Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

 
WL01
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 19.05.2022 - 08:37 Uhr  ·  #21
Jetzt wird's kompliziert, ich richte mir mal die Chips zurecht ;-) :
Magnuseffekt und Fluiddynamische Grenzschicht und die Frage ob die viskose Unterschicht durch die "Rauheit" des Rotors diese Grenzschicht durchstößt und wenn sie das nicht tut, dann gäbe es natürlich eine Viskosität und damit eine Umströmung des Rotors ohne Beeinflussung... Dann erhebt sich aber die Frage ab wann die laminare Grenzschicht über die Tollmien-Schlichting-Wellen turbulent wird und abbricht,.... Aber dazu gibt es Formeln, Formeln und wieder Formeln,... Navier-Stokes-Gleichungen, Euler-Gleichungen ,...
Carl
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 19.05.2022 - 09:19 Uhr  ·  #22
WL01 - zitiere: "Aber dazu gibt es Formeln, Formeln und wieder Formeln,..."

Ja, und es hat sich noch kein Physiker getraut ein komplettes vollumfassendes mathemathisches Modell vom Savonius zu machen....

@Magnus: Ich finde auch faszinierend wie einfach und baulich beherrschbar die Konstruktion ist, das Komplizierte übernimmt schliesslich die Strömung!

Bei den kleinen ElvWis reicht es den Savonius direkt auf die Generatorwelle zu koppeln, die Elvwis Generatoren sind auch sehr stabil gebaut mit fetter Achse und großen Lagern - die können schon was ab.

Bei der Größe die Du planst ist es total korrekt den Generator mit Lagerstufen abzukoppeln.

Zur Stabilität: Ganz richtig gesagt sind lange schmale Rotoren - wie man sie wählen würde wenn man höhere Drehzahlen braucht - bei Generatoren ist das ein Thema - wegen der Biegemomente ungünstig, es sei denn man kann in mehreren Abständen zwischenlagern um solche zu vermeiden.

Breite und dafür kürzere Savonius Formen nimmt man gerne um Wasserpumpen anzutreiben - z.B. Membranpumpen die Heinz Schulz in seinem Buch schon aus Autoreifen gebaut hat. Je breiter der Savonius desto größer das Drehmoment aber auch um so kleiner die Drehzahl.

Wenn man mit dem geringeren Wirkungsgrad leben kann ist der Savonius eine geniale Lösung.
WL01
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 19.05.2022 - 09:47 Uhr  ·  #23
Zitat geschrieben von Carl
WL01 - zitiere: "Aber dazu gibt es Formeln, Formeln und wieder Formeln,..."
Ja, und es hat sich noch kein Physiker getraut ein komplettes vollumfassendes mathemathisches Modell vom Savonius zu machen....
Nun ich habe eine Berechnung eines Ingenieurbüros für einen Savonius/Darrieus Rotor. Bis 135km/h war der laut den Berechnungen stabil (nicht so die Windkollektoren) (siehe Beilage).
Den hätte ich ursprünglich auch gekauft, nur war die Firma nach ca. 2 Jahren, in denen ich die Baubewilligung einholen musste, nicht mehr bereit die Dinger aufzustellen.
https://binopterus.com/wp-cont…17_web.pdf
 
Anhänge an diesem Beitrag
Dateiname: Binopterus_Berechnun … 16-1.pdf
Dateigröße: 3.84 MB
Titel: Binopterus Berechnungsdokumentation
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Carl
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 19.05.2022 - 11:28 Uhr  ·  #24
Oh, ein hübsches Beispiel, wahrscheinlich mit durchgehender Drehachse um so den hoch gebauten Rotor statisch zu stabilisieren. Schliesslich hat der keine zwischengelagerten Stufen. Aber dadurch dass die Halbschalen in drei Stufen zueinander versetzt sind stabilisiert das auch!

Man versucht manchmal den Darrieus mit dem Savonius zu kombinieren, der Darrieus hat ja einen höheren Wirkungsgrad aber leider nicht das Dtrehmoment und die Turbulenzverträglichkeit des Savonius. Jedenfalls nicht in der Anlaufphase in der die optimale Vektorgeschwindigkeit noch nicht erreicht ist.

Da gibt es beim reinen Darrieus bei mäßigen Windverhältnissen das Problem der Anlaufträgheit bei zyklischen Wechseln der Windgeschwindigkeit (Boenverhalten). Wenn der Wind in einer Boe am stärksten ist und danach gleich wieder abflaut hat der Darrieus an diesem Spitzenpunkt noch nicht seine optimale Drehzahl für diese maximale Windphase erreicht und kann seine bei stärkerem Wind ansonsten recht guten Qualitäten noch nicht nutzen.

Deshalb ist der Darrieusrotor eigentlich besser für höhere Windgeschwindigkeiten geeignet.

