Haltbarkeit von Holzrotoren

 
Jens
*
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 3
Dabei seit: 05 / 2007
Betreff:

Haltbarkeit von Holzrotoren

 · 
Gepostet: 12.05.2007 - 13:41 Uhr  ·  #1
Hallo an Alle!

Ich habe mir das Buch von Uwe gekauft - übrigens Spitze - und habe dadurch ins Forum gefunden. Frag mich jetzt aber wie lang so ein Holzrotor wohl hält? Was für Erfahrungen habt ihr mit Holzrotoren gemacht?

Grüße
Jens
soderica
Moderator
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Schweiz-Bodensee nähe Kreuzlingen
Beiträge: 1044
Dabei seit: 09 / 2005
Betreff:

Re: Haltbarkeit von Holzrotoren

 · 
Gepostet: 12.05.2007 - 15:52 Uhr  ·  #2
Zitat geschrieben von Jens
Hallo an Alle!

Ich habe mir das Buch von Uwe gekauft - übrigens Spitze - und habe dadurch ins Forum gefunden. Frag mich jetzt aber wie lang so ein Holzrotor wohl hält? Was für Erfahrungen habt ihr mit Holzrotoren gemacht?

Grüße
Jens


Hallo Jens
kommt zuerst mal auf die Holzart an und dann natürlich wie Du das Holz nachher behandelst. Gute Erfahrungen habe ich mit Eschenholz gemacht, allerdings etwas schwer zu bearbeiten, dafür sehr Widerstandsfähig und Fexibel Was aber noch besser ist, ist Bootsbausperrholz. Super gut zu verarbeiten und Wassefest, nach dem Bearbeiten entweder mit Bootslack, oder so wie ich es vorziehe, mit 2 Komponenten PUR Parkettlack für stark strapazierte Fussböden. Trotzdem solltest Du jährlich die Holzkonstruktion prüfen und bei Bedarf wieder versiegeln, dann hast Du jahrelange Freude daran. Bei normalen Verhältnissen hält so ein Holzrotor schon einige Jahre, ausser er geht in Folge Sturm-Orkan in die Brüche.

Gruss
Bruno
Uwe Hallenga
SiteAdmin
Avatar
Geschlecht:
Alter: 63
Homepage: kleinwindanlagen.d…
Beiträge: 1602
Dabei seit: 03 / 2005
Betreff:

Re: Haltbarkeit von Holzrotoren

 · 
Gepostet: 12.05.2007 - 16:32 Uhr  ·  #3
Moin auch

Ich würde bei einem Holzrotor immer empfehlen an der Nase entlang eine Art Hagelschlagkante anzubringen. Hagelkörner und auch Insekten können schon mal wie Geschosse Lackschichten zerstören und so das Eindringen von Wasser ermöglichen. Ich habe damals ua. einen dünnen Kupferblechstreifen mit Zweikomponetenkleber aufgebracht und später mit Lackiert. Man muss allerdings darauf achten, das man durch den zusätzlichen Materialauftrag sich nicht das ursprüngliche Profil kaputt macht. Also verher muss was vom Holz weg, bevor Kupfer oder GFK die Vorderseite verstärkt.
Kupfer hatte den Vorteil, das es zwar sich im Laufe der Zeit lustig verbeulte und hunderte von winzigen kleinen Dellen hatte, aber nicht gerissen ist (ausserdem mochte ich damals GFK nicht und konnte es nicht vernünftig verarbeiten).

Gruß Uwe


PS. Danke fürs Kompliment
WWWFREAK
*!*!*!*!*
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Westerwald
Homepage: windsucherwesterwa…
Beiträge: 633
Dabei seit: 03 / 2007
Betreff:

Re: Haltbarkeit von Holzrotoren

 · 
Gepostet: 12.05.2007 - 19:12 Uhr  ·  #4
Hallo zusammen,
auch ich habe gute Erfahrung mit der Verarbeitung von wasserfest
verleimtem Sperrholz gemacht. Man sieht durch die Maserung sehr schön,
ob man gleichmäßig gearbeitet hat. Mehrere Streifen (bei mir 5) werden
mit Pur Profileim verleimt. Der erste Anstrich wurde mit PUR Treppen
oder Bootslack gemacht, aber stark verdünnt, damit sich das Holz richtig
vollsaugt und der Lack richtig tief in die Poren eindringt.

Dann mehrere Anstriche mit dem gleichen Lack, auch etwas verdünnt
auftragen, zwischendurch immer wieder schleifen. Das ergibt eine
superharte glasähnliche Versiegelung. Meine ersten Flügel sind nach zwei
Jahren noch exakt formstabil und weisen keinerlei Beschädigung auf.

Außerdem sehen Holzflügel mit Klarlack gestrichen richtig edel aus. Es ist
geplant sie jetzt wieder anzuschleifen und erneut zu lackieren, aber
eigentlich nur vorsichtshalber.


Gruß
Günter
Westerwald
Jens
*
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 3
Dabei seit: 05 / 2007
Betreff:

Re: Haltbarkeit von Holzrotoren

 · 
Gepostet: 15.05.2007 - 23:39 Uhr  ·  #5
Danke für eure Infos...Habe letztes Jahr während eines Praktikums in Schottland (studiere Erneuerbare Energien) einen Holzrotor gebaut. Leider hatten wir bei der Wahl des Holzes aber nicht die Möglichkeit wählerisch zu sein also haben wir im Holzhandel das am besten aussehende Stück gekauft und dann in der Werkstatt über 1 Woche gebraucht um das Teil fertig zu stellen. Die Führungsseite des Profils haben wir mit Panzertape abgeklebt und alles schick lackiert. War jetzt - nachdem ich das Forum durchstöbert habe neugierig geworden wie denn die Überlebenschancen für diesenRotor so stehen. Zur Zeit läuft die Turbine noch - hat also den Winter an der Schottischen Küste, wo ja eh jeden Tag fast Sturm herrscht, überstanden. Ich hätte nie gedacht, dass Holz wirklich eine gute Alternative zu GFK sein kann.

