3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

Flügelkontur für große Repellerdurchmesser (über das RoWiTool hinaus)
 
Benji02
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3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 20.10.2023 - 14:34 Uhr  ·  #1
Hallo Zusammen,

Ich bin neu hier im Forum erhoffe mir ein paar interessante Gedanken zu meinem Projekt.
Kurz zu mir, ich studiere Luft- und Raumfahrttechnik und träume schon lange davon, ein DIY Windrad in "anständiger" Leistungsklasse zu bauen. Ich bin schon immer bei Rohren als Flügelmaterial gewesen, aber schon durch zahlreiche Aufbauten und Größen durch, ich denke ich baue gerade sicher das 5. oder 6. Mal so ein Ding.
So, jetzt mal ans Interessante:
Der vorletzte Aufbau war wie folgt:
Flügel aus 400mm PVC-Rohr, Profil nicht nach RoWiTool sondern "aus dem Bauch raus", Hauptunterschied war, dass die Kanten jeweils gerade Schnitte waren und nicht einem Tangens folgend, wie im Tool (was natürlich viel sinnvoller ist). Angestrebte Leistung: 3kw, Rotordurchmesser, ca. 5m. Hat alles soweit gar nicht ganz schlecht funktioniert... . Die Flügel waren allerdings an Flachstähle geschraubt, die wiederum mit der Nabe verschraubt waren. Durch den Winddruck, der vor allem in Nabennähe im Flügel ein gigantisches Biegemoment verursacht und das damit verbundene ständige "Wabbeln" der Flügel, sind die Flügel mit der Zeit an ihrem Stahlhalter eingerissen. ...Eigentlich keine Überraschung und vor allem eigentlich ein blöder Denkfehler, gerade für einen angehenden Ingenieur.
 
(Ich hoffe das mit dem Bild funktioniert, habe es zur Sicherheit nochmal angehängt)
Naja, wieder was gelernt, deswegen dann Plan B:

Jetzt war ich damit beschäftigt, die Spannungen im PVC zu minimieren, denen es ja offensichtlich nicht standhält. Also das ein oder andere grob durchgerechnet, Lösung: Drei Lagen 400g/m² Glasfaser auf nochmal die gleichen Flügel, danach sind die steif wie sonst noch was, Biege- bzw. Spannungsproblem erstmal gelöst. War dann auch so. Auch nach dem nächsten Sturm (bis dahin keine Sturmsicherung). Bei dem Sturm hat es mir nur leider (auch ein blöder Auslegungsfehler) die Schrauben, die den Stahlhalter, der jeweiligen Flügel mit der Nabe verbunden hat, abgeschoren. Bei voller Drehzahl (gut 200 Upm) und mittlerweile ca. 5,20m Rotordurchmesser hat das natürlich gut geknallt und die Unwucht hat dann den Rest gemacht.
Ein kleiner Hinweis an der Stelle: Das Windrad steht sehr abgelegen, es war niemand in der Nähe und wenn ich es an dem Tag gewesen wäre, hätte ich es natürlich blockiert vor dem Sturm, also mit anderen Worten es wurde niemand direkt gefährdet.
Ich habe als ich das nächste mal da war die Flügel im Radius von ca. 35m wieder eingesammelt, ein Materialcontainer direkt unter dem 7m Masten hat eine richtige Delle abbekommen, die 8mm Stahlhalter an den Flügeln hat es verbogen, den Nachbarn in 50m Entfernung geweckt durch den Knall, die ganze Achse verbogen,... ABER: Die Flügel haben es fast unbeschadet überlebt. Immerhin! Glasfaser scheint seinen Zweck zu erfüllen.

Jetzt soll es daran gehen, nochmal neue Flügel zu machen. Auch den ganzen Antriebsstrang werde ich neu machen, deutlich solider, bessere Brems- und Sicherheitseinrichtungen und alles redundant mit mehreren Sensoren elektronisch überwacht.
Mit dem RoWiTool komme ich auf ganz gute Ergebnisse mit meinen 2,60m Blattlänge, 3x, ich bleibe bei dem 400er Rohr, Kontur übernehme ich (wenn ich auch noch nicht genau weiß wie) ebenfalls aus dem Tool.