Und der Savonius deckt dafür den Schwachwindbereich und sehr turbulente Standorte auch solche mit Starkwind hervorragend ab, leider mit geringerem Wirkungsgrad als der Darrieus , aber bei Schwachwind in jedem Fall besser und dann auch mit mehr Ertrag als der Darrieus.

Die persönliche Lehre die ich daraus ziehen würde ist die, dass wenn Darrieus und Savonius überhaupt kombiniert werden dann eher so dass der Savonius den Darrieus nicht behindert, also nur als Anlaufhilfe und relativ unauffällig

Aber das ist rein gefühlsmäßig gesagt, ob der Binopterus besser oder schlechter ist - da würde ich mich nicht festlegen.

Interessant beim Binopterus sind die Einleitflächen (auch wenn diese den Windgeschwindigkeiten bei 135 kmh nicht standhielten.

Das erweitert die Strömungsintensität um einiges, in einem anderen Forum hatte ein "Andre" eine Einleitfläche vorgestellt die weniger anfällig der Windrichtung nachgeführt kleinflächiger gehjalten werden konnte. Bei optimalem Anstellwinkel der Einleitfläche konnte so eine um 20% höhere Energieausbeute generiert werden.

Einzig die Windnachführung ist dabei konstruktiv nicht so ganz einfach zu bewältigen.
Che
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 19.05.2022 - 22:03 Uhr  ·  #25
Bezüglich Festigkeitsberechnung mit FEM (Finite Elemente Methode) beim Binopterus: So gehört sich dat!
Hatte ich in Ansätzen ja auch vollzogen, s. z.B. http://www.geopolos.de/Quellen…tionen.pdf

Was aber beim Bi nicht zu sehen ist, ist die aerodyn. Philosophie dahinter. Die Auslegung und Abstimmung gegenseitig bezüglich TSR. So erscheint mir die "Anlaufhilfe" Savonius im D viel zu groß. Hat doch der Darr. ca. 3-fache Nenn-TSR.
Also darf der Sav. auch nur ca. 1/3 D haben, sonst behindert er den Darrieus beim Arbeiten.
Dass durch den Sav. der gesamte Leehalbkreis total verwirbelt wird, ist ein weiteres Manko.

Daher hätte ich den vorgeschlagen, entweder Sav. oder Darr.. Letzterer evtl. mit etwas breiteren Blättern, so dass er etwas besser anläuft.
Man beachte, mit wie wenig Material letzterer auskommt! Ist fast nicht zu sehen in dem Turm aus Blech.

Was ich vorgesehen habe, und was bei denen wohl fehlt, ist die Drehzahldeckelung des Darr.. Hier bei der Nenndrehzahl von ca. 9 m/s. So lassen sich die Fliehkräfte beherrschen und man bekommt gleichzeitig eine Sturmsicherung.

Da sie bezüglich letzterer wohl Bauchschmerzen bekamen, waren sie nicht mehr bereit, eine Anlage aufzustellen.

Fluiddynamische Grenzschicht, Justin, ist wohl eher im Zusammenhang mit der Re-Zahl generell zu nennen, als mit dem Magnuseffekt.
Allerdings sind auch Widerstandsläufer abhängig von der Re-Zahl. Hatte die entsprechenden Quellen ja zitiert.

@ Magnus:
Ich glaube ja auch, dass beim Servanius der Rotor bei hoher Drehzahl so viele Verwirbelungen erzeugt und sich damit selber bremst.
Glauben und Technik sind eher keine Partner. Sondern man braucht Gewissheit.

Ein Breiter aber niedriger Servanius ist hier auch von der Stabilität her einfacher zu beherrschen, als ein schmaler großer.
Dafür hat er mehr Fliehkräfte. Nicht zu unterschätzen?
Auch hat er weniger Wirkungsgrad wegen vermehrter Luftreibung an den Deckscheiben.
Über die geringeren Drehzahlen will ich hier garnicht weiter reden.

Meiner Meinung nach wider der Servanius total Unterschätzt, da er viele Vorteile ausweist die ein Horizontaltläufer nicht besitzt.

Ich merke nur, dass die Teile die man so im Netz bekommt fast alle schlecht Konstruiert sind, so das der Rotor am Generator-lager hebelt.