Grüße
soderica
Moderator
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Schweiz-Bodensee nähe Kreuzlingen
Beiträge: 1044
Dabei seit: 09 / 2005
Betreff:

Re: Haltbarkeit von Holzrotoren

 · 
Gepostet: 16.05.2007 - 00:44 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von Jens
Danke für eure Infos...Habe letztes Jahr während eines Praktikums in Schottland (studiere Erneuerbare Energien) einen Holzrotor gebaut. Leider hatten wir bei der Wahl des Holzes aber nicht die Möglichkeit wählerisch zu sein also haben wir im Holzhandel das am besten aussehende Stück gekauft und dann in der Werkstatt über 1 Woche gebraucht um das Teil fertig zu stellen. Die Führungsseite des Profils haben wir mit Panzertape abgeklebt und alles schick lackiert. War jetzt - nachdem ich das Forum durchstöbert habe neugierig geworden wie denn die Überlebenschancen für diesenRotor so stehen. Zur Zeit läuft die Turbine noch - hat also den Winter an der Schottischen Küste, wo ja eh jeden Tag fast Sturm herrscht, überstanden. Ich hätte nie gedacht, dass Holz wirklich eine gute Alternative zu GFK sein kann.

Grüße


Hi Jens
Also GFK ist ein absolut schlechtes Material, wenn es nicht richtig gepflegt wird, frage nur mal Bootsbesitzer, weshalb die guten Stücke dauernd gewartet werden müssen. Auch ist GFK nicht UV stabil und wird innerhalb nur weniger Jahre ausgelaugt und bricht. Das liegt aber in erster Linie an den Harzen, die Glasfasern halten da schon einiges länger. Auch die heutigen Verbundwerkstoffe in Verbindung mit Carbon oder Kevlarfasern versprechen nicht viel besseres. Mein Bekannter arbeitet seit vielen Jahren für eine grosse amerikanische Firma im Bereich Kunststoffe und dort werden auch sehr viele Teile für BMW, Mercedes und Ferrari in Pilotserien hergestellt und ich sitze somit an direkter Quelle der Informationen. Dort beziehe ich auch immer mein Material für Beschichtungen und am bewährtesten von all den Kunststoffverbundstoffen ist zur Zeit immer noch die Verbindung Epoxidharz mit Kevlar-Kohlefasern, Epoxid deshalb, weil es beduetend elastischer ist als Polyesterharz, dafür aber auch bedeutend teurer ist.

Holz ist und bleibt aber eines der stabilsten Produkte auf dem Markt und bei richtiger Pflege hält eine Holzkonstruktion Jahrzehnte lang. Auch die Elastizität von Holz sei hier erwähnt, betrachtet man einmal sogn. Rüttel-Vibrations Anlagen aus den 50-60iger Jahren. Die Rüttelstäbe funktionieren noch heute einwandfrei, fast keine Ermüdungserscheinungen des Materials. Versuche mit Karbonstäben brachten niederschmetternde Resultate: innert kürzester Zeit muss alles ausgetauscht werden, da die Fasern sich mehr oder weniger pulverisieren. Das gleiche Ergebnis bei Angelruten: uralte Dinger aus der Zeit unserer Vorväter, aus Bambus hergestellt sind nahezu noch so elastisch wie früher, vorausgesetzt, sie wurden richtig gepflegt.

Abgeshen vom Oeko Aspekt, Holz, einmal ausgemustert, kann ohne grossen Aufwand entsorgt-verbrannt werden, Kunststoffe und Verbundwerkstoffe kommen in den teuren Sondermüll, auch der Aspekt bei der Verarbeitung ist nicht zu unterschätzen, Lösungsmitteldämpfe, Phenole, Harzausdunstungen, hoch agressive Staubbelastungen,usw, usw, all das gibt es beim Holz nicht.

Nun, jeder muss und kann selber frei entscheiden welche Materialien er verarbeiten will und hier ist guter Rat teuer.

Gruss und noch viel Freude mit Deinem Holzrepeller, pflege Ihn also wie Deine Liebste und er wird jahrelang seine Dienste tun und Dir Freude bereiten.

Gruss Bruno
strawberry
*****
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Luxemburg
Beiträge: 389
Dabei seit: 11 / 2005
Betreff:

Re: Haltbarkeit von Holzrotoren

 · 
Gepostet: 17.05.2007 - 00:12 Uhr  ·  #7
Hallo,
Zitat
Leider hatten wir bei der Wahl des Holzes aber nicht die Möglichkeit wählerisch zu sein also haben wir im Holzhandel das am besten aussehende Stück gekauft und dann in der Werkstatt über 1 Woche gebraucht um das Teil fertig zu stellen.

Ich habe 3 Repeller aus Eschenholz hergestellt. Für den ersten (1,8m) hatte ich noch 30 Stunden benötigt.
Für die 2 nächsten (1,98m) haben mir je 10 Stunden gereicht.
Ich kann mich meinen Vorrednern anschließen: Die Haltbarkeit ist sehr gut. (Wenn das Teil nicht wegfliegt, wie bei mir geschehen 😢 , Schrauben hatten sich gelöst)
Ein Repeller lief 4 Jahre ohne Pflege. Mit nur leichten Ausbesserungen könnte ich ihn heute jederzeit wieder einsetzen :D .

mfG

Strawberry
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0