine Vorschläge der Reihe nach kommentiert, sitzt der andere schon pampig vor dem Bildschirm und sieht sich seiner kostbaren Zeit beraubt weil der andere nicht alles gleich kapieren und für gutheißen will.
Schade - weil nach meinem Verständnis ist ein Forum ein Ort der freien und freiwilligen Begegnung. Jeder der teilnimmt soll Freude am Austausch haben - niemand ist in nur irgendeiner Weise zu irgendwas verpfichtet und es ist für mich völlig in Ordnung wenn es irgenwann zu viel wird. Das kann man dann kurz und freundlich mitteilen oder einfach auch nicht mehr antworten - alles völlig ok! Warum also diese schlechte Stimmung?

Ebenso wundere ich mich über die Wortklauberei/Humorlosigkeit oder es war nur ein Mißverständnis: Es war die Rede von Holz in Wachs mit über 100°C einzulegen. Ich nannte das umgangsprachlich Kochen - heiß wie Kochen.Konnte man das wirklich nicht verstehen?

Und abweichene Meinungen sind offensichtlich auch problematisch:
Zitat
und ich verstehe dann solche Fragen nicht , wie ...Spezialholz ist immer schwer aufzutreiben und kostet schnell mal das Doppelte oder mehr und steht meiner Meinung nach nicht ganz im Verhältnis. ( Weymuthkiefer oder Föhre ist kein Spezialholz, wächst in Europa und wird in unseren Schreinereien verarbeitet )


Mein Schreiner um die Ecke ist auf Innenausbau spezialisiert. Wenn er dennoch so ein Holz hat, dann höchstwahrscheinlich nicht in genau den Maßen die ich brauche. ALso gehe ich zum weitentfernten Holzhandel, der kann es bestellen aber nur in großen Mengen oder unbezahlbar teuer. Beschaffungstechnisch ist es für mich also ein Spezialholz. Warum denn bitte diese unnötige Arroganz :(

Aber nichts für ungut - ich habe verstanden und melde mich dann wahrscheinlich mal wieder an anderer Stelle.

Gruß Daniel
Erdorf
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 21.09.2014 - 02:15 Uhr  ·  #53
XXLRay
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 21.09.2014 - 10:33 Uhr  ·  #54
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 21.09.2014 - 11:45 Uhr  ·  #55
Danke für den Link - habe mittlerweile auch schon recherchiert:

Also um das nochmal mit der Holzart aufzuarbeiten: Das war wahrscheinlich mal wieder ein Missverständnis - es war von einer bestimmten die Rede: "Weymuth-Kiefer" (gemeint wahrscheinlich Weymouths-Kiefer aus Nordamerika statt Europa). Ich bezweifle dass die jeder Schreiner hat. 'Normale' heimische Kiefer gibts natürlich überall. Wenn also schon Spezialbegriffe ins Spiel gebracht werden und Fichten mit Tannen verwechselt werden,
Zitat
auch die Bearbeitung ist besser als mit Tanne.
, dann muss sich niemand wundern, wenn ihm ein wenig Skepsis entgegenweht. Wer keine Reibung möchte, sollte sich vielleicht einfach mal aufs Sofa legen ;-)

Leute entspannt euch - wir sind hier zum Spass und niemand muss in auch nur irgendeiner Weise einen sinnlosen Konkurrenzkampf führen. Davon haben wir im normalen Leben schon wirklich mehr als genug! (XXL-Ray und Erdorf sind nicht gemeint)

In diesem Sinne einen schönen Sonntag :-)
soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 21.09.2014 - 12:21 Uhr  ·  #56
Hallo Zephyrus
das hat mit Arroganz nichts zu tun,und Sorry, wenn Du das so verstehst.
Es ist so, dass Du da von Anfang an schreibst, das Du da auf dem Oekotrip reitest, sprich alles was mit Chemie, Energieverschwendung zu tun hat, nicht Dein Ding sei. Unterstütze ich in dieser Form auch, jedoch mit dem Unterschied, das das eine, das andere nicht ausschliessen wird.
Du schreibst:
Energie verheizen zum erwärmen von Wachs, ist unökologisch
Unökologisch auch, dass Du etwas weiter fahren werden müsstest um ein anderes Material zu Erwerben