Werde mir selber einen bauen, bei dem die Rotor-welle durch Lagerböcke geführt wird und dann frei von Hebelkräften auf den Generator führt.
Wenn wikelbewegliche Lager sicher vorteilhaft.
Dann ist der Sturm auch kein Thema mehr.
Weißt Du wirklich, worüber Du redest? Link: http://www.geopolos.de/Entwick…c528057657

Morgen wird mir das Buch vom Schulz geliefert. Mal sehen, was das bringt.
WL01
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 20.05.2022 - 06:39 Uhr  ·  #26
Zitat geschrieben von Che
Was aber beim Bi nicht zu sehen ist, ist die aerodyn. Philosophie dahinter. Die Auslegung und Abstimmung gegenseitig bezüglich TSR. So erscheint mir die "Anlaufhilfe" Savonius im D viel zu groß. Hat doch der Darr. ca. 3-fache Nenn-TSR.
Also darf der Sav. auch nur ca. 1/3 D haben, sonst behindert er den Darrieus beim Arbeiten. Da sie bezüglich letzterer wohl Bauchschmerzen bekamen, waren sie nicht mehr bereit, eine Anlage aufzustellen.
Laut deren Auskunft arbeitete der Savonius und der Darrieus voneinander unabhängig, die Koppelung mit der Drehachse erfolgte über eine Art magnetischer Kupplung. Außerdem arbeiteten sie als ich nach ca. einem halben Jahr nachfragte an zwei anstatt der abgebildeten drei Savonius-Schalen. Nur hatte ich nach den zwei Jahren das Gefühl, dass sie insgesamt maximal zwei bis drei Protomodelle erzeugt hatten und als die verkauft waren, einfach aufhörten, weil die Produktion zu teuer und zu aufwändig wurde (ein Binopterus hätte nach KV -inkl. Montage und Steuergeräte- € 7.800,00 gekostet und zwei hätten sie mir um rund € 12.000,00 angeboten, wenn ich sie gleich genommen hätte).

Kopie Schriftverkehr:
Zitat
08.07.19, 23:07
Hallo Justin, sorry für die fehlende Info zu unseren laufenden Neuentwicklungen. Wir arbeiten an dem Binopterus 2.0 mit 1 KW Leistung. Wir sind noch in der Prototyp Phase. Dies wird auch noch bis Mitte 2020 dauern bis wir damit an die Öffentlichkeit gehen können. Daher bitten wir noch um etwas Geduld. VG Stefan

09.07.19, 08:09
Schade, denn ich möchte so schnell wie möglich einen selbst erzeugten Strom (nämlich vor allem in der weniger sonnenfreundlichen Jahreszeit) erzeugen. Gut, in meiner Gemeinde (Hainfeld in Niederösterreich) habe ich trotz Wartezeit von über 15 Monaten noch immer keine Baugenehmigung erhalten (innerhalb von 3 oder in Ausnahmefällen 6 Monaten hätte da eine Entscheidung fallen sollen). Nun gut muss ich mich noch ein weiteres Jahr gedulden...

11.01.20 11:38
Von dir gesendet: Heute um 11:38
Nun, 2020 ist vorbei. Ich habe Euch ein E-Mail gesendet und frage nun auch hier an, wann ich mit der Installation der Anlage rechnen kann...

13:10
Gesendet von Binopterus: Heute 11.01.20 um 13:10
Hallo Herr Mader, entschuldigen Sie bitte, habe Ihre Mail nicht bekommen.
Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass wir auf dem Feld der Windenergie nicht mehr tätig sind und die Produktion und das Produkt eingestellt haben. Es tut mir sehr leid, aber das Geschäft hat sich nicht so entwickelt wie erwartet.
Viele Grüße Stefan Ilg


Zitat geschrieben von Che
Fluiddynamische Grenzschicht, Justin, ist wohl eher im Zusammenhang mit der Re-Zahl generell zu nennen, als mit dem Magnuseffekt.
Ja, eine Fluiddynamische Grenzschicht bildet sich zumeist erst bei langen Geraden/Flächen/Mauern und dann sind auch diese Re-Zahlen relevant. Bei kurzen Strecken (also bei Windrädern) ist sie nicht so sehr erforscht aber da sind Re-Zahlen eher nicht so von Relevanz. Aber solch eine Fluiddynamische Grenzschicht ist m.A. die einzige in der Literatur erwähnte Möglichkeit, wo das Fluid /die Strömung "außen herum ausweicht".
Che
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 20.05.2022 - 09:42 Uhr  ·  #27
Zitat
Bei kurzen Strecken (also bei Windrädern) ist sie nicht so sehr erforscht aber da sind Re-Zahlen eher nicht so von Relevanz.
Bitte nur über Sachverhalte urteilen, die man wirklich kennt!
Schau mal z.B. im Bild 39 in http://www.geopolos.de/Entwick…c528057662
Da gibts rechts in der Tabelle den Kasten "RE-Zahlen und Streckung".
Hat die Re-Zahl eine ausreichende Höhe, nach Profil unterschiedlich, ist die Grenzschicht von laminar zu turbulent gewechselt.
Dass das sich umso besser auswirkt, je höher die Re-Zahl ist, ist allerdings auch wahr.
Siehe auch http://www.geopolos.de/Entwick…c528057649

Die Fa. Autocom Rental & Trading, also Vermietung und Handel, welche federführend für den Binopterus steht,
hat vor allem ein Problem:
Während sie die Leistungen noch einigermaßen richtig angegeben haben, mit 100W bei 12 m/s, (alles über ca. 15 m/s unwichtig da fast unwahrscheinlich, s. http://www.geopolos.de/Entwick…age045.png)
Quelle https://binopterus.com/wp-cont…et_web.pdf
haben sie bei den Jahreserträgen kräftig gemogelt, absichtlich oder aus Unwissenheit.

