Bleiakkumulatoren

 
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 08.02.2021 - 10:48 Uhr  ·  #81
Zitat geschrieben von Che

"Wenn die Akku Spannung vom Windladeregler erzeugt wird, nimmt der Solarladeregler sich zurück.
Wenn der Wind einbricht, regelt der Solarladergler wieder hoch (so denn Sonne da ist)."

Das wäre ja noch o.K. aber hat er doch garnicht, 2 getrennte.
Wind +PV geht über einen LR.
Wenn das einer ist, der noch kein MPPT macht, gehts unbesehen. Aber sowas gibts doch heute für PV garnicht mehr, oder?

Und bei dem Netzeinspeise-WR 600W (für wenig Geld), Lars, bleibt wieder die Frage, macht er MppT (für Wind)?
Und wenn, wie gut?
Alternativ, muss ne Kennlinie eingpflegt werden? Dann möglichst die richtige.

Last not least: 600W WR für ein Windrad 1,6kW.
Aber ich habe verstaden, es war einmal.


Redest Du von Mir Che ? Wenn Du sagst "Das wäre ja noch o.K. aber hat er doch garnicht, 2 getrennte.
Wind +PV geht über einen LR." Nee ich hab 4 Laderegler für 3 unterschiedliche Erzeuger 2x Solar MPPT , 1x Wasserturbine , 1x Windturbine , und nochmal deine Empfehlung die Solar MPPT Laderegler "runterzuschrauben " auf das Ladeniveau von dem Winladeregler , wäre wie in die Steinzeit zurückzukehren ;)
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 08.02.2021 - 10:58 Uhr  ·  #82
Zitat geschrieben von Che

Ich preise nichts an, sondern reibe mich nur an der Aussage Haltbarkeit 1,5 Jahre.
In der Literatur wird denen durchaus 5 Jahre zugebilligt, Gel sogar mehr.
Aber deswegen brauchen wir uns ja nicht "entfreunden".


Passt doch , ich beklag mich doch auch nicht

Welche Batterie technik eingesezt wird ist ja eher secondär und was in Hochglanz Broschüren verkauft wird sowieso ,

den Zyklenbetrieb muss man halt verstehen , um über Haltbarkeit Aussagen zu treffen , das hat mit den Jahren der Haltbarkeit nix zu tun ! Wen eine "gute" Gel Batterie 500 Zyklen bei 50% DOD mitmacht, sind das in meinem Fall halt 1.5 Jahre gewesen .... und so ist es passiert
Che
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Wie lange kann eine Säurebatterie gelagert werden, bis wesentliche Schädigung erfolgt?

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Gepostet: 08.02.2021 - 12:45 Uhr  ·  #83
Anderes Thema:
Wie lange kann eine Säurebatterie, also nicht Vlies oder Gel, gelagert werden, bis wesentliche Schädigung erfolgt?
Sagen wir ruhig, im voll geladenen Zustand.
Mal ganz davon abgesehen, dass nach ca. 1/4 Jahr eh nachgeladen werden muss, da die die Selbstentladung vergleichsweise größer ist. Welchen Einfluss haben Elektrolythentmischung/Säureschichtung auf die Haltbarkeit?

Batterietechnik ist eine Wissenschaft. Sind einige/viele Doktorarbeiten gelaufen. Nur haben die immer spezielle Gesichtspunkte zum Thema. So direkt habe ich keine Antwort gefunden, nur Anhaltspunkte. An denen will ich Euch Teil haben lassen.

1. Wie schnell erfolgt Säureschichtung?
Im Anhang, von Karl Meier-Engel "6-Eigenschaften-Kapazität", ist folgendes zu finden:
 

Entmischung und Schichtung also schon bei jedem Entladen, und relativ schnell.

Zur Geschwindigkeit bei Lagerung, dazu habe ich bisher nichts gefunden, bis auf folgende Fußnote bei Andreas Jossen, S. 1:
"Der Diffusionskoeffizient für verdünnte Schwefelsäure ist stark abhängig von derSäuredichte und liegt nach Messungen von Armenta-Deu und Mitarbeitern zwi-schen 1*10-9 und 20*10-9 m2/s."
Damit kann ich aber nichts anfangen. Vielleicht hilft Erdorf weiter.

