Darrieus H-Rotorblätter aus KG Rohr fertigen???

 
Wind_Stefan
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Darrieus H-Rotorblätter aus KG Rohr fertigen???

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Gepostet: 15.10.2008 - 21:08 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

Da es ja relativ einfach ist für einen Horizontalachser Rotorblätter aus KG Rohr herzustellen.
Wollte ich mal anfragen ob es möglich wäre Darrieus H-Rotorblätter aus besagtem KG Rohr (Abwasserrohr) zu fertigen. Und wie dann wohl das Schnittprofil aussehen würde?
Hat das schon jemand versucht?
Wenn es denn funktionieren würde wäre es ja relativ einfach auch verdrehte Flügel herzustellen.
Bin auf eure Ideen und Meinungen gespannt. :)

Gruß
Stefan
BerndH
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Re: Darrieus H-Rotorblätter aus KG Rohr fertigen???

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Gepostet: 15.10.2008 - 22:23 Uhr  ·  #2
Ich rätsle auch schon seit Tagen an einer Möglichkeit herum die Blätter für einen H-Rotor anzufertigen.
So ungefähr 10 verschiedene Lösungswege hab ich durch und ebensoviele wieder verworfen.
Da ich relativ grosse bauen will so ca. 3m hoch, evtl. auch noch ein bisschen mehr, ist das alles nicht mehr so einfach.
Irgendwo las ich das es Flügelprofile als Strangpressprofile in Meterware gibt.
Ok. sicher wird das aber unbezahlbar sein.

Erschwerend empfinde ich die Tatsache das man in 10 Threads zum Thema "ideales Flügelprofil" mind. 15 verschiedene Meinungen hört.
Ehrlich gesagt weiss ich noch nicht welche Form ich überhaupt favorisieren soll.
Das zu wissen wäre für mein Empfinden aber relativ wichtig, wenn man nicht erst ein halbes dutzend riesen Blätter bauen will um ein gutes Profil zu finden.
Ich experimentiere sehr gerne aber ich denke, nicht jeder muss dabeigehen und das Rad immer wieder neu erfinden.

Aus KG-Rohr kann ich mir einen Savonius Rotor sehr gut vorstellen, aber ein H-Rotor bzw. V-Achser ?
Bei dem verdrehten Profil ist ja nicht nur das Blatt schräg angestellt sondern weisst auch einen Krümmungsradius auf, schwieriger gehts kaum mehr.... :(
XXLRay
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Re: Darrieus H-Rotorblätter aus KG Rohr fertigen???

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Gepostet: 16.10.2008 - 08:09 Uhr  ·  #3
Wind_Stefan
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Re: Darrieus H-Rotorblätter aus KG Rohr fertigen???

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Gepostet: 16.10.2008 - 19:06 Uhr  ·  #4
Hallo zusammen,

@BerndH,

ja das richtige Flügelprofil für einen H-Rotor zu finden ist wohl eine Glaubenssache. :D
Hier hast du mal einen link, den ich vor monaten gefunden habe, für ein asymetrisches Flügelprofil am Strang: http://www.windenergie-technik-crome.de/. Hoffe verstoße nicht gegen irgendwelche Boardregeln.

@XXLRay,

die Hoffnung stirb ja bekanntlicherweise zuletzt. :D Ich hoffe schon das es eine Möglichkeit gibt aus KG-Rohr ein H-Rotorflügelprofil zu schneiden.
Man bedenke die Vorteile die man hätte.
Da ich noch das Grundgestell für meinen Test H-Rotor besitze werde ich mich mal an ein paar Versuche machen, die in die Richtung gehen. Nur leider besitze ich überhaupt keine Ahnung in Sachen Flügelgeometrie. Und ich denke man kann einen normal geschnittenen Horizontalflügel bestimmt nicht so einfach nehmen für dieses Vorhaben.

Gruß
Stefan
BerndH
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Re: Darrieus H-Rotorblätter aus KG Rohr fertigen???

