Wir haben eine 4,4 KWp Anlage auf dem Dach. Ausrichtung 160°, Neigung 32°, Module: 22 x Scheuten Multisol P6-54 200, WR: SMA Technology SunnyBoy3800. Inbetriebnahme: 2008
Ertragsdaten sind einsehbar auf:
http://www.sonnenertrag.eu/de/…im/sundown/2513/2353.html
Um die gestellte Frage zu beantworten, ist es sinvoll, die Funktionsweise eines Wechselrichters unter die Lupe zu nehmen:
Ausgangspunkt: Draussen ist es dunkel. Die Anlage ist scheinbar nicht in Betrieb. >
Ein Wechselrichter ist selbst in diesem Zustand niemals als "schlafend" zu bezeichnen. WR besitzen elektronische Wachhunde, sogenannte "Watchdogs" - ähnlich wie Messgeräte, die nur darauf warten, das an den WR-Eingängen ausreichend Spannung anliegt, um die Hauptelektronik in den Bereitschaftsmodus zu versetzen. Fällt am frühen Morgen etwas Licht auf die Zellen, werden die großen Kondensatoren im Wechselrichter bereits aufgeladen. Ist genügend Spannung vorhanden, dann führt der WR einen Selbsttest durch, geht sichtbar in den Bereitschaftsmodus und wartet ab, bis die Module ausreichend Energie liefern, um den Leistungsteil des WR zu aktivieren.
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Stunden vergehen, der WR hat einiges ins Netz eingespeist. Übrigens: Während dem Betrieb sind Brumm, Pfeif, Piep oder knack Geräusche normal. Das liegt daran, das die Modulgleichspannung von etwa 300 bis 900 V zunächst mit Hochfrequenz und galvanisch getrennt auf die Netzseite übertragen wird, bevor sie im eigentlichen "Wechselrichter-Teil" zum 1, 2 oder 3 Phasen Wechselstrom umgewandelt, auf 50 Hz synchronisiert, und auf 230 bzw. 400V angepasst wird.
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Es wird Abend, die Anlage wird immer mehr verschattet. >
Die Elektronik des WR erkennt irgendwann, das die Leistung der Module zum einspeisen nicht mehr ausreicht und schaltet den Leistungsteil ab. Der WR wird in diesem Moment weiterhin ausschliesslich von den Modulen versorgt. Er wartet eine Zeit lang ab, ob die Leistung der Module wieder zunimmt oder nicht. Ist die programmierte Wartezeit abgelaufen, dann wird sich der WR abschalten und nur noch auf ein Signal vom Watchdog warten. Die Kondensatoren der Gleichstromseite werden entladen und können unter umständen auch Geräusche verursachen. Verwendete Datenlogger sind weiterhin aktiv - diese werden entweder aus dem Netz oder von kleinen Stützakkus versorgt.
Auch die Lüfter können Pfeiff- oder Pieps-Geräusche von sich geben, da sie PWM (Puls-Weiten-Modulation) gesteuert sind. Und es gibt nicht nur die Lüfter die man von aussen sieht. Ab bestimmten WR-Größen sind auch interne Lüfter verbaut um die Steuerungselektronik zusätzlich zu den MOSFET's oder IGBT's zu kühlen.
Restentladungen können auch Pfeif oder Pieptöne hervorrufen.
Im "scheinbar" Inaktiven Zustand können auch Geräusche auftreten. Die Netzspannung hat viele Störungen - die Netzfilter können nun mal nicht alles herausfiltern. Der Wechselrichter könnte also auch eine Spannungsspitze aus dem Netz fehlinterpretieren und versucht sich vielleicht kurz einzuschalten, oder er denkt, man hätte ihn kurz vom Netz genommen. Spannungsschwankungen treten bei Ländlichen Gegenden hüfiger auf, als in größeren Städten und könnten unter umständen einen WR etwas verwirren.