Säureschichtung gilt ja als wesentliche Ursache der Sulfatierung, wobei die wiederum eine Ursache der Alterung sein soll.
Eine andere ist Korrosion des Bleigitters, welche in Zonen mit höherer Schwefelsäredichte verstärkt auftreten soll.

Sulfatierung
Zunächst ist an zu merken, dass sich Bleisulfat regelmäßig an der negat. Elektrode aus Bleioxid bildet.
Bei WIKI ist aber zu lesen: ...Sulfatierung des Bleis, die bewirkt, dass sich die PbSO4-Kristalle zu immer größeren Verbünden zusammenschließen. So verringert sich die elektrochemisch aktive Oberfläche des PbSO4. Durch diese kleinere Oberfläche löst sich das PbSO4 immer schlechter.

Abhilfe schafft Elektrolythumwälzung mittels Luft, ähnlich einer Aquarienlüftung. Oder eben Gasung am Ende eines jeden Ladungszyklus. Wobei dabei die Durchmischung lt. Sauer, S. 114 lange dauern kann:

 


Was auf die "Einlagerung" anwendbar wäre:
Gasung 3 bis 5 h alle 14 Tage reichen also nach Sauer nicht.

Wäre also Belüftung angesagt. Ob nun 1x pro Tag für x (?) Stunden, oder 1x pro Woche reicht, ich kanns nicht sagen.
Belüftung hat für Dauereinsatz auch den Vorteil, dass sie funktioniert, auch wenn der Akku zwischenzeitlich wegen Energiemangel nicht voll geladen werden kann.
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 08.02.2021 - 13:26 Uhr  ·  #84
wer kauft sich denn eine Bleibatterie zum "Einlagern" ?

Und weiterhin sind gewisse Ladereglungen unterschiedlich bei Bleiakkus , das kann man nicht über einen Kamm scheren so generell


Einen Text " IMMER STROM" (wird wohl auch aktualisiert) den ich mal studiert habe vor Jahren und mich bewegt hat Victron Produkte vorzuziehen und es hat sich wohl auch als richtig bewiesen , da obwohl ich kein Segler bin auf dem Meer , deren Hotline und technische Hilfestellung recht gut war


Zitat
2.3.6 Die Traktions-Batterie Dieser Batterietyp, der sehr gut für zyklischen Betrieb geeignet ist, wird meistens aus Panzertaschenplatten (Panzerplatten) in Kombination mit flachen Gitterplatten gebaut. Sie werden z.B. in Gabelstaplern eingesetzt, wo die Batterie tagsüber auf 60-80% entladen und nachts wieder geladen wird. Eine Traktionsbatterie sollte von Zeit zu Zeit, insbesondere bei stark zyklischem Betrieb, eine Ausgleichsladung erhalten, bei der nach der eigentlichen Ladung mit geringem Strom für einige Stunden nachgeladen wird. Hierbei steigt die Ladespannung an wobei der Anstieg von der chemischen Zusammensetzung und vom Alter der Batterie abhängt.Die Erhöhung der Ladespannung ist umsomehr von Vorteil, als dadurch eventuelle Reste von Sulfat in aktives Material umgewandelt werden, und eine Säureschichtung der Elektrolytlösung verhindert wird. Die beim Ladevorgang entstehende Schwefelsäure (H2SO4) ist schwerer als Wasser und kann nach unten sinken, wodurch es zu unterschiedlicher Säurekonzentration in der Batterie zwischen unten und oben kommt. Die bei der Ausgleichsladung entstehende Gasentwicklung sorgt zusätzlich für eine gute Verwirbelung der Elektrolytlösung. Die sogenannten Panzerzellen sind hoch und schmal, wohingegen die normale Plattenbatterie flache und breite Zellen haben. Um so wichtiger ist bei Panzerzellen die genannte hohe Gasentwicklung zur gleichmäßigen Vermischung der Elektrolytlösung.



https://www.victronenergy.de/u…rom-DE.pdf
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 08.02.2021 - 13:27 Uhr  ·  #85
Ja, danke Che,

In diese Richtung kann man schon noch weiter beleuchten.

