Hast du die komlette Steuerelektronik/-elektrik weggeworfen? Das wäre schade, da sich daraus Informationen auf die Art der Wicklung schließen lassen.
Momentan würde ich sagen, dass du einen Kurzschluss-/Käfigläufer hast. Jede Geschwindigkeit hat vermutlich eine Wicklung. Vermutlich kannst du dafür sinnvoll nur eine nutzen. Du könntest die die Drahtenden aber mal nummerieren und die Widerstände der Wicklungen messen. Das würde weiterhelfen.
Das Problem beim Kurzschlussläufer ist, dass der Stator nicht von sich aus magnetisch ist. Im Motorbetrieb wird durch das Magnetfeld in den Spulen ein Strom im Käfig des Ankers induziert, der durch diesen Kurzschlussstrom magnetisiert wird. Was du feststellen kannst ist ein Restmagnetismus, der aus der Hysterese des Materials resultiert. Grundsätzlich ist es aber möglich im Generatorbetrieb mit diesem Restmagnetismus einen Strom in den Spulen zu induzieren, deren Magnetfeld dann wieder dafür sorgt, dass der Anker magnetiesiert wird. Dabei benötigst du in der Regel eine Rombachschaltung. Bei dieser Vorgehensweise gibt es ein weiteres Problem. Du musst Energie für das Magnetfeld aufwenden. Dadurch ist der Wirkungsgrad des Generators gering.
Wenn du einen Verbraucher anschließt, der den Generator zu stark belastet, bricht das Magnetfeld zusammen und du hast keinen Restmagnetismus mehr, um die Magnetisierung anzustoßen. Du musst dann den Anker manuell wieder magnetisieren. Das macht man, indem man den Anker für wenige Sekunden an eine 12V Batterie ankemmt. Schutz gegen Überlastung kann die eine Regelelektronik bieten.
Um das Problem mit dem Magnetfeld zu umgehen kann man den Anker auf Permanentmagnete umrüsten. Damit diese auf den Anker passen und nicht am Stator schleifen, muss du diesen abdrehen um Platz zu schaffen. Das lässt sich ohne passende Drehbank nur schwer bewerkstelligen. Natürlich kannst du den Stator auch komplett neu selbst fertigen.
Ein allgemeiner Nachteil von Generatoren mit hoher Spannung im Vergleich zur geplanten Akkubank-Spannung ist, dass diese meist nur einen geringen Wicklungsquerschnitt haben. Das bedeutet einen hohen Innenwiderstand und das wiederum einen schlechten Wirkungsgrad. Abhilfe kann man hier schaffen, indem man die Spulen neu mit einem größeren Querschnitt wickelt. Du könntest Glück haben, dass sich die Unterschiedlichen Spulen in deinem Motor parallel betreiben lassen. Das hängt aber davon ab, wie sie gewickelt sind und ohne einen Versuch wird sich das nicht herausfinden lassen. Außerdem wird der Wirkungsgrad immer noch nicht optimal sein.
Da bei die die Drähte am inneren Teil des Generators angeschlossen sind, musst du den äußeren Teil bewegen, da sich die Leitungen sonst verdrehen. Das ist nicht unmöglich, aber etwas komplizierter als beim umgekehrten aufbau, wie man ihn bei den meisten anderen Motoren findet.
Wenn du also einen Generator umbaust, indem du ihn auf Permanentmagnete umrüstest und ihn umwickelst, stellt sich die Frage, ob sich der Aufwand lohnt, oder ob du nicht lieber gleich einen maßgefertigten Scheibengenerator zu deinem Windrad selbst baust.