So und jetzt - endlich - zu der eigentlichen Frage: Ich habe mehrfach gelesen, dass bei solch großen Flügeln auch eine Bearbeitung der Kontur der Trailing Edge sinnvoll ist (so scheint es mir mit meinem bisher beschränkten Verständnis der Aerodynamik dieser Flügel auch). Nur ist das Problem, dass das RoWiTool das bekanntermaßen nicht kann... . Ich habe etwas in Richtung ellipsenförmige Kontur an der trailing edge gelesen, aber das ist natürlich ein bisschen ungenau. Das ist schon ganz schön teuer solche großen Flügel zu bauen und da würde ich mich einfach freuen, wenn das nicht ganz daneben ist. Es könnte natürlich auch sein, dass das nicht so viel ausmacht, dann kann man es auch einfach so lassen mit der geraden Kante... . Naja, sorry für das lange Gelaber, ich bin mal gespannt auf eure Ideen zu dem ganzen.

Anbei auch noch ein Screenshot von den aktuellen Werten vom RoWiTool, das gefällt mir ganz gut so...
 


Noch eine kleine Sache: Ja, ich weiß dass das mittlerweile ein großes (und auch teures Projekt ist), aber ich würde das gerne hinbekommen, ist mir dann eigentlich auch nicht mehr so wichtig, wann oder ob es sich genau lohnt oder so... . Ich will einfach sehen wie es geht - mehr oder weniger - ich bin sicher, viele von euch können das gut nachvollziehen.

Gruß und vielen Dank schonmal,
Benji
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Carl
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 20.10.2023 - 15:24 Uhr  ·  #2
:-) Mit einer solchen Serie von Misserfolgen stellt sich selten jemand im Forum vor, erlebt haben wir aber wohl alle schon Ähnliches.

Du bist aber auch sehr anhänglich an Rohre zum Bau von Windrädern und nebenbei sehr mutig weil eine solche Baugröße das Rohr-Material und Verbindungen auf starke Belastungen stellt.

Du hast die Rohre zuletzt mit GFK verstärkt, war ja wohl auch nötig wenn es denn ein so großer Rohrflügler sein sollte.

Meine Erfahrung mit Windrädern läuft darauf hinaus das Reduzierung des Flügelgewichtes auch die Belastungen reduziert, nicht so sehr Belastungen durch den Winddruck - die bleiben ja die Gleichen - wohl aber durch Fliehkraft und auch (selten beachtet) die Wechsel der Flügelgewichte relativ zur Gravitationsrichtung

Es besteht ein Unterschied in der Hebelwirkung durch das Flügelgewicht auf die Nabe je nach Stellung eines Flügels im Drehkreis der erst mit zunehmender Drehzahl durch Fliehkraft neutralisiert wird.

Das ganze wird noch komplizierter zu verstehen weil auch Kreiselkräfte zur Wirkung kommen, je mehr Gewicht und Umfangslage desto bedeutsamer wenn das Laufende Windrad durch eine Windrichtungsänderung aus seiner von der Windfahne bestimmten Lage ausgelenkt wird.

Denn nämlich wirkt das asymmetrisch zur eigentlich horizontal ausgerichteten Drehkreis im Azimutlager und kann auch auf die Nabenlagerung starke radial wirkende Kräfte ausüben die von den normalerweise durch das reine Rotieren im Lager auftretenden abweichen.

Das sind Dauerbelastungen, relativ klein, dennoch führen auch sie mit der Zeit zu Vibrationen und in Ihrer Wechselwirkung,zu Materialermüdungen.
und was die Kreiselkräfte mit ihrer Reaktion auf Auslenkungen betrifft nicht selten zu frühen Lagerschäden.

Kurzum leichte Flügel - wenigstens im äusseren Drehkreis möglichst leicht weil es sogar vorteilhaft ist wenn in Nabennähe höhere Gewichte für Schwung bei ab und anschwellenden Windgeschwindigkeiten sorgen - machen viel Sinn wenn sie auch die einwirkenden Kräfte gut wegstecken können.

Das geht mit modernen Materialien z.B. Carbon ganz gut. Es spricht nichts gegen die Hohlform der Rohr-Flügler aber - muss es wirklich unbedingt ein Rohr sein? Kann man nicht auch eine gute an normale aerodynamische Profile angenäherte Form - auch "hohl" wie die Rohrhälfte herstellen die den Rohrhalbschalen den Rang abläuft? Also nicht so rund wie das Rohr sondern am hinteren Blattende flacher auslaufend?