Es sind die Daten ohne Windleitbleche.
Da hat das mit 0,696 m² Wirkfläche vergleichbar wenig wie einer von Deinen Darrieus.
Dafür habe ich für 4 m/s Mittelwind soeben 78 kWh im Jahr ausgerechnet. Sie weisen 200 aus!
Sei froh, dass dieser Reinfall an Dir vorüber gegangen ist!

Ob die Windfangbleche gut funktionieren, ist auch noch fraglich.
Ansich müssen es bei Mantelturbinen expandirende Düsen sein. Bei Sammeldüsen streicht der Wind einfach außen vorbei.

Dass die Fa. Obkircher ein gutes Konstruktionsbüro ist und FEM beherrscht, ist augenscheinlich.
Nur sind sie damit nicht automatisch Aerodynamiker und schon garnicht Entwickler von Windturbinen.
Für letzteres, wenn sie sich einarbeiten, brauchen manche Firmen 10 jahre.
WL01
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 20.05.2022 - 14:32 Uhr  ·  #28
Zitat geschrieben von Che

Zitat
Bei kurzen Strecken (also bei Windrädern) ist sie nicht so sehr erforscht aber da sind Re-Zahlen eher nicht so von Relevanz.
Bitte nur über Sachverhalte urteilen, die man wirklich kennt!
Schau mal z.B. im Bild 39 in http://www.geopolos.de/Entwick…c528057662
Da gibts rechts in der Tabelle den Kasten "RE-Zahlen und Streckung".
Hat die Re-Zahl eine ausreichende Höhe, nach Profil unterschiedlich, ist die Grenzschicht von laminar zu turbulent gewechselt.
Dass das sich umso besser auswirkt, je höher die Re-Zahl ist, ist allerdings auch wahr.
Ich habe auch nichts anders gesagt, je länger die Fläche, desto höher die Re-Zahl und desto größer die Verwirbelung und desto kürzer die laminare Grenzschicht. Die Betrachtung erfolgt jedoch hier bei Flügelprofilen und ihren Weg durch die Aerodynamik.

Im Thread ging es jedoch um die laminare Grenzschicht eines unbeweglichen aber sich drehenden Vertikalläufers und ob hier ab einer gewissen Geschwindigkeit die an der Windturbine vorbeistreichende Strömung durch die Fluiddynamische Grenzschicht ohne Einfluss auf den Vertikalläufer bleibt, da der rotierende Körper dann als ein zusammenhängender Körper gilt. Sprich die Strecke, die der Wind an der Windturbine vorbeiströmt ist sehr kurz und damit ist auch die Re-Zahl sehr gering.
Carl
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 20.05.2022 - 19:46 Uhr  ·  #29
Nochmal zur Eigensicherheit:

Die Eigensicherheit eines Windgenerators als Eigenschaft dürfte immer eine Auslegungs-Angelegenheit sein. Der Zusammenhang kann so oder so interpretiert werden.

Bei welcher Windgeschwindigkeit ein beliebiger Rotor stallt hängt von seiner Bauweise bzw. den technischen Eigenschaften ab und ist demzufolge unterschiedlich, aber welcher Rotor stallt denn eigentlich nicht beim Erreichen einer für ihn relevanten Windgeschwindigkeit?

Wann, bei welchem Modell und ob dieses eigensicher ist - da dürfte es ganz individuelle Meinungen dazu geben.

Wenn da jemand sagt, 3,5 m/s Mittel sei das Ende der Fahnenstange beim Savonius und hinterher darauf verweist das 3,5 m/s Mittel auch höhere Windgeschwindigkeiten mit einbezieht, der windet sich heraus wie ein Wurm der nicht vom Vogel gefressen werden will.

Er hat vorher gesagt hat das der Savonius nebst einem anderen Bautyp, also beide sich nicht für höhere Windgeschwindigkeiten eignen. Und das ist Bullshit.

Der Stall bei relativ geringer Windgeschwindigkeit wäre sicherlich ein Merkmal für besonders hohe Eigensicherheit, besagt deshalb aber nicht, dass solches erst bei höheren Windgeschindigkeiten eintretend verbietet, von Eigensicherheit zu reden.