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Gepostet: 19.10.2008 - 14:17 Uhr  ·  #5
Hallo Stefan

Der Link von Dir weisst ja zu einem traumhaften Angebot, ein Flügelprofil als Alustrangpressware. Das ganze für erschwingliche 48 Euro je Meter.
Im Grunde könnte man jubilieren, aber es handelt sich leider um ein asymetrisches Profil das Herr Crome eher für horizontale Windräder entwickelt hatte. Schade schade 😢
soderica
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Gedrehtes Profil selbst herstellen

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Gepostet: 21.10.2008 - 20:52 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von BerndH
Ich rätsle auch schon seit Tagen an einer Möglichkeit herum die Blätter für einen H-Rotor anzufertigen.
So ungefähr 10 verschiedene Lösungswege hab ich durch und ebensoviele wieder verworfen.
Da ich relativ grosse bauen will so ca. 3m hoch, evtl. auch noch ein bisschen mehr, ist das alles nicht mehr so einfach.
Irgendwo las ich das es Flügelprofile als Strangpressprofile in Meterware gibt.
Ok. sicher wird das aber unbezahlbar sein.

Erschwerend empfinde ich die Tatsache das man in 10 Threads zum Thema "ideales Flügelprofil" mind. 15 verschiedene Meinungen hört.
Ehrlich gesagt weiss ich noch nicht welche Form ich überhaupt favorisieren soll.
Das zu wissen wäre für mein Empfinden aber relativ wichtig, wenn man nicht erst ein halbes dutzend riesen Blätter bauen will um ein gutes Profil zu finden.
Ich experimentiere sehr gerne aber ich denke, nicht jeder muss dabeigehen und das Rad immer wieder neu erfinden.

Aus KG-Rohr kann ich mir einen Savonius Rotor sehr gut vorstellen, aber ein H-Rotor bzw. V-Achser ?
Bei dem verdrehten Profil ist ja nicht nur das Blatt schräg angestellt sondern weisst auch einen Krümmungsradius auf, schwieriger gehts kaum mehr.... :(


Hallo zusammen
wie ich hier nun schon zum zigten mal lesen muss, scheint es für viele ein unüberwindbares Problem zu sein, ein gerundetes Profil selber zu bauen.
Hier nun die Version wie man es machen kann:


Teil 1

inneres Flügelprofil

Man nehme eine Tonne, Rohr oder etwas ähnliches, wichtig ist ein grosser Durchmesser und das an beiden Decken ein Boden-Deckel vorhanden ist. Bei einem Rohr, schneiden wir uns die beiden Seitenteile aus 5cm starkem PU Schaumplatten. Diese werden anschliessend im rechten Winkel an die Rohrenden geklebt. So, jetzt nehmen wir 5mm Starke Styroporplatten und verkleben das Rohr-Tonne rundherum 2-3 lagig ( dazu Disperionskleber verwenden ), um das ganze zu fixieren verwendet man am besten Malerkrepp. Nach dem aushärten des Klebers entfernen wir die Klebebänder und schleifen evtl. Unebenheiten sauber ab. Im Endefffekt haben wir im Prinzip eine in Styropor verpackte überdimensionale Dose.
Nun stellen wir diese Form auf den Boden und zeichnen in einem Winkel von etwa 20 - 30 Grad eine Linie vom Boden bis zum Deckel des Rohlings-Dose. Wissen wir wie breit das Flügelprofil wird, ziehen wir genau paralell zum ersten Strich einen zweiten. So verfahren wir mit den anderen gewünschten Flügeln ( 3 Flügel 120 Grad, 4 Flügel 90 Grad )
an Boden und am Deckel der Form zeichnen wir entsprechend zum Mittelpunkt hin ebenfalls die 2 Linien auf, die sich somit im Zentrum Treffen.

Ein Stück Holz was vorher dem Flügelprofil entsprechend bearbeitet wurde, wird mit 80er Schleifpapier auf der Rundung bespannt. Mit diesem Schleifwerkzeug schleifen wir nun das Profil des Flügels entlang der eingezeichneten Linien. Wichtig dabei, dass alle Kanäle gleich breit sind und ebenso gleich tief. Im Rohling haben wir dann entsprechend der Flügelzahl eingeschliffene Kanäle, welche wir nun mit verdünntem Weissleim einstreichen und trocknen lassen. Wer will, kann die Kanäle noch mit pvc Klebeband auskleben, das erspart später unnötige Schleifarbeit.