"Der Diffusionskoeffizient für verdünnte Schwefelsäure ist stark abhängig von der Säuredichte und liegt nach Messungen von Armenta-Deu und Mitarbeitern zwischen 1*10-9 und 20*10-9 m2/s."

Aus der Wikipedia:
"Der Diffusionskoeffizient ist daher ein Maß für die Beweglichkeit der Teilchen"
Theoretisch könnte man damit die Säureschichtung von in Ruhe gelassener Schwegfelsäure über die Zeit
zumindest ungefähr beschreiben. Ich kann das nicht.

Mir reicht, die Grafik von "Karl Meier-Engel" um das zu bestätigen, was ich schon wusste oder immerhin glaubte.
1. Säureschichtung findet schon beim Entladen statt
2. Säureschichtung findet auch in Ruhe statt
3. Säureschichtung wird durch Laden und Gasung rückgängig gemacht

Hinweis:
OPZS Akkus, im USV Betrieb (überwiegend Ruhe, keine Zyklen) werden mit Säuredichte 1.24 gefahren.
Ich gehe davon aus, dass deswegen die Säuredichte unten am Boden nicht höher als 1.28 wird.
Auch gehe ich davon aus das OPZS Akkus, im USV Betrieb, zumindest hin und wieder in die Gasung gebracht werden,
wissen tue ich das nicht.

Wie auch immer Akkus in Ruhe sind nicht wirklich 'unser' Anwendungsfall, vielleicht beim gebraucht kaufen,
solcher OPZS Akkus, im USV Betrieb. Hier kann man die Sulfatierung sehen. Nicht sehen kann wie fragil das Blei ist
und wie flott es zerfallen würde im Zyklenbetrieb.

Zitat
Säureschichtung gilt ja als wesentliche Ursache der Sulfatierung

Nein, wesentliche Ursache ist die Entladung, Tiefentladung und dass über längere Zeiten.
Beim Entladen wird Sulfat frei. Je mehr Sulfat und je länger es nicht in der Säure gebunden ist,
desto mehr Bleisulfat entsteht an der Oberfläche der Platten. Der Vorgang ist teilweise reversible durchs Laden,
wird und kann also teilweise Rückgängig gemacht werden. Passiert das Laden nicht zeitnah
und es werden weitere Zyklen gefahren, bauten sich Schicht für Schicht diese Bleisulfat Kristalle auf und
man kann von irreversibler Schädigung sprechen. Hierbei ist der Kapazitätsverlust noch vernachlässigbar.
Kritisch ist die fehlende Reaktionsoberfläche des Bleis und damit die Erhöhung des Innenwiederstandes ...
Kommt jetzt auch noch Säureschichtung hinzu, werden z.B. am Boden gar keine Bleisulfate mehr geknackt,
weil die Säure dort schon übersättigt (zu dicht) ist.

Was können wir hieraus lernen?
Optimal für 'unsere Anwendung' ist der Einsatz permanenter leichter Elektrolytumwälzung, ähnlich Aquarium,
geschätzt sogar noch etwas weniger und der Verzicht auf Gasung.

Grüße
Che
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 08.02.2021 - 15:48 Uhr  ·  #86
@ Erdorf: Bin speziell tätig geworden, um Max paar Hinweise zum Gebrauchtkauf und dann Einlagerung "ca. 2 Jahre lang" zu geben.

Tiefentladung muss ja dennoch nicht das Thema sein, wenn alle 3 Monate nachgeladen wird. Elektrolythentmischung durch die Schwerkraft schon.

@ wieso:
Zitat
wer kauft sich denn eine Bleibatterie zum "Einlagern" ?
Max:
Zitat
Wenn ich schon jetzt für schmales Geld die benötigten Komponenten zusammensuchen kann...
War auch die Rede vom Gesamtzeitraum 3 Jahre. Hast Du doch alles schon gelesen.
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 09.02.2021 - 07:13 Uhr  ·  #87
Ganz einfach , Batterie kommt an und wird dann täglich geladen , wir off grid people sind halt wie Krankenschwestern , verstehste ?