Dazu, um halbwegs stimmig zu sein gehören dann auch noch andere technisch gelagerte und konstruktive Merkmale.
Che
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 21.05.2022 - 10:39 Uhr  ·  #30
@ WL01:
Hatte nur bemerken wollen, dass selbst bei Kleinwindrädern und Blattbreiten von 10 cm und weniger sehr wohl darauf geachtet wird, ob die Profile bezüglich Re-Zahl brauchbar sind. Die Grenzschicht also mehrheitlich turbulent ist.

Vermutlich meintest Du aber den Effekt, dass runde Körper ab einer bestimmten Geschwindigkeit bzw. Re-Zahl windschlüpfrig werden, weil die Grenzschicht ab da turbulent wird. Vorgezogen durch spezielle Oberflächen wie beim Golfball.

Daraus aber die Sturmsicherheit von Wid.-Läufern ab zu leiten, halte ich für so kühn, dass es messtechnisch bewiesen werden müsste. Auch Formelwerk erscheint mir fehl am Platze, da die Richtigkeit auch hier durch Messungen überprüft werden muss.
Also kann man auch gleich messen.

Die aerodyn. relevante Länge genügt nicht, denn es kommt für die RE-Zahl auf das Produkt von L und v an.
Mit welchen Re-Zahlen in Versuchen gearbeitet wurde, ohne dass Leistungsabfall zu verzeichnen war, im Gegenteil,
kann man im Anhang ergründen. Hier hinzu gefügt, da meine bisherige Bezugsquelle im Netz inzwischen inaktiv ist.


Wenn Wid.-Läufer Strömungsanteile haben, allerdings eher gering, da die Öffnung (der Überlapp) beim besten klassischen Savonius (mit 2 Halbschalen) nur 10% beträgt,
dann ist nach meinem Verständnis ab einer gewissen Drehzahl die Wechselfrequenz (Luftstrom ja einmal von der einen, danach von der anderen Richtung) möglicherweise so hoch, dass nichts mehr strömt.

Geht aber nur, wenn das Zentrum wenigstens geringfügig geöffnet. Beim fälschlicherweise als Querdstromrotor bezeichneten 3-blättrigen Savonius fällt in seiner effektivsten Bauweise (s. Anhang) das ganz weg, denn dann ist er im Zentrum geschlossen.

Dann hat man nur noch Widerstandswirkung, und bestenfalls Verdichtungsschwingungen in den Kammern.

Entschuldigung Magnus, wenn ich Dich mit Wortspielen vielleicht brüskiert habe. War nicht meine Absicht.
Aber ich halte es für durchaus kompliziert mit der eventuellen bauartbedingten Sturmsicherheit.


@ Carl:
Anstatt Deine Unwissenheit zur übelen Nachrede zu benutzen, hier bezüglich meiner 3,5 m/s,
könntest Du endlich mal begreifen, was es mit dem Jahresmittelwind auf sich hat!
Hier im Bild http://www.geopolos.de/Entwick…age044.png
sind Geschwindigkeitsverteilungen über ein Jahr für 2 Standorte mit Mittelwind 5,4 enthalten als auch für einen mit 4,1 (Berlin).
Und da gehen die Windstärken sichtbarlich zumindest bis 11 m/s hoch, wenn auch zu einem geringen Prozentsatz.

Es ist nicht richtig, dass jeder Windkraftrotor irgendwann automatisch in den Stall gerät!
Normalwindräder werden mit zunehmender Vw wegen den steigenden Re-Zahlen immer munterer.
Zumindest, wenn man keine Maßnahmen ergriffen hat, das zu verhindern.
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Carl
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 21.05.2022 - 12:27 Uhr  ·  #31
"Es ist nicht richtig, dass jeder Windkraftrotor irgendwann automatisch in den Stall gerät!"

Und das hast Du natürlich auch selber ausprobiert?

Soviel mir bekannt ist sind aerodynamische Profile mit hoher SLZ dafür bekannt, sich bei Sturm eher zu zerlegen als dass sie an irgendwelche Stall -Grenzen vorstoßen.

Und das für den Savonius die genannten 11 m /s schon gefährlich werden zeugt eher von Deiner Unwissenheit als von meiner.

Für mich ist das Thema beendet, egal was Du Che da noch herumzuseibeln hast.
Che
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 21.05.2022 - 20:29 Uhr  ·  #32
"Soviel mir bekannt ist sind aerodynamische Profile mit hoher SLZ dafür bekannt, sich bei Sturm eher zu zerlegen als dass sie an irgendwelche Stall -Grenzen vorstoßen."
Einverstanden. Warum aber hast Du dann in #29 geschrieben?
"...aber welcher Rotor stallt denn eigentlich nicht beim Erreichen einer für ihn relevanten Windgeschwindigkeit?"