Alles Nachvollziehbar und höchst Lobenswert und ich unterstütze solche Ansichten im Allgemeinen auch, versuche selbst so viel als möglich mit der Umwelt im Einklang zu handeln und zu Leben. Mich stört aber einfach, dass Wasser predigen, aber Wein zu trinken.

Will man einfach alles hinterfragen, müsste man sich auch Fragen und anzweifeln, was z.B. die Schrauben, Unterlagsscheiben usw. gekostet haben, vom Erzabbau, den Transportwegen, über die Schmelze bis hin zu fertigen Produkt. Konsequenterweise, wäre da die Antwort: absolut unökolgisch!
Das Beispiel mit der Schraube soll zeigen, dass alles, wirklich ALLES was wir heute verwenden, vom ökologischen Standpunkt her nicht vertretbar wäre. Abgesehen auch einmal von dem Endproduktepreis, es darf aber nichts kosten und soll BIO-OEKO Label tragen.

Es wäre ein Schritt zurück in die Steinzeit, man hatte noch keine Techologien, musste alles erst entdecken und Erfahrungen sammeln. Oekofuzzis
müssten also aller Techniken, Elektronik abschwören und mit dem was die Natur bietet, Leben. Ist aber in der modernen Welt nur noch schwer möglich, denn keiner ist freiwillig bereit sich einzuschränken, auf Annehmlichkeiten wie warmes Wohnzimmer, TV, med. Grundversorung zu verzichten.

Du hast nach Oeko Alternativen gefragt, mann hat versucht Dir zu zeigen, was da alles möglich ist, Du zweifelst an den Vorschlägen, sitz aber vor dem PC und hättest nach diesen Begriffen googeln können. Das ist mir "aufgestossen" und nichts anderes. Ich sehe, du willst nach Möglichkeit nicht mit modernen Werkstoffen arbeite, was absolut in Ordnung ist, sehe auch, dass Du ein "Sparfuchs" bist, der lieber 5 mal überlegt, wo er das günstigste Angebot findet. Daran ist zwar nichts auszusetzen, aber es birgt so einiges an Gefahrenpotential, sprich minderwertigere Qualität, halt eben zum Schnäppchenpreis. Es gibt da ein schönes Sprichwort: Sparen wird nur der, der genügend investiert. Beispiel Wandfarbe vom Baumarkt, Sonderangebot 25 Liter für 25 Euro, schier das Zeug auf die Wand, Super, praktisch keine Deckkraft, also wiederholtes rummsabbern, nochmals und nochmals, bis ein einigermassen gutes Ergebnis da ist, Farbeimer leer, du wolltest aber doch das ganze Zimmer streichen, geht jetzt aber nicht mehr. Hättest Du da von Anfang an nicht aufs Portmonai gehört, eine Qualitätsfarbe vom Malermeister gekauft, wäre es zwar teurer geworden, hättest aber enorm an Zeit gespart, das Ergebnis wäre wie vom Maler ausgefallen und dein Zimmer wäre mit einem Eimer fertig gestellt worden.