Nee CHE , keine Ahnung was Du meinst bezüglich einer Anlagenplanung .... und sicherlich zerbrech ich mir nicht den Kopf wie eine Bleibatterie Jahre lang gelagern werden sollte ohne gebraucht bzw geladen zu werden

was Du da sagst ist eher sehr grenzwertig und von dieser Methode /Verständniss , kann ich nur abraten

"Tiefentladung muss ja dennoch nicht das Thema sein, wenn alle 3 Monate nachgeladen wird. "

Deshalb ist halt ganz einfach auch der Generator und Laderegler ein Teil von der Batterie , denn wenn ich nicht genug "Generator" in welcher Form auch immer habe dann brauchste gar net weiterdenken .... 3 Monate Batteriezellen rumstehen lassen , geht halt gar nicht
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Kapazität von Blei Akkus

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Gepostet: 16.02.2021 - 09:13 Uhr  ·  #88
Es gibt immer Verwunderung wenn es um die Kapazität von Blei Akkus geht.
Dabei ist das wohl die wichtigste Eigenschaft des Akkus.

Angegeben, vom Hersteller, wird die sogenannte Nennkapazität, meist in Ah (Ampere Stunden).
Die real nutzbare Kapazität hängt stark von der Strombelastung ab.
Vereinfacht ausgedrückt: je höher der Entladestrom ist, desto kleiner die real nutzbare Kapazität.
Aus diesem Grund gibt es bei der Angabe der Nennkapazität den sogenannten C-Wert.
Der C-Wert gibt, in Stunden, an auf welche Entladung sich die angegebene Nennkapazität bezieht.
Beispiel:
100 Ah C5, bedeutet 100 Ah real nutzbare Kapazität, bei 5 Stunden Entladung mit 20 A Strom.

Traktionsakkus (Stapler ...) werden mit hohen Strömen belastet, üblich ist deswegen,
die Angabe der C5 oder gar C1 Nennkapazität.

Versorger Akkus, die z.B. ein Haus mehrere Tage (mit vergleichsweise geringen Strömen) versorgen sollen,
geben gerne die C100 Nennkapazität an, weil die C100 Kapazität näher an der Realität ist.

Das macht es schwierig die verschiedenen Angaben der Hersteller zu Vergleichen.
z.B. wenn es um die Frage geht: wo bekomme ich für mein Geld die größte Kapazität?

Mit der folgenden Tabelle lassen sich verschiedene Batteriekapazitäten ungefähr vergleichen.

C100 = 2,04 * C1
C100 = 1,42 * C5
C100 = 1,25 * C10

Quelle: SMA

Beispiele:
Ein Akku 100 Ah C5 könnte auch als 140 Ah C100 verkauft werden.
Ein Akku 100 Ah C100 könnte nur als 70 Ah C5 verkauft werden.

Das sind dann doch erhebliche Unterschiede!

Und wie ist denn nun die real nutzbare Kapazität?
Das hängt von der realen Stromentnahme ab und die schwankt beim Versorger Akku quasi permanent.
Aber auch von der Akku Auslegung im Verhältnis zum durchschnittlichen Tagesverbrauch.
Die C100 Nennkapazität kommt der Realität einer Strominsel meistens am nächsten.
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 16.02.2021 - 12:29 Uhr  ·  #89
Danke , gut erklärt ... und wichtig zu wissen

Zitat
Ein Akku 100 Ah C5 könnte auch als 140 Ah C100 verkauft werden.
Ein Akku 100 Ah C100 könnte nur als 70 Ah C5 verkauft werden.


Hier zwei Datenblätter , von der gleichen Firma und der gleichen Batterie ( so wie es für mich ausschaut)

Also beim Kauf einer Batterie immer auch auf die "C" Werte guggen ;)

https://www.hoppecke.com/filea…ure_de.pdf

https://www.hoppecke.com/filea…ure_de.pdf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 16.02.2021 - 12:33 Uhr  ·  #90
nur eine davon (die " Kapazitäten Schwächere wird als "solar" beworben)
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 16.02.2021 - 13:16 Uhr  ·  #91
Ja, z.B. Grid power V L 2-215 und sun power V L 2-280 sind, bis auf die Stopfen, die selben Akkus.

Hier dann die Liste der Kapazitäten für dieses Beispiel:

280 Ah C100
265 Ah C50
245 Ah C24
213 Ah C10
182 Ah C5
161 Ah C3
118 Ah C1

Leitet man davon Formeln zur Umrechnung ab, fallen diese dann noch einmal deutlicher aus!