Wie in meiner Untersuchung nachzulesen ist, habe ich zumindest bei 12, teilweise auch bei 14 m/s die Festigkeit simuliert.
(Dsw. beim 50-Jahres Wind bzw. bei der 50 jahres-Bö für eine Windklasse mit zugeordnetem Jahresmittelwind 4 m/s.
Da gehts hoch bis 35,5 m/s.)

Einschränkungen ergeben sich, da ich Leerlaufdrehzahlen verwendet habe. Einfach weil ich es als Illusion angesehen habe, bei Leistungsüberhöhungen 25-fach über der Nennleistung da noch was mit Ersatzlasten zu machen.
Auch ist bezüglich Stall durch Überlastung, also Abwürgen, bei Wid.-Läufern so gut wie nichts möglich.

Reserven tun sich auf, da durch plastische Verformungen sich Geometrieen ergeben, die wesentlich fester sind.
Sieht anschließend der Rotor aber nicht mehr so aus, wie vorher.
Beispiel:
Wenn ein Rohrzylinder sich durch zu viel Druck aufweitet zu einer Form wie ein Bierfass, so hält diese Form wesentlich mehr Druck aus. Muss nur das Material diese Aufweitung auch zulassen.

Das Buch vom Dr. Heiz Schulz bezüglich Savonius-Rotor habe ich fast durch. Hätte mich mit ihm übrigens gut verstanden.
Unter "Sicherheitsanforderungen" schreibt er, wohl nicht ohne Grund:
"Ein wichtiges Teil ist die Bremseinrichtung, die unbedingt in der Lage sein muss, den Rotor bei höchsten Windgeschwindigkeiten aus voller Drehzahl abzubremsen und fest zu stellen."

Später mehr.
wieso
 
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 21.05.2022 - 23:00 Uhr  ·  #33
Zitat
@ Carl:
Anstatt Deine Unwissenheit zur übelen Nachrede zu benutzen, hier bezüglich meiner 3,5 m/s,
könntest Du endlich mal begreifen, was es mit dem Jahresmittelwind auf sich hat!


Stell bitte mal ein Foto ein von Deinen anlagen die du gerne zu deiner Webseite verlinkst
Carl
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 23.05.2022 - 06:37 Uhr  ·  #34
Mich würde schon interessieren, wie sich die verschiedenen Rotor Bauweisen und Profile verhalten würden wenn die Windgeschwindigkeit über die bekannten Grenzwerte (z.B. Sturm usw.) ansteigt.

Gibt es dazu auch praktische Untersuchungen?

"...aber welcher Rotor stallt denn eigentlich nicht beim Erreichen einer für ihn relevanten Windgeschwindigkeit?" Das war mehr Frage, keine Feststellung.

Stall ist sicher eher der Begriff für den Zustand der eintritt wenn die Strömung nicht ausreicht um Auftrieb zu erzeugen, ähnelt jedoch der Situation wenn die Strömung einem Rotor ausweicht weil die Abdeckung der Rotorfläche zum Wind zu groß wird

Nicht konstruktiv so ist, sondern - AUGENMERK - durch hohe Drehzahlen bewirkt wird.

Na ja und normalerweise der Stall wenn das Flugzeug durch Absinken der Fluggeschwindigkeit absackt, davon ist hier ja nicht die Rde.

Mit der Rotationsgeschwindigkeit verändert sich auch das Abdeckungsverhältnis, der Rotor wirkt geschlossener auf die Strömung, natürlich verändert sich als Gegenkomponente auch der Druck aus der Strömungsrichtung, aber das da, wenn wir wohlmeinend mal annehmen es wäret so, würde zumindest aufzeigen dass das Drehzahl und Windgeschwindigkeit nicht linear zueinander verlaufen:

"Normalwindräder werden mit zunehmender Vw wegen den steigenden Re-Zahlen immer munterer."

Im Bereich niedriger Windgeschwindigkeiten ok, das läßt man gelten, stimmt so. Aber im interessanten Bereich, also dort wo wir uns eher wünschen das das Windrad an Grenzen stößt - nennen wir mal das dehnbare Wort Eigensicherheit, sieht es dort nicht wieder anders aus?

Nämlich dass mit dann entsprechend "munterer" Drehzahl die durchströmte Fläche noch mehr dicht machen würden, sage ich mal, so:

Wenn die Flügel rasend schnell flitzen wirkt das doch fast wie eine geschlossene Fläche und die Frage ist ab wann nimmt der Wind den Weg des geringeren Widerstandes vermehrt eher aussen herum statt eine Drehgewindigkeit bis ins Unendliche zu bewirken?