Im nächsten Schritt werden die Kanäle, auch die im Boden und Deckelbereich mit Trennwachs ( geht auch mit anderen Wachsen ) eingestrichen. Mit Epoxydharz und Rowingmattengewebe ( gibts in 10 cm Rollen ) beschichten wir nun Kanal für Kanal. Wahrscheinlich müsst Ihr es so machen wie Ich, dass jeder Kanal einzel fertig gestellt wird, bis der nächste drankomm. Hängt von der Aushärtungszeit des Epxydharzes ab.
Ganz wichtig!!!! Polyesterharz eignet sich nicht, da es das Styropor auflöst. PU Schaumplatten sind da dann die geeignete Variante.

Sind alle Flügelkanäle laminiert und ausgehärtet, laminieren wir noch Kohlefaserstränge oder rostfreie Stahldrähte mit einer weiteren Schicht Glasmatte auf.

Nach dem Aushärten, wird überschüssiges Material abgeschliffen und zwar genau auf die zuvor eingezeichneten Linien hin. Hier noch ein kleiner Trick. Anstatt nur Linien aufzuzeichnen, kann man mit Draht die Markierungen aufkleben, dass hatt den Vorteil, dass ihr beim Abschleifen nicht in den Styropor kommt, sondern die beiden Drähte als Anhaltspunkt habt.


Der zweite Teil zum Flügel Aussenprofil wird nachgeliefert

Gruss soderica

Kommt aber ja nicht wieder mit Euren Kritiken, wie:

Es hat ja jeder eine Drehbank, hat auch Epoxydharz und Karbon etc. zu Hause unter dem Ehebett. Es geht lediglich darum, Euch zu zeigen, dass ein solches Flügelprofil ohne Extrem Aufwand herzustellen ist.

Die Herstellung der Nabe wird hier nicht extra beschrieben, jedoch sollte klar sein, dass diese vorgängig so hergestellt wird, wie sie benötigt wird, also mit Lagerzapfen, Mittelbohrung etc., denn diese wird fest in den Rotor einlaminiert.
soderica
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Teil 2 des Flügelbaus

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Gepostet: 22.10.2008 - 00:18 Uhr  ·  #7
Nachdem nun die untere, also nach innenliegende Flügelhälfte laminiert und mit Karbon-Stahldraht verstärkte Halbschale fertig ist, wird entlang der beiden Drähte das Styropr weggeschnitten und zwar bis auf den Grund. Uebrig bleibt somit das Flügelprofil in der Urform. Wiederum aus einem Holzbrett oder einer Kunsstofplatte schneiden wir nun die Aussenseite des Flügelprofils in das Brett und zwar so, dass das Brett bis zum Grund des Zylinders reicht. Damit ergibt sich eine perfekte Spachtelschablone für die äussere Flügelprofilierung. Als nächstes wird ganz normaler Polyesterspachtel mit Sägemehl vermischt im Verhältnis 1:1 und mit dem Härter vermischt. Diese Masse wird nun in die untere Halbschale Gestrichen, mit einem Spachtel flach abgezogen. Vor dem Aushärten sollten noch etwa 3-4 Stahldrähte im Abstand von ungefähr 1 cm in die weiche Spachtelmasse gedrückt werden ( Durchmesser des Drahtes ca 2 mm, dient der Steifigkeit ). Nach dem Aushärten erfolgt ein weiterer Auftrag dieser Masse, welcher schon annähernd der Form des Flügels, modelliert - entsprechen soll. Dieser Auftrag erfolgt aber nur noch auf der Flügelfläche, also nicht im Bereich des Bodens und Deckels. Nach Aushärtung dieses Auftrages wird Polyesterspachtel ohne Sägemehl gemischt, aufgetragen und mit der Schablone abgezogen. Wurde sauber gearbeitet, erübrigt sich viel Schleifarbeit. Im folgenden Arbeitsgang wird mit Rowinggewebe oder Glasmatte das äussere Flügelprofil und die Boden - Deckel Schenkel laminiert.