Oder sogar leicht sinusförmig gebogen so wie im Profil jede Feder eines Vogels?

Das müsste doch mit einer Kombination aus schwererem und dickerem GFK in Nabennähe und dünner werdender Materialstärke mit CFK zu den Flügelenden hin möglich sein?

Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, Leichtbau an den Flügeln anzuwenden. z.B. mit Segeln. Damit läßt sich ganz gut was anstellen nur eben gehört viel Fachwissen und eine große handwerkliche Fertigkeit dazu ordentliche Hightech-Segel für solche Zwecke herzustellen.

Es soll ja keine Gardine werden.

Das Luggersegel z.B. stellt sich automatisch (also selbsttätig) zur Windgeschwindigkeit und Windrichtung an, verzeiht auch mehr Turbulenzen in der Strömung als steife fest ausgerichtete Profile. An Schwachwindstandorten mit verwirbelter Strömung kann das die Standortbedingungen ein wenig besser nutzen als viele normale aerodynamische Profile und gleicht dadurch den etwas schlechteren Wirkungsgrad der Segeltechnik aus.

Wie gesagt, es hat zudem den Vorteil der Leichtbauweise.
Che
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 20.10.2023 - 23:20 Uhr  ·  #3
@ Benji:
1. So wie der 1. Segelschein auf einer eher kleinen Jolle gemacht wird wäre es angebracht, sich in Demut vor der Materie als Erstlingswerk ein kleineres Windrad vor zu nehmen.

2. Die Verschraubung in Nabennähe hält die Belastung durch die Fliehkräfte auf Dauer wohl nicht aus.
Forum/cf3/topic.php?t=3509 Ist auch von mir.

3. Da KG Rohr eben Kanalgrundrohr heißt, ist das Material nicht UV-fest. Zumindest war das bei PVC so.

4. Das Profil der gewölbten Platte ist leidlich brauchbar, wenn es sich in Relation zur Profillänge um dünne gewölbte Platten handelt. Dazu Angabe im Anhang.
Das wird bei KG-Rohr insbes. in Richtung der Blattspitze weit überschritten.

In Blattspitzennähe sollte das Profil fast techisch scharf enden. Ist die Hinterkante (warum englisch, wenn es doch dafür ein schönes dt. Wort gibt?) wesentlich breiter, so kann das auf die Geräuschentwicklung desaströse Auswirkungen haben.

Ich würde alternativ überlegen, ob vielleicht ne Lösung nach Piggott die bessere ist, z.B. https://pureselfmade.com/de/windrad-selbst-bauen/ Allerdings mit Ferrit-Magneten anstatt Neodym, da bin ich skeptisch. Gibt noch andere Anleitungen.

Immer vorher überlegen, was denn mit dem gewonnenen Strom passieren soll! Also in eine Batterie und dann? Welche Systemspannung?
Oder mittels Einspeise-WR ins Netz unter Abzug des Selbstverbrauches.

Frage also nach dem Gesamtkonzept. Dazu muss der Generator passen.

Zu guter Letzt: Was herrscht denn am Standort für Jahresmittelwind und wie frei sind die Anströmungen, zumindest aus den Hauptwindrichtungen?

Rechtliche Aspekte sind auch zu beachten. https://bundesverband-kleinwindanlagen.de/recht/
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 21.10.2023 - 00:10 Uhr  ·  #4
wieso
 
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 21.10.2023 - 07:37 Uhr  ·  #5
.... Eigentlich müssten ja 2-3 Rohr -Radien ineinander passen , zumindest auf den 1. Dittel der Flügellänge an der Verschraubung zur Nabe .

Also wie ein Sandwich laminiert , notfals die Rohr- radien etwas heiss machen und dann verkleben und vernieten und ellegant abschmirkeln
Carl
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 21.10.2023 - 07:58 Uhr  ·  #6
Lars die Idee in Stufen ineinander zu schachteln ist schon mal innovativ, in Nabennähe ist wegen der dort über die Hebelkraft der Flügellänge auftretenden Kräfte Zugabe von Material ähnlich nötig wie in der Natur wo man das mit dem Knochenbau (z.B. der Schenkelknochen sehr deutlich),vergleichen kann oder bei Stengeln von Halmen, neuen Trieben an Asten, Ranken und vielen anderen Beispielen.

