horizontale Mantelturbine

gutes Konzept?
 
FamZim
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Re: horizontale Mantelturbine

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Gepostet: 22.04.2021 - 10:35 Uhr  ·  #21
Hmm

Mehr Gewicht und eine sich hin und her drehende Solaranlage, Ich weiß nicht -----

Gruß Aloys
Erdorf
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Re: horizontale Mantelturbine

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Gepostet: 22.04.2021 - 10:54 Uhr  ·  #22
Sehe ich auch so. Die Solarmodule würde ich unabhängig aufbauen.

@Franz
Es gehen auch Außenwände, das ist besser bei Schnee!
Süd, Ost und Westwände sind gut zu verwenden. Nicht zu bodennah, wegen dem Schnee.
Auch flach auf Dächer oder Schuppen geht und ist sehrgut bei Bewölkung, dafür sehr schlecht bei Schnee.

Gibt es denn schon einen Akku und Inselwechselrichter auf der Alm? Wie ist die Nutzung? Täglich, auch im Winter oder seltener?

Es gibt hier im Forum sehr viel Erfahrung mit Inselanlagen, auch in dieser Höhe. Menelaos hat z.B. in ähnlicher Höhe in Spanien eine Anlage mit Windrädern und PV ausgebaut. Du bist mit deinem Thema vollständig richtig hier im Forum. Um dir besser helfen zu können, brauchen wir jedoch deutlich mehr Informationen. Wenn du möchtest kannst du uns stärker einbinden und wir können hier Vorschläge machen, die du selbst bewerten darfst.

Ein paar Bilder von der Hütte und Umgebung wäre als Einstieg schon recht hilfreich ;-)
Ein normales 2 Meter Windrad für deutlich weniger Geld als 6000 Euro ist sicherlich auch eine Option. Hier geht es weniger um den Jahresertrag sondern vor allem um Versorgungssicherheit wenn von der PV nichts oder nur wenig kommt.

Wie läuft das denn jetzt mit dem Strom bei deiner Almhütte?

Grüße
Franz52
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Re: horizontale Mantelturbine

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Gepostet: 26.04.2021 - 14:50 Uhr  ·  #23
Hallo und sorry für die verspätete Rückmeldung, habe die erste Impfung bekommen und fühlte mich ein paar Tage nicht so wohl, jetzt ist alles wieder gut.

Die Almhütte ist eine reine Sommerhütte von ca. Mai-Oktober, derzeit liegt aber noch ein halber Meter Schnee.
Hatten bis jetzt einfach eine große Autobatterie für ein paar LED-Lampen auf der Toilette und in einzelnen Zimmern, hat mehrere Wochen gehalten.

Werde mich jetzt auch mal wegen den PV Modulen schlau machen, sieht wohl so aus, dass sie auch ganz gut funktionieren und doch deutlich günstiger als das Windrad sind. Habe gesehen, dass es einzelne mobile Panele gibt, die man im Winter abbauen kann (ist wichtig, hatten diesen Winter über 2m Schnee).

Möchte primär Beleuchtung in allen Räumen, Radio und Handy aufladen, das würde langen.
t
Erdorf
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Re: horizontale Mantelturbine

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Gepostet: 26.04.2021 - 19:50 Uhr  ·  #24
Hallo Franz,

Zitat
Hatten bis jetzt einfach eine große Autobatterie für ein paar LED-Lampen auf der Toilette und in einzelnen Zimmern, hat mehrere Wochen gehalten.

Ich gehe mal von 100 Ah Starter Akku, Calcium Technologie aus. Kannst du Wasser nachfüllen? Müsstest die Folie mal abziehen, eventuell kannst du dann die Zellenstopfen lösen. Alternativ anbohren ist jedoch komplizierter.

Mehrere Wochen wären z.B. 2 .. 3 Wochen. Ich gehe mal von 2 Wochen aus.
14 Tage 100 Ah 12 V = 1.2 kWh / 14 Tage = 100 Wh pro Tag. Selbst wenn es 200 Wh pro Tag wären ist das sehr wenig Stromverbrauch. In diesem Fall ist keine teure Lösung erforderlich. Weder mit Wind noch mit PV.