Um den Rohflügel nun vom Zylinder zu entfernen, wird dieser in Boden-Deckenbereich aufgesägt, so dass die Flügelteile vom Zylinder entfernt werden können. Das Styropor wird entfernt und der Flügel wird nun mit 60er Schleifpapier rundherum sauber abgeschliffen. Unschöne Stellen oder Löcher müssen mit Polyspachtel gefüllt und anschliessend nachgeschliffen werden. Am Boden und Deckel wird nun entsprechend der Flügelanzahl eine Nabe aus Stahlblech angeschraubt, also der aufgeschnittene Flügel wieder zusammengesetzt. Als letzter und wichtigster Arbeitsgang wird noch ein 300er Glasflies rund um die gesamte Flügelkonstruktion laminiert, inklusive der Stahlnaben. Hat man vorher sauber gearbeitet, muss nur noch wenig gespachtelt und geschliffen werden. Anschliessend noch in der Wunschfarbe lackieren.


Ich hoffe, ich konnte Euch den Vorgang in etwa so erklären, dass es verständlich ist, wenn nicht, kann ich bei Bedarf Skizzen zum Bau des Rotors hier bereit stellen. Wer über handwerkliches Geschick verfügt, sollte in der Lage sein, diesen Rotortyp selber zu bauen. Zeitaufwand wird je nach können und Motivation im Bereich von max. 20 Std liegen.
Materialkosten hängen logischerweise von der Höhe des Flügels, der Profilbreite und der Anzahl Flügel ab, meiner Einschätzung nach sollte das gesamte Material aber so um die 150-200 Euro nicht übersteigen. Billiger wird die ganze Geschichte aber sicher, wenn Ihr mit Polyesterharz und Glasmatten arbeitet, anstatt mit Epoxyd und Rowinggewebe.

Eine weitere Sparmassnahme wäre, wenn man darauf verzichten wird, die Innenseite des Flügels zu profilieren, sprich flach zu gestalten, denn dann fällt das Styropor weg, man müsste kein Profil ins Styropor schleifen und die Fläche wäre perfekt sauber und muss nicht geschliffen werden. Da ja aber der grösste Teilvon Euch nach wie vor des Glaubens ist, dass das Profil symmetrisch sein muss, bleibt Euch wohl nichts anderes übrig als die aufwändigere Version.

Gruss soderica
BerndH
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Re: Darrieus H-Rotorblätter aus KG Rohr fertigen???

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Gepostet: 26.10.2008 - 11:37 Uhr  ·  #8
Hallo Soderica, vielen Dank für deine sehr ausführlichen Erläuterungen. Da hast du Dir echt Arbeit gemacht.

Ich habe alles nun 3x durchgelesen und glaube das meiste "bildlich" nachvollziehen zu können.
So wie ich es verstanden habe, benötigt man als "Grundform" eine Tonne mit dem Durchmesser des späteren VAWT Innendurchmessers ?

Gibt es einen qualitativen Unterchied zwischen Polyesterharz und Epoxydharz , bzw, zwischen den "Rowingmatten" und Glasfasermatten ?
XXLRay
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Re: Darrieus H-Rotorblätter aus KG Rohr fertigen???

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Gepostet: 26.10.2008 - 12:46 Uhr  ·  #9
Wenn ich den ersten Beitrag richtig Verstanden habe, war aber das eigentliche Ziel, die Flügel direkt aus KG-Rohr zu schneiden.
Das ändert allerdings nichts daran, das soderica uns hier eine sehr schön ausführliche Anleitung geliefert hat, es anders zu machen.
soderica
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Re: Darrieus H-Rotorblätter aus KG Rohr fertigen???

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Gepostet: 26.10.2008 - 17:37 Uhr  ·  #10
Zitat geschrieben von BerndH
Hallo Soderica, vielen Dank für deine sehr ausführlichen Erläuterungen. Da hast du Dir echt Arbeit gemacht.

Ich habe alles nun 3x durchgelesen und glaube das meiste "bildlich" nachvollziehen zu können.
So wie ich es verstanden habe, benötigt man als "Grundform" eine Tonne mit dem Durchmesser des späteren VAWT Innendurchmessers ?

Gibt es einen qualitativen Unterchied zwischen Polyesterharz und Epoxydharz , bzw, zwischen den "Rowingmatten" und Glasfasermatten ?