Wohlgemerkt, das ist einfach genug nur Frage.
FamZim
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 23.05.2022 - 09:59 Uhr  ·  #35
Hallo

Mal zum Flugzeugthema.
---Na ja und normalerweise der Stall wenn das Flugzeug durch Absinken der Fluggeschwindigkeit absackt, davon ist hier ja nicht die Rede.---
Ein Flugzeug hat immer das gleiche Gewicht wärent eines Fluges.
Beim Windrad ändert sich aber ständig durch Böen oder abnahme einer Last dieser, dann Winddruck genanten Gewichtskomponente.
Ein schwer beladenes Flugzeug stallt bei höherer Geschwindigkeit schon eher als unbeladen.
So stallt auch eine Windanlage bei höherem Winddruck auch schon trotz grösserer Drehzahl, der Anströmwinkel auf die Blätter ist dabei etwa gleich, bei 20° Winkel wird da dann schluß sein.
Ein auf doppeltes Gewicht aufbalastiertes Flugzeug benötigt mehr als die doppelte Leistung für seinen Flug.
Da nutzt die höhere RE Zahl auch nicht viel.
Leicht fliegt im Verhältnis einfach besser.

Gruß Aloys.
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 23.05.2022 - 10:25 Uhr  ·  #36
Zitat geschrieben von Carl
Stall ist sicher eher der Begriff für den Zustand der eintritt wenn die Strömung nicht ausreicht um Auftrieb zu erzeugen, ähnelt jedoch der Situation wenn die Strömung einem Rotor ausweicht weil die Abdeckung der Rotorfläche zum Wind zu groß wird.
Mit der Rotationsgeschwindigkeit verändert sich auch das Abdeckungsverhältnis, der Rotor wirkt geschlossener auf die Strömung, natürlich verändert sich als Gegenkomponente auch der Druck aus der Strömungsrichtung, aber das da, wenn wir wohlmeinend mal annehmen es wäret so, würde zumindest aufzeigen dass das Drehzahl und Windgeschwindigkeit nicht linear zueinander verlaufen:
Stall ist in jedem Fall mit "Strömungsabriss" zu übersetzen. (also Ende des Auftriebes an einem Flügelprofil) Physikalischer Hintergrund, wenn sich die laminare Grenzschicht ablöst und turbulent wird.


Ich denke es geht aber hier um zwei verschiedene Dinge:
Einmal um die Grenzschicht, die sich an den Flügeln der Windräder bildet. Hier hat @Che entsprechende umfangreiche Untersuchungen durchgeführt.
Und zum Zweiten um die Grenzschicht, die sich bildet, wenn der Vertikalläufer ab einer gewissen Geschwindigkeit für die Windströmung als eine durchgehende Wand (Körper) gesehen wird -ob man hier einen "Stall" sehen kann, bezweifle ich einmal-. Dann gäbe es fast keine Beeinflussung des Windrades durch die Windströmung mehr und das Windrad wird demnach auch nicht mehr schneller (Ich denke da an Wasserströmungen, die einen permanenten Strudel erzeugen, die Hauptströmung hingegen ohne Beeinflussung daran vorbeiströmt). Fast deshalb, weil es ja trotzdem noch den Magnuseffekt gibt, bei dem der Wind den Dreh-Körper in eine Richtung ablenkt/verbiegt und damit zerstören kann.
Carl
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 23.05.2022 - 13:04 Uhr  ·  #37
WL01: "Und zum Zweiten um die Grenzschicht, die sich bildet, wenn der Vertikalläufer ab einer gewissen Geschwindigkeit für die Windströmung als eine durchgehende Wand (Körper) gesehen wird -ob man hier einen "Stall" sehen kann, bezweifle ich einmal-. Dann gäbe es fast keine Beeinflussung des Windrades durch die Windströmung mehr und das Windrad wird demnach auch nicht mehr schneller"

Darum ging es ja bei der Frage ob sich nicht jedes Windrad ab der individuellen Windgeschwindigkeit und der dazu relativen Drehzahl von der Strömung irgendwann als geschlossene.Fläche gesehen wird der sie (die Strömung) dann aussen herum ausweicht.

Deshalb die Frage ob es denn Rotortypen gibt und dann welche, die nicht so reagieren und ihre Drehzahl immer weiter bis ins unendliche bzw. material und technisch noch machbare steigern.
Carl
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 24.05.2022 - 08:00 Uhr  ·  #38
Ich habe tatsächlich vor einigen Jahren gehofft, dass der C-Rotor für den ich nach noch unbekannten Eigenschaften suchte unendlich weiter hochdreht.

Da alle verschiedenen Bautypen ganz individuelle Eigenschaften haben ist es meine Meinung dass dies eine Chance ist und keine Schwäche. Es gibt immer Nischenanwendungen wo das eine das andere ersetzen oder ergänzen kann.