Ok, genug Aufklärungsarbeit, nochmals zurück zum Wachs, wie vorstehend erklärt, hier eine kleine Skizze, die eigentlich das wäre, wie es sein könnte, kein versabbern-verschmieren, perfekter Wasserschutz und extrem langlebig, setz die Fuge an den Flanken ca. 1mm tiefer, so das sie mit dem Multiplex Verbindung haben. Wachs von den Bienchen ist ein organischer Stoff, lebt und passt sich den Temperaturen an. Bei Eiseskälte Bockhart, aber immer noch stabil und eingeschränkt flexibel, im Sommer, wunderbar flexibel und elastisch, in unserem Klima, keine Gefährdung durch Sonneneinstrahlung, Schmelzen des Wachses. Als Versuch würde ich Dir empfehlen, nimm ein Stück Bienenwachs, von der Kerze, leg das in die Sonne, danach in den Tiefkühler, beobachte den Werkstoff. Klebe ein Stück getränkten Korkes auf ein Holzbrett, mach die gleichen Versuche, wenn es nicht dem entspricht was Dir vorschwebt, kannst Du alternativ den Versuch mit Leinöel machen.

Thema Tanne:
Spitzfindigkeit am Rande, im deutschsprachigen Raum verwendet man das Wort Tanne für alle Nadelbäume, der Schwarzwald wird ja auch als Tannenwald bezeichnet, ja es gibt dort auch Lärchen, Kiefern Rottannen, Weisstannen. Ist OK, die Weymuth Kiefer stammt ursprünglich aus Nordamerika, wird aber nicht nur dort kultiviert.

Gruss soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 22.09.2014 - 10:38 Uhr  ·  #57
Hallo soderica,

es tut mir leid wenn manches etwas widersprüchlich rüberkommt, aber bitte trotzdem nicht gleich vieles durcheinanderwirbeln. Es ist eben ein Prozeß und die Klarheit kommt nach und nach beim Austausch. Ich bin zwar ökologisch orientiert und möchte meine Sache gut machen aber jeder ökologische Extremismus und Schnäppchenjägerei ist mir fremd! Es geht mir bei vielen Überlegungen einfach auch oft nur um die Einfachheit.Jeder empfielt einem etwas anderes und man kann sich da verrückt machen lassen. Ich möchte nicht wieder tagelang durch die Stadt fahren müssen um einem bestimmten Holz hinterherzujagen, nicht so sehr wegen der Umwelt, sondern weil es wieder kostbare Zeit frisst. Mein Ziel ist erstmal alle Fertigungsschritte zu Ende zu bringen. Dann kann man immer nochmal sehen, welches Holz in die Maschine eingespannt wird - das sind dann so die Feinheiten. Auch bin ich mir bewusst, dass ein schlecht konservierter Rotor im Endeffekt mehr Ressourcen verbraucht, als wenn man vorher (z.B. durch Erhitzen) mehr Energie reinsteckt und er dafür doppelt so lange hält. Diesbezüglich habe ich meine Meinung auch geändert.
Solange aber andere, einfachere Verfahren fast die gleiche Wirkung haben, würde ich natürlich lieber diese nehmen um den Endverbraucherpreis niedriger zu halten. Mein Ziel ist eine vernünftige Balance von Ökologie, Funktion und Preis. Alles zusammen geht eigentlich nicht. Das hat nichts mit Knausrigkeit zu tun. Weil es macht ja keinen Sinn, wenn alles Super-Öko ist, aber es sich keiner leisten kann. Genausowenig wenn alles billig ist, aber nur 1 Jahr hält. Und wenn alles High-Tech ist, bleibt der ökologische Gesamteffekt fraglich. Deshalb mache ich mir diese sperrigen Gedanken - was will ich und vor allem auch was kann ich mit meinen begrenzten Mitteln in absehbarer Zeit umsetzen ohne sich zu verzetteln.

ABer dein Vorschlag mit der tiefer gesetzten Korkplatte gefällt mir ganz gut - nur habe ich jetzt wieder das Problem, dass es diese Kleinen Durchmesserunterschiede von wenigen mm bei den Standard-Lochsägen nicht geben wird. AUch habe ich gelesen dass Bienenwachs schon bei 62°C flüssig wird. Das könnte im Sommer knapp weren wenn auch noch die Fliehkräfte dazukommen. Leider kann ich das nur ohne Fliehkraft ausprobieren.

Von daher ist mir Leinöl irgendwie sympatischer - ich habe gelesen, dass rohes Leinöl sehr tief eindringt. Wenn ich das noch Erhitzen würde und dann heiß draufpinseln würde, könnte das ein guter Kompromiss zum heißem Bad sein. Als Folgeanstriche dann vielleicht Leinölfirnis wegen der besseren Trocknung.
Ich werde mich heute mal diesbezüglich umsehen - brauche vor dem Winter eh wieder Öl für die Terasse :-)
Erdorf
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 22.09.2014 - 14:17 Uhr  ·  #58
Hallo Daniel,

Zu Fichte oder Kiefer:
http://www.maheda-blockhaus.in…nachteile/

Zitat:
"Es ist ausreichend in den nordischen, kälteren Regionen verfügbar und besitzt mehr Harze im Holz, welche es haltbarer und dauerhafter machen.
... Zudem ist das Holz sehr gut imprägnierbar."

Dazu kommt noch dass die Kiefer härter und belastbarer ist.
Was wiederum Vorteile für die Windkräfte und mehr hat.

Es kann schon Sinn machen von vorne herein ein geeignetes Holz zu wählen,
das macht den Wetterschutz dann einfacher, weniger aufwändig und spart dort ja auch wieder Aufwand und kosten.
Kiefer ist zwar teurer als Fichte aber nicht wesentlich.

Grüße
Zephyrus
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 22.09.2014 - 21:18 Uhr  ·  #59
Hallo Erdorf,

danke für die Infos. Langsam kriegt ihr mich doch noch weich mit eurer Kiefer ;-). Ja also das mit dem höheren Harzgehalt ist natürlich schon nicht schlecht. Auch die Färbung könnte interessanter sein. Was die höhere Festigkeit anbelangt, sind die häufigeren Äste allerdings nicht zu unterschätzen. Hier muss ich bei der Fichte, die deutlich weniger hat, schon ganz schön aufpassen, dass da kein größerer Ast den empfindlichen schmalen Teil des Flügels trifft. Oft sitzen die relativ versteckt im Holz, so dass man am Rohling außen wenig erkennt. So ein Ast mitten im Flügel, setzt die Biegefestigkeit enorm herab, weil ja an dieser Stelle keine Längsfasern laufen. Das läuft dann wieder auf mehr Verschnitt raus.
Naja ich seh schon - ich werd mich mal zu gegebener Zeit mit meinem Holzhändler in Verbindung setzen müssen und sehen was der so auftreiben kann und zu welchem Preis. Der Preiunterschied zwischen Fichte und Kiefer dürfte minimal sein. Lärche wäre ja eigentlich auch so ein wetterbeständiges Holz - könnte man auch mal diskutieren oder viele schwören ja auch auf Esche..
Trotzdem kann man nach meiner Erfahrung von keinem Holz Wunder erwarten - auch die tollen Robinie-sonstwie-guten Gartenmöbel-Hölzer vergammeln (zumindest meine) wenn da Wasser eindringt. Insofern lege ich mehr Wert auf den Wasserschutz und nicht so sehr auf das Holz selber. Aber wie gesagt - ich bin da noch nicht so ganz festgelegt und kann immer mal geändert oder optional angeboten werden wer Wert drauf legt.

Heute habe ich im Malerfachhandel leider nur Leinölfirnis erwerben können - rohes Leinöl hol ich mir dann wohl noch per Internet. Dann kann ich mal ein paar Versuche starten..
soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 23.09.2014 - 00:30 Uhr  ·  #60
als ebenfalls bestens geeignete Alternative gibt es noch das:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tung%C3%B6l

uraltes und schnellhärtendes Naturöl, gibst bei ebay, oder im Fachhandel, aber auch hier findest Du sehr hilfreiche Links im WEB.

Hab das ganz vergessen in der ganzen Disskussion, ist eigentlich besser als Leinöl, und der Geruch ist nicht so arg, wie immer wieder behauptet wird.
Ein Versuch wärs allemal wert.

Gruss soderica
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