Hallo Bernd

Du hast es richtig verstanden, mit der Grundform: Nimm eine entsprechende Röhre oder so was ähnliches, die dem Durchmesser und der Höhe des Rorors entsprechen wird. Habe gerade erst jetzt Rohre im Bereich von fast 60 cm Durchmesser entdeckt, aus PE und diese werden im Kanalisationsbau verwendet. Ob es noch grösser dimensionierte Rohre gibt, weis ich nicht, denke aber, mit 60 cm Durchmesser und einer Länge von min. 120cm, besser wäre wahrscheinlich 150 cm kommt man da schon hin. Wie ja bekannt sein dürfte, hängt vieles bei den verdrehten Savonius Anlagen von der Höhe ab.

In Bezug auf Epoxydharz und Polyesterharz kann ich soviel aus eigener Erfahrung und der meines Kumpels berichten ( er arbeitet hauptberuflich in einer Firma die im Formen-Prototypenbau tätig ist ): Polyesterharze in Verbindung mit Glasfasern sehr viel spröder und brüchiger, also von der Lebensdauer her gesehen weniger stabil als sein Konkurrent das Epoxydharz. Jedoch bei geeigneter Verarbeitung mit Zusatzstoffen und einer Schlussbeschichtung mit hochwertigem Cellcoat ist auch Polyester zum Flügelbau geeignet. Vibrationen über längere Zeit lassen das Polyester Laminat jedoch sehr schnell altern und es muss repariert werden.

Glasmatten und oder Rowing Gewebematten sind zwei paar Schuhe, alleine schon vom Preis her betrachtet. Dort wo keine hohen Beanspruchungen erforderlich sind, sind Glasmatten das geeignete Produkt, da auch sehr günstig. Wird aber Stabilität und hohe Festigkeit verlangt, sollte unbedingt mit Rowing Matten gearbeitet werden. Zwar um einiges teurer, aber das zahlt sich aus. In Bezug auf die Verarbeitung ist Polyester um einiges leichter und vor allem schneller zuvearbeiten, sprich das Harz härtet viel schneller aus. Nachteil: man muss schnell arbeiten und immer darauf achten, das nicht zuviel Harz angemacht wird.


Epoxydharze in diversen Ausführungen (Einstellung der Topfzeiten) ist wie erwähnt nach dem Aushärten um einiges flexibler als das günstigere Polyharz. In Verbindung mit Rowing Gewebe, Kevlar oder Karbongewebe ist dieser Verbundwerkstoff absolut das beste für den Windrad Flügelbau. Vorteile wie längere Verarbeitungszeiten ( besseres Laminiereigenschaften ), die Bearbeitung noch vor dem kompletten Aushärtungsprozesses ( überschüssiges Mattenmaterial kann mit der Schere abgeschnitten Werden ) und die extreme Stabilität sind eindeutige Pluspunkte für das Epoxydharz. Nachteil, der teure Preis und die relativ lange Aushärtunghszeit des Harzes. WICHTIG !!! Nie Epoxydharz in Verbindung mit Kevlar Kohlefasern verwenden das unter 2 Stunden aushärtet.

Auch hier ist nach der Bearbeitung eine Lackierung unerlässlich, ausser dem Harz wurden UV Schutz Additive beigemengt.

PS. Als Füllstoff für die Flügel können anstatt Sägemehl auch Celluloseflocken verwendet werden, dies erspart einiges an Gewicht.

Hoffe, Deine Fragen damit beantwortet zu haben.

Zitat XXLKRay:Das ändert allerdings nichts daran, das soderica uns hier eine sehr schön ausführliche Anleitung geliefert hat, es anders zu machen.

Ihr sollt es nicht anders machen, sondern so, wie Ihr es für richtig hält und entsprechend Euren Fähigkeiten und Werkzeugen machen könnt. Ich bin leider nicht so belehrt wie einige hier, nehmt meine Beiträge, oder das was Ihr für gut befindet heraus und falls es Euch damit weiter bringt, wäre das in Ordnung. Falls nicht, sorry, ich kann und will das Rad nicht neu erfinden, sondern nur versuchen, bestehendes zu verbessern. Manchmal gibt es gute Ansatzpunkte, weitgehend aber bleibt vieles auf der Strecke und wird von mir unter " Erfahrungen " abgelegt.