Bei normalen aerodynamischen Flügelprofilen ist das sowieso schon uralter Standard.

Dennoch - wie Che schon sagt sind KG Rohre nicht das Sahnetüpfelchen auf der Torte und XXLRay hat auch recht mit dem Wirkungsgrad der Rohrflügler während von mir der Einwand zum Gewicht auch eine Bedeutung haben könnte.

Erst recht bei der Baugröße eines Rohrflügels der sage und schreibe ein 3500 W Windrad antreiben soll.

Ich finde es gut wenn Benni mit Rohrflüglern angefangen hat, aus den vielen Schwächen die sich ihm dadurch Kosten- und Aufwandgünstig begrifflich gemacht haben, vielleicht deutlicher als es Lehrbücher und Lehrmeister können.

Ganz so wie XXLRay sagt, nichts verkomplizieren, der Weg ist das Ziel.
Che
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 21.10.2023 - 09:44 Uhr  ·  #7
Bei 45° Endkante gebrochen kann die Strömung aber nicht folgen. Man sagt, dass das bis höchstens 7° gelingt.
Immer ansatzweise weiter führend. Das würde aber dann viel Feilarbeit, oder gleich scharf lassen.
Benji02
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 21.10.2023 - 10:50 Uhr  ·  #8
Wow das ging ja jetzt schnell über Nacht, vielen Dank schonmal für die vielen Eindrücke und Vorschläge.
Was vielleicht viele eurer Rückmeldungen gemeinsam abdeckt, ich weiß, dass Rohrflügel - gerade in der Größenordnung - alles andere als ideal sind und es sicher bessere Möglichkeiten gäbe, wie deine Ideen (@Carl) und eben z.B. https://pureselfmade.com/de/windrad-selbst-bauen/ (hier) gezeigt wird. Ich weiß aber auch, dass es mit Rohren (sogar wenn man laminiert) noch relativ einfach ist, weil es einfach eine Grundform gibt die funktioniert.

Zitat

1. So wie der 1. Segelschein auf einer eher kleinen Jolle gemacht wird wäre es angebracht, sich in Demut vor der Materie als Erstlingswerk ein kleineres Windrad vor zu nehmen.

Da stimme ich dir völlig zu, allerdings hab ich mich da vielleicht ein bisschen schlecht ausgedrückt... Ich mache das nicht nur nicht zum ersten Mal, sondern hab mein erstes solcher Windräder ungefähr gebaut als ich 10 war, und seit dem immer und immer wieder und jedes mal ein bisschen besser.

Weil es auch aufkam, hier mal eine Aufstellung der Infrastruktur um die Flügel.
Ein Mast für das Windrad existiert schon, es ist ein 7m hoher Gittermast der auf ein Kranballast am Boden geschraubt ist. Wir sind hier im Allgäu, also nicht DER Windstandort per se, aber exponiert, auf ca. 1000m ü.NN, mit vielen Windreichen Tagen. Ich denke wir sind da im Durchschnitt bei 4-5m/s, aber das ist wirklich nur eine Schätzung, da (einfache) Windkarten natürlich oft den Faktor der sehr lokal exponierten Lage nicht einbeziehen.
Einen Generator gibt es (nach vielen verschiedenen Versuchen mit allem Möglichen) auch schon, nämlich eine 3,5kW Maschine der Firma Braun, die ihr alle sicher kennt. Ist sicher kein Schnäppchen das Ding, aber ich habs mir durchgerechnet, für so einen Scheibengenerator kosten mich alleine die Magneten 800€, wa ist noch kein Harz geflossen, keine Minute an der CNC gesessen und auch sonst noch keine Zeit eingerechnet. Also hab ich erstmal die Variante (nach langem Überlegen) gewählt.

Der Strom soll (wenn alles klappt) mal über einen Wechselrichter ins Hausnetz, Akkuspeicher und Solaranlage mit Infrastruktur zur Überschusseinspeisung ist alles da, also erstmal kein Problem. Da hängt auch schon eine 10kW Anlage der Firma Kessler dran, das funktioniert soweit auch gut.
Weil aber der Wechselrichter usw. teuer ist, werde ich testweise einfach auf einen 3-4kW Heizstab fahren, dann hab ich eine gute Last, die sich automatisch mit der Spannung anpasst (besser zumindest als gar nicht) und kann einfach mal beobachten und Strom zählen, ohne weiter Geld auszugeben.