Mai-Oktober lässt sich gut mit PV abbilden, wenn die Schnee Probleme gelöst werden. 200 Wh pro Tag ließen sich, so glaube ich, auch recht gut mit einem kleinen Windrad ca. 1 m abbilden wenn es oben oft sehr (unangenehm) windig ist. Ich denke dennoch PV ist günstiger. Ein 200 .. 300 Wp sollten reichen + MPPT Regler mit Display und Einstellmöglichkeiten.

Ich habe dir mal was raus gesucht: 2 x 155 Watt Solarmodule
Preis 219 Euro, Versand kommt dazu, da steht 6 Euro, das kann ich kaum glauben :-/
Das sind monokristalline Zellen (sehr gut) und es sind zwei Module (einfacher zu transportieren). Diese kannst du mobil aufstellen oder ständern z.B. auf 1..2 Meter Höhe, auch etwas von der Hütte entfernt (musst dann Kabel in die Erde legen). Richtung Süden mit steilem Winkeln 70° (fast senkrecht) aufstellen damit du weniger Probleme bei Schnee bekommst. Wenn du tiefer ständers kannst du einfacher mit einem Besen den Schnee entfernen.

Ich habe dir folgenden Solar Regler heraus gesucht für 82 Euro bei der Firma Prevent. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit der Firma gemacht. Der Regler hat Display und Bluetooth Schnittstelle damit sollten keine Fragen mehr offen bleiben.

Bei deinem Anwendungsfall sollte der Akku und der Rest von dir dann passen. Die PV wäre stark überdimensioniert. Dafür kannst du weiter und lange einen einfachen Akku verwenden. Und auch hast auch bei Bewölkung Strom.

Die Module musst du parallel schalten. Am besten tust du das mit Hilfe von Y-Steckern und Diodensteckern.

Dann brauchst du natürlich noch Kabel und Co. In Summe denke ich kommst du mit 500 Euro hin.
Beim Einstellen des Reglers auf deinen Akku kann ich dir helfen, wenn du mir Infos, z.B. Fotos zum Akku gibts.
Das blaue sind Links auf Produkte die ich heraus gesucht habe. du kannst natürlich auch woanders kaufen.
Bekommst du das hin, traust du dir das zu?

Grüße
futurettime
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Re: horizontale Mantelturbine

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Gepostet: 26.04.2021 - 23:01 Uhr  ·  #25
Hallo Zusammen,

meine Frage bezieht sich hier auf die Horizontalachsrotoren. Ist diese variante wirklich die bessere, oder nur die am häufigsten genutzte Variante?

Gruß
XXLRay
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Re: horizontale Mantelturbine

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Gepostet: 27.04.2021 - 01:05 Uhr  ·  #26
Franz52
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Re: horizontale Mantelturbine

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Gepostet: 27.04.2021 - 14:11 Uhr  ·  #27
Hallo Erdorf,

vielen Dank für die Einschätzung und die ausführlichen Tipps, das hilft mir definitiv weiter.
Werde mich in den nächsten Tagen ausführlich damit beschäftigen und dann berichten, die vorgeschlagenen Komponenten scheinen ja gut zu funktionieren und sind kostengünstig.

Die Idee mit der Mantelturbine kam spontan, nachdem ich gesehen habe, dass die Firma hier in Österreich eine Crowdfunding Kampagne gestartet hat. Auf der Internetseite gibt es auch Fotos von bereits montierten Anlagen, aber keine Leistungsangaben dazu.
Mit Blick auf die hier gewonnenen Erkenntnisse (danke allen dafür) ist sie für meinen Anwendungsfall auf der Almhütte aber eh zu teuer bzw. zu überdimensioniert.
Erdorf
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Re: horizontale Mantelturbine

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Gepostet: 27.04.2021 - 15:31 Uhr  ·  #28
Hallo Franz,

Windkraft ist schon eine Überlegung wert um PV zu ergänzen und die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Ich würde da in deinem Fall auf Bewährte Produkte setzen und bei dir kleiner und kostengünstiger.