XXLRay möchte ich soweit auf seinen Beitrag antworten, dass ich selbstverständlich vom eigentlichen Thema abgewichen bin, ich damit aber lediglich aufzeigen wollte, ohne einen neuen Tread zu eröffnen, dass mein Beitrag sicherlich die Berechtigung hat hier zu stehen wo er jetzt ist.
Flügelbau aus Rohr oder nicht, sei dahin gestellt, der Beitrag soll eine Alternative sein, ist nicht frei von Fehlern und bestimmt nicht für jedermann so nachzubauen wiebeschrieben. Wie erwähnt ist dieses Thema sehr komplex und es ist anscheined sehr verwirrend, wenn auf eine Frage 15 Antworten erfolgen die dem Laien absolut nichts bringen, respektive diesen an der Fülle der Beiträge fast erdrücken. Weniger ist mehr, so mein Fazit.

Gruss und weiterhin viel Spass beim Tüfteln

soderica
Wind_Stefan
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Re: Darrieus H-Rotorblätter aus KG Rohr fertigen???

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Gepostet: 26.10.2008 - 17:51 Uhr  ·  #11
Hallo zusammen,

möchte euch mal einen kurzen bericht bezüglich h-rotorblätter aus kg rohr geben. Mein geschnittenes flügelprofil habe ich zuerst mit der rundung nach innen an meinem testmodel angeschraubt und mit dem ventilator getestet. Also muss leider sagen so geht da gar nichts. Weder ist der rotor selbst angelaufen noch ist er mit anstoßhilfe weiter gelaufen.
Nachdem ich die flügel mit der wölbung nach aussen angebracht habe kann ich sagen das der rotor nach kurzer hilfe andreht. Nur kommt er nicht auf drehzahl. Funktioniert dann wie ein wiederstandsläufer. Also so wie ich das sehe hat XXLRay wohl recht gehabt mit seinem bauchgefühl. :D
Schade wäre eine sehr kostengünstige lösung gewesen. Vieleicht liegt es auch an meinem geschnittenen flügelprofil.

Auch ich möchte mich bei Soderica für seinen sehr ausführlichen baubericht für verdrehte h-rotorblätter herzlich bedanken. Habe den text auch mehrmals durchlesen müssen denke mir das ich jetzt alles verstanden habe und nachvollziehen kann. :D
Daran werde ich mich mal heranwagen wenn ich etwas mehr freizeit habe. Das drehkreuz und so habe ich ja schon.

Gruß
Stefan
BerndH
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Re: Darrieus H-Rotorblätter aus KG Rohr fertigen???

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Gepostet: 26.10.2008 - 23:02 Uhr  ·  #12
Hier mal zwei Bilder von Rotoren deren Flügel auf den ersten Blick auch aussehen wie Abschnitte eines Toilettenrohrs.
Die Dinger werden nicht mehr gebaut und Infos sind praktisch kaum mehr zu finden.
Angeblich waren sie aber gut für Schwachwind und sehr leise, aber auch extrem teuer, was ihrer "Tod" bedeutete.

soderica
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SUPER, habe lange danach gesucht

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Gepostet: 27.10.2008 - 16:10 Uhr  ·  #13
Hallo Bernd