C100 = 2,37 * C1
C100 = 1,54 * C5
C100 = 1,31 * C10
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 16.02.2021 - 20:48 Uhr  ·  #92
beim Laden dann gleiches prinzip? sinkt da der wirkungsgrad,bei hohen Ladeströmen auch so dolle ab. weiß man das?
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 16.02.2021 - 21:17 Uhr  ·  #93
Ja Max , so würde ich das auch betrachten, je schneller ich lade umso kleiner die Kapazität , aber gut ist ja, dass man gute Laderegler einstellen kann auf individuelle Batterie Bänke,


Je schneller/härter Man läd umso kleiner die Kapazität
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Ladefaktor und Ladewirkungsgrad

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Gepostet: 16.02.2021 - 22:13 Uhr  ·  #94
Beim Laden von Akkumulatoren spricht man vom sogenannten Ladefaktor.
Der Ladefaktor beschreibt das Verhältnis zugeführter von entnommener Energie,
Der Ladefaktor ist der Kehrwert des Ladewirkungsgrad.

Typisch liegt der Ladefaktor beim Blei Akku zwischen 1.05 und 1.20
bzw. der Ladewirkungsgrad zwischen 80% und 95%.

In der Realität kann der Ladefaktor je nach Akkuzustand auch deutlich höher werden.
Wichtigste Einflussgröße ist der Ladezustand SoC.
Vereinfacht ausgedrückt: Je voller der Akku wird, desto schwieriger und ineffizienter wird die Ladung.

Gegen Ende der Ladung sinkt, bei gleicher Spannung, der Ladestrom stark ab.
Um die Ladezeit zu verkürzen, wird die Spannung üblicherweise deutlich,
über den Wert gefahren wo die Gasung beginnt (13.8V).
Das produziert Knallgas durch die Spaltung von Wasser.

Typische UI Ladekurve eines 12 V Blei Akkus:
 


1. Es wird mit konstantem Strom geladen, der meistens durch die (teure) Ladetechnik limitiert ist.
2. Die Spannung im Akku steigt bis auf 14.4 V an, wird von der Ladetechnik begrenzt und der Strom sinkt stark ab.
3. Bei geringer Stromaufnahme oder nur noch wenig sinkendem Strom wird auf 13.8 Volt Float Erhaltungsladung gewechselt

Die Gasung ist hierbei die wesentliche Einflussgröße auf die Effizient und somit den Ladefaktor.
Zum trennen von Wasser in 2H2 + O2 wird Energie benötigt und vom Übergang von Flüssig zu Gasförmig wird das Volumen vom Knallgas ca. 1000 mal größer. Hierbei muss Energie gegen den äußeren Druck verwendet werden.
Diese Energie der sogenannten Wasserelektrolyse fehlt beim Entladen.

Wie kann man dieses Wissen in der Praxis nutzen?
+ Einen Ladefaktor von 1.05 durch Elektrolytumwälzung anstreben
+ Im Sommer Gasung durch Einsatz von permanenter Elektrolytumwälzung vermeiden
+ Beiladung z.B. mit extra gestartetem Dieselgenerator bei sinkender Stromkurve beenden und dann nicht 100% voll laden
+ Lieber häufiger und dafür kürzer z.B. mit Dieselgenerator bei laden
+ 100% Vollladung lieber über PV, z.B. im Winter bei Sonne morgens kurz bei laden und den Rest der PV überlassen
+ Im Winter über PV Gasung trotz permanenter Elektrolytumwälzung zulassen
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 16.02.2021 - 22:21 Uhr  ·  #95
Zitat geschrieben von Erdorf


+ 100% Vollladung lieber über PV, z.B. im Winter bei Sonne morgens kurz bei laden und den Rest der PV überlassen

Dass untersteich mal sehr dick
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 16.02.2021 - 22:33 Uhr  ·  #96
Das mit der Elektrolytumwälzung ist ja nicht so ganz trivial - passiert das nicht auch eben genau durch Gasung? Ob da nun Wasserstoffbläschen aufsteigen oder gefilterte Luft um die Säure zu durchmischen kommt doch letztlich aufs Gleiche raus? Natürlich muss man dann häufiger Wasser nachfüllen aber das ist eben dann Wartung...
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 16.02.2021 - 22:48 Uhr  ·  #97
Elektrolytumwälzung ist super trivial.
Das sind 6mm Röhrchen die gekürzt und dann den Akku an vorgefertigter Stelle geschoben werden.
Dann mit 6mm durchsichtigen PVC Schläuchen, vielen T-Verbindern und ein paar Eckverbinder verbinden, einfach stecken.
Dann eine passende Aquarium Pumpe mit Staubfilter dran, das wärs.