Windkraft kann man auch später zusätzlich zur PV installieren. Der Weg wird also nicht verbaut.

Viel Spaß noch mit deiner Alm Hütte :D
Windy Wolfi
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Re: horizontale Mantelturbine

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Gepostet: 10.02.2022 - 15:51 Uhr  ·  #29
Hallo zusammen,

hatte das Thema auch in meinem Studium und muss der ersten Antwort in diesem Thread recht geben. Der Mehraufwand an Material steht in keinem Verhältnis zum Gewinn.

Man könnte höchstens mit Estetik oder Lärm argumentieren.

Auch dieses Teil kann die Physik nicht austricksen. Die Energie steckt in der Luft in Form von Bewegung. Und diese Energie wird abgeerntet. In der Windkraft denkt man sich dabei eine sog. Stromröhre, die einen Kreisquerschnitt ähnlich groß der überstrichenen Rotorfläche entspricht. Ähnlich, weil schon vor der Anlage durch das Abbremsen des Luftpakets eine Aufweitung der Stromröhre passiert.

Was macht nun der Mantel dieser Mantelturbine? Schaut man sich ein 2D Profil an und beobachtet, welche Luft über und welche unter dem Profil entlangstörmt, dann ist es eben nicht alles oberhalb der nase ström oben, alles unterhalb unten. Vielmehr saugt das Profil Luft von unten oben drüber. Siehe:
 


Ähnlich ist das mit dem Mantel. Es wird die Stromröhre vor der Turbine Künstlich aufgeweitet um mehr abzuernten. Das funktionier, ja. Es ist nur unglaublich schwer, die Anlage korrekt auszulegen. Der Drucksprung, der in der Rotorebeene durch Entziehen von Energie passiert, stört die ungestörte Strömung des Mantels. Andersherum ist die Strömungsgeschwindigkeitsverteilung im Mantel sehr komplex, was die korrekte Rotorblattverwindung kompliziert. Von den ganzen 3D Turbulenzeffekten mal abgesehen.
Aber hat man am Ende des Tages das alles korrekt gemacht, dann schafft man es, mehr energie abzuernten mit einer kleinen Anlage.
Denselben Materialaufwand könnte man nun aber in länger Rotorblätter stecken und würde dadurch ein VIELFACHES an Energie herausziehen können.
Natürlich, there's no free lunch. Längere Blätter bedeuten deutlich höhere Lasten an der Nabe und am Maschinenbau und Turm. Aber so einen riesen Oschi an Mantel sturmsicher zu machen ist auch nicht ganz trivial.

Zurück zur ursp. Fragestellung. Man möchte Energie aus dem Wind ziehen, wenn dieser nur schwach weh. Die meisten Anlagen aber weisen Leistungen über kleine Durchmesser aus, die dann eben erst bei höheren Windgeschwindigkeiten abgerufen werden.
In er Praxis der großen Anlagen gibt es deshalb Schwachwindanlagen (zeichnen sich durch riesen Blätter mit winzigem Generator aus) und Starkwindanlagen, die dann erst richtig produzieren, wenn richtig Weind geht. Erstere muss man bei stärklerem Wind recht schnell abschalten, weil sie die Kräfte nicht beherrschen würden.
Wie das nun auf dem Kleinwindanlagenmarkt aussieht, kann ich nicht überblicken. Gibt es da Anlagen, die bei 3-15m/s produzieren und dann abschalten?
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Re: horizontale Mantelturbine

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Gepostet: 10.02.2022 - 19:58 Uhr  ·  #30
Auch Schiffspropeller in Ringdüsen, dann beschleunigend, sog. Kort-Düsen, sind wesenlich schwerer zu berechnen als frei drehende. So die Auskunft der Schiffstechn. Versuchsanstalt in Potsdam vor 20 Jahren.