ist genau diese Art von Rotor, die ich gemeint habe. Diese Bauart lässt sich problemlos aus Rohrsegmenten schneiden, man kann also ein handelsübliches PE Rohr in 6 Segmente zerschneidenund so um die Welle anordnen, dass sich das Doppelflügelprofil ergibt. Auf einer japanischen Seite, wurde einmal das Profil -der Rotor von oben abgebildet und war auch vermasst dargestellt. So viel ich mich erinnern kann hatte der Rotor einen Durchmesser von ungefähr 50cm, die Inneren Flügel-Rotor hatten einen Abstand von ca 6cm zum Aussenflügel. Was mir damals auch noch aufgefallen ist, dass die Innenflügel einen anderen Anstellwikel hatten, als die Aussenflügel, war da etwas von 8 Grad die Rede, richtung Welle. Die Aussenflügel waren rechtwinklig zur Welle angebracht. Interessant dabei war, dass die Innenflügel wahrscheinlich Radial verstellbar waren, denn es gab 3 Langlöcher in der Montageplatte und ich kann mir vorstellen, dass dies dazu dient, die inneren Flügel zu verstellen. Habe da so den Verdacht, dass damit die Geschwindigkeit beeinflust wirden kann, vor den Aussenflügel oder hinter dem Aussenflügel, dass sei hier die Frage und da ja auch Du über keinere weiteren Details verfügst, müsste man so was mal nachbauen. Das Flügelprofil war, so meine ich auf der Windseite abgerundet und im Endbereich spitz zulaufend, Entspräche also dem klassischen symetrischen Profilformen. Denke mal, es wäre ein Versuch wert, die von mir geplante und im Bau befindliche Anlage auf Basis der hier vorgestellten Fotos zu machen, jedoch war meine Idee ähnlich, in dem ich mir zusätzlich zu den 3 Schalenflügeln aus dem Fass noch 3 herkömmliche Flügel oberhalb der Fassflügel montieren wollte.

Tja, so ist es, jetzt steh ich wieder vor einem neuen Problem und weis nicht, welcher Variante ich den Vorzug geben soll.

So rein aus dem Bauch heraus, denke ich, dass die auf dem Foto gezeigte Anlage nicht so schnell anlaufen wird, wie die Fassversion ( hab die ja als Modell hier vorgestellt ).

Na, was meint Ihr dazu, was wäre wohl eher besser?

det blaue neue Dingerchen mit Zusatz-Vorflügel ( ebenfalss verstellbar ),
oder das Ding auf dem Foto? Vom Bauprinzip her sollte die Fotovariante eigentlich kein Problem darstellen, ausser die Verbindung mit einem Geni ist mir nicht klar, respektive evtl. ist sa in der Kaufversion ein entsprechender Geni verbaut ( wird dann wohl aber nichts mit Selbstbau, für ein Volks Windrad )

Gruss soderica
XXLRay
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Re: SUPER, habe lange danach gesucht

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Gepostet: 27.10.2008 - 16:34 Uhr  ·  #14
Zitat geschrieben von soderica
Das Flügelprofil war, so meine ich auf der Windseite abgerundet und im Endbereich spitz zulaufend, Entspräche also dem klassischen symetrischen Profilformen.
Wenn man das KG-Rohr so bearbeitet, wird der Rotor meiner Meinung nach tatsächlich laufen. Allerdings könnte man Probleme mit dem Drehmoment bekommen, da die Profiltiefe sehr flach ausfällt. Das wiederum kann man zu einem gewissen Grad dadurch ausgleichen, dass man die Profilbreite im Verhältnis zum Umfang recht groß auslegt, wie das ja auch auf dem Foto zu sehen ist.
ulrich walter
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Rotorblätter aus KG Rohr

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Gepostet: 30.06.2011 - 13:37 Uhr  ·  #15
Hallo,
bin heute durch Zufall auf diesen Tietel gestoßen.Habe erst darüber gelacht und wurde danach nachdenklich.
Warum nicht ,ist jetzt meine Meinung.
Wie könnte so ein Flügel aus KG Rohr hergestellt werden?
1.Benötigt wird ein Flügelprofil mit dem Umfang sagen wir "x".Dazu suche ich mir ein passendes KG Rohr aus.
Vom Flügelprofil muß eine Negativform in Form von 2 Halbschalen angefertigt werden.
2.Ich befülle das KG Rohr mit Quarzsand und stecke einen elektrischen Heizstab darein.Verschließe die Enden und lege das so vorbereitete Rohr zwischen die Halbschalen.Der Heizstab erhitzt nun über den
eingebrachten Qurzsand das KG Rohr das nach entsprechender Erwärmung plastisch und damit verformbar wird und sich durch Druck auf die Halbschalen in die Form pressen läßt.
3.Form öffnen,Quarzsand und Heizstab raus,Enden verschließen und nächsten Flügel beginnnen.
Vorher das geformte KG Rohr ausschäumen.

Frage: Möglich oder unmöglich?
Bruno was sagst Du als der Vater des BH 3F dazu?

Denke,denke, denke....

Gruß Ulrich Walter
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