Ich bin nicht dazu gekommen das beim C-Rotor herauszufinden, auch nicht bei anderen Bautypen, aber Wissen läßt sich in der Technik nicht durch Glauben ersetzen, die Frage ist noch offen solange keine praktischen Versuche vorliegen.

Was den Glauben betrifft, ich glaube dass WL01 recht hat. Nur geschlossene Turbinen durch die unter Druck eine Strömung geht bieten derselben keine Ausweichmöglichkeit um den Rotor herum. Wasserturbinen zum Beispiel.

Selbst Mantelturbinen (Windenergie) lassen Strömung aussen herum zu.

Ein Beispiel für eine individuelle Eigenschaft: Der monogonal laufende Rotor. Die meisten Rotoren arbeiten in nur eine Strömungsrichtung, von der Rückseite angeströmt verweigern sie ihren Dienst.

Wozu man die monogonale Variante nutzen könnte? Das ist immer eine separate Frage wenn man auf spezielle Eigenschaften stößt

Mich interessiert sowas trotzdem.
Che
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 24.05.2022 - 16:15 Uhr  ·  #39
Über eventuelle bauartbedingte Sturmsicherheit kann man lange "rumseibeln", wie Carl mal gesagt hat.
Was zählt ist der messtechnische praktische Nachweis.
Ich überlege, ob ich den Windkanalbetreibern von der UNI Oldenburg das mal als Thema für ne Bachelor-Arbeit vorschlage.

Heinz Schulz hat in seinem Buch bei einem zweiblättrigen klassischen Savonius, zu dem er auf S. 11 geschrieben hat, "Anlagen dieser bauart haben Vw bis zu 25 m/s nicht nur ausgehalten sondern auch genutzt", sinnigerweise die Blattschalen mittig zum Zentrum verspannt, damit sie "bei höheren Geschw. nicht ausbeulen oder zu flattern beginnen". Zitat S. 16.
Auch ich hatte in meinen FEM-Simulationen festgestellt, dass Fliehkräfte mehr Deformationen erzeugen können, als Windkräfte.
So zumindest bei Normalbetrieb, also nicht festgebremst.

Allerdings hatte ich irgendwo im Buch gelesen, dass bezüglich Nutzung bis X m/s Batterieladung vorgesehen war und darüber Erzeugung von Pressluft zur Speicherung. Das klingt sehr nach händischem Umschalten und keinem Automatikbetrieb mehr.

Bis auf einen Versuch am Anhang hat er für alle Aufbauten Stangenrahmen vor gesehen (mit meist 2 senkrechten Masten).
Und da kommt bezüglich Magnuseffekt und Sturmsicherheit in Verbindung mit den Rahmen ein interessanter Gedanke inns Spiel:
"Zwischen Rotor und Masten muss einFreiraum von mind. 50 cm bleiben, da um den Rotor ein Luftfeld mit rotiert, das bei höheren Vw leistungserhöhend wirkt (Magnus-Effekt). Dies trägt zur schon erwähnten Sturmsicherheit bei, weil es bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten bis an die Masten reicht und dabei bremst" Zitat S. 16.

Magnus-Effekt zum Einen also leistungssteigernd (erschließt sich mir aber nicht, zum anderen aber bremsend an den senkrechten Stangen. (Wenn die fehlen, dann aber nicht!)

Gewiss kann ich mich bezüglich Design auch erwärmen für so einen Aufbau.

 


Zumal die Blattschalen transparent sind, aus dünnem glasfaserverstärktem Flachmaterial aus dem Baumakt (Gewächshaus-Lichtbahnen)

Das ist der von Carl schon zitierte Rotor, der "seit 1981 läuft" (Erscheinungsjahr des Buches 1989) und dabei Stürme bis zu 35 km/h schadlos überstanden hat (S. 43).
Ich vermute aber, dass er dabei festgebremst war. Denn seine auf S. 17 als unbedingt notwendig beschriebenen mechan. Bremsen werden wohl nicht nur eine Alibifunktion inne gehabt haben.
Fragen kann man den Autor nicht mehr, denn 1989 ist er gestorben.

Zwei Dinge noch:
1. Für Auftriebsprofile lässt sich nur indirekt eine Stallgeschwindigkeit errechnen, denn ansich gibt es die nicht, sondern nur Stallwinkel, abhängig von der Re-Zahl.
2. Ein Rotor von Normalwindrädern kommt im Leerlauf nicht in den Stall, denn die Anstellwinkel sind dann eher gering als zu groß. An den Blattspitzen sogar bisweilen negativ.
Dass er dennoch die überstrichene Kreisfläche "dicht" macht, liegt en den überhöhten Anströmgeschwindgkeiten.
...
 
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Re: Empfehlung Hobby Kleinwindanlage

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Gepostet: 14.03.2024 - 19:53 Uhr  ·  #40
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