Zu den Fliehkräften: Hab ich ausgerechnet, bei Drehzahl bei Schnelllaufzahl sind wir bei knapp 200 Upm, sagen wir 200, da kommt man in der Größenordnung 1,4kN raus. Also ca. 140kg, nicht wenig, aber auch nichts was eine solide Struktur nicht abkann (wenn man nicht so blöd ist und aus Faulheit die gleichen Schrauben nimmt wie beim Rotor vor 5 Jahren, wo die Flügel halb so groß waren).
Wie hier auch schon erwähnt wurde kann das auch ein bisschen bei der Schubbelastung durch den Winddruck helfen, das wird dann ein bisschen relativiert.

Zitat

Bei 45° Endkante gebrochen kann die Strömung aber nicht folgen. Man sagt, dass das bis höchstens 7° gelingt.
Immer ansatzweise weiter führend. Das würde aber dann viel Feilarbeit, oder gleich scharf lassen.

Verstehe ich richtig, dass ihr hier von der Hinterkante des Flügels redet? Also davon, ob man da auf die ganze Länge eine Fase hinmacht oder?! Hab ich bis jetzt so gemacht, ist sicher ein guter Einwand, dass 45° ein bisschen viel ist für die Strömung, hab ich noch nicht drüber nachgedacht... .
Ich meinte in meiner ursprünglichen Frage allerdings weniger den Schliff der Kante, sondern die Kontur in Längsrichtung, also die Frage, ob (von vorne/Windrichtung betrachtet) nicht nur die Vorderkante, sondern auch die Hinterkante eine "Kurve machen" sollte und nicht gerade sein. Ich hänge zu dem Gedanken mal ein Bild an. (Rote Linie, nur von Hand gezogen, um den Gedankengang zu verdeutlichen)
 


Ich hoffe ich hab jetzt zur Klarstellung nichts wichtiges vergessen, vielen Dank euch auf jeden Fall für die Beteiligung!
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Carl
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 21.10.2023 - 11:48 Uhr  ·  #9
Zu der Frage Kurve hinten schau Dir ein Beispiel aus der Natur an. Der Condor und der Adler - Geier übrigens auch segeln mit am Flügelende gespreizten Federn stundenlang ohne Flügelschlag, man könnte fast sagen die Flügel werden als "Repeller" genutzt wie man die "Propeller" der Windräder ja nennt.

Die letzte Feder im Flügel hat für sich am deutlichsten die Stellung eines Flügels am Windrad.

Vielleicht hast Du eine größere Feder zur Hand, das kann eine gefundene vom größeren Wildvogel sein oder eine große Flügelfeder einer Gans z.B.

Wenn Du damit ein wenig "die Luft umrührst" merkst Du schnell wie hoch der Auftrieb ist den die sinusförmige Profilform generieren kann.

Die Luftströmung wie alle Strömungen nimmt auch eine wellenförmige Sinusform an nicht nur in der Wirbelschleppe hinter einem umströmten Objekt sondern auch im Ablauf an der Feder die von der Natur anscheinend so evolutioniert geschaffen wurde um der Strömung den leichtesten Weg zu bieten, Kraft zu sparen beim Fliegen usw.

Das Spreizen der Federn am Flügelende hat etwas mit optimiertem Ablauf der Strömung mit kleinen Wirbeltunneln an jeder Feder zu tun die zusätzlichen Vortrieb generieren.

Dazu kannst Du googeln, z.B. " Ingo Rechenberg Bionik" oder noch kürzer "BERWIAN"
wieso
 
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 21.10.2023 - 14:20 Uhr  ·  #10
Benji , weisst ja selber das das von der Statik hier nicht passt zum Material , die Verschraubungsschiene halt länger machen oder wie gesagt auch das PVC Rohr verstärken

Schönes Gesamtfoto aber ....

Der Braun -Generator hat keine Probleme so dem Wetter ausgesetzt zu sein ? Und ich denke Du hasst mit denen gesprochen, was für ein Netzwechselrichter passt ?

Viel Erfolg auch bei der Einbindung in die bestehende PV-Batterie-Anlage
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 21.10.2023 - 20:32 Uhr  ·  #11
@ Benji:
Das sind ja alles Dinge, die ich nicht wissen konnte.
Zur