Mantelturbinen dieser Bauart werden alle paar Jahre neu aufgelegt und sind regelmäßig pleite gegangen.
Zwischendurch haben sie den Kunden das Blaue vom Himmel versprochen, zu überhöhten Preisen.

Hierzu aber kann ich was sagen:
"Wie das nun auf dem Kleinwindanlagenmarkt aussieht, kann ich nicht überblicken. Gibt es da Anlagen, die bei 3-15m/s produzieren und dann abschalten?"

Du wirst lachen, im Prinzip alle. Manche beginnen schon bei ca. 2 m/s, andere beginnen bei ca. 9 m/s schon ab zu regeln.
Trotzdem steigt die Leistung darüber noch leicht an, um alsbald ein Maximum zu erreichen.
Abgeschaltet wird dann nicht unbedingt, aber die Leistung gedeckelt.
Carl
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Re: horizontale Mantelturbine

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Gepostet: 11.02.2022 - 10:35 Uhr  ·  #31
Hier nochmal die Frage:
meine Frage bezieht sich hier auf die Horizontalachsrotoren. Ist diese variante wirklich die bessere, oder nur die am häufigsten genutzte Variante?

So wie XXRay schon angedeutet hat haben Horizontalachsrotoren baubedingt dadurch dass sie (im Idealfall) ihre gesamte Rotorfläche immer voll frontal zum Wind stehen haben die technischen Voraussetzungen um die höchst möglichen Wirkungsgrade zu erzielen, mit Unterschieden die die spezifische Auslegung betreffen.

Vertikalachsrotoren sind eher eine Nischentechnik die idealerweise dort zum Einsatz kommen kann wo - z.B. wie beim Savonius-Rotor - dem konstruktive Grenzen bzgl. der Baugröße gesetzt sind - widrige Windverhältnisse mit stark verwirbeltem Wind die Vorbedingung sind.

Darrieus-Rotoren hingegen - mit aerodynamisch ausgelegten um eine senkrecht stehende Achse laufenden Blättern - eignen sich für stark verwirbelten Wind weniger, sie haben allerdings bei guten bis extrem starken Windverhältnissen relativ gute Ertragserwartungen und müssen wie alle Vertikalläufer nicht dem Wind nachgeführt werden.

Schwachwind und/oder stark wechselnde Windgeschwindigkeiten sind für Darrieus Rotoren keine guten Standorte, dort sind Savoniusrotoren trotz der geringeren Wirkungsgrade die bessere Lösung. Savonius Rotoren kann man nicht sehr groß bauen, ein Rotor Durchmesser bis 2 m ist so das vernünftige Mittel, größer als 5 m hat man noch nicht gebaut und wenn bis 5 m dann tonnenschwere Konstruktionen um die auftretenden Kräfte zu bändigen. Wir haben ein Forenmitglied "Farmer" mit Erfahrungen zu "Mammut Savonius"
Franz52
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Mantelturbinenhersteller insolvent

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Gepostet: 03.01.2024 - 00:44 Uhr  ·  #32
Hallo,

möchte mich nach einiger Zeit mal wieder melden. PV Anlage auf der Almhütte ist zwar wegen Prioritätenverschiebung dank Corona noch immer nicht installiert, wird wohl im Sommer 2024 in Angriff genommen.

Habe interessehalber noch mal nachgesehen, ob es Erfahrungen mit meiner ursprünglich in Betracht gezogenen horizontalen Mantelturbine Blue One gibt, und siehe da, der Hersteller Blue Power aus Österreich reiht sich in die (leider) lange Liste der insolventen Windkraftfirmen ein. Insolvenzantrag wurde im März 2023 gestellt.

Neue Konzepte ohne hinreichende Belege (Leistungskurve, Zertifizierung) scheinen sich am Markt kaum durchzusetzen. Ist wahrscheinlich auch gut so, so zumindest meine Meinung als halber Laie.
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