Zitat
Passiert das nicht auch eben genau durch Gasung?

Ja, ungefähr schon, zumindest im Sommer, im Winter eben selten, weil die Gasungsspannung nur selten erreicht wird.
Auch findet die Gasung zunehmend nicht mehr unten am Boden statt, weil dort schon Sulfatkristalle die Sache stören.
Und dort ist es am wichtigsten um die Säureschichtung zu verhindern.
Noch dazu ist mit Elektrolytumwälzung ein DoD von 80% und ein Ladefaktor von 1.05 möglich.
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 16.02.2021 - 23:56 Uhr  ·  #98
erhem .... ganz genau, die Umwäztung des Electrolytes macht erstmal der Laderegler
Erdorf
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Säureschichtung

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Gepostet: 17.02.2021 - 11:20 Uhr  ·  #99
Säureschichtung

Der folgende Text ist fast 1:1 aus der Quelle übernommen, weil ich es kaum besser formulieren kann.
Quelle 2018 RWTH Aachen Kapitel 3.7

Die Teilnahme des Elektrolyten an der Hauptreaktion des Bleiakkumulators führt zwangsweise
zu der Ausbildung einer Säureschichtung in Form eines vertikalen Säuredichtegradienten.

Während der Entladung entsteht an der positiven Elektrode Wasser und an der negativen Elektrode
findet eine Verdünnung der Säure statt. Die dabei entstehende "Schicht" geringerer Säuredichte steigt
an den Elektroden nach oben, während gleichzeitig die in der Mitte befindliche dichtere Säure nach unten sinkt.

Während der Ladung entsteht an beiden Elektroden dichte Säure, durch die Gravitation sinkt diese nach unten.
Die zwischen den Platten befindliche Säure geringerer Dichte steigt entsprechend nach oben.

 


Zusätzlich ist der Widerstand für den oberen Bereich der Elektroden geringer, so dass sich diese bevorzugt entladen
und zu einer geringeren Säuredichte im oberen Bereich führen. Beide Effekte sorgen dafür, dass sich in der Batterie unten eine dichtere Säure ansammelt als oben. Als Folge lassen sich die oberen Bereiche der Elektroden leichter laden,
da die Sulfatlöslichkeit bei geringerer Säuredichte höher ist. Durch Zyklen Belastung verschleißt die Aktivmasse der oberen Plattenbereiche dadurch stärker. Des Weiteren führt die geringere Säuredichte zu einer erhöhten Korrosion in den oberen Plattenbereichen.

Die höhere Säuredichte im unteren Bereich führt zu einer stärkeren Polarisation und damit zu einer höheren Nebenreaktionsrate und zu einem geringeren Ladewirkungsgrad, insbesondere der negativen Platten.
Werden die unteren Bereiche über mehrere Zyklen nicht geladen, befindet sich die Elektrode im unteren Bereich
dauerhaft im PSOC und es kommt nach und nach zur Bildung immer größerer Bleisulfatkristalle
im unteren Plattenbereich, welche durch ihre geringere Oberflächenenergie nur sehr schwer auflösbar
und damit schlechter ladbar sind. Lange Standzeiten (mehrere Wochen) im geschichteten Zustand
führen durch Umladungsprozesse, zu einem weiteren Wachstum der Bleisulfatkristalle im unteren Bereich der Platten
und zu einer höheren Selbstentladung.

Noch Fragen? Her damit :D :-) ;-)
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 17.02.2021 - 14:04 Uhr  ·  #100
Zitat
Noch Fragen? Her damit :D :-)



Nee, eher Antworten

Gut verlässliche Laderegler zu haben

auf die am Netz hängenden Laderegler beim Schichtbetrieb ... hmm wie können die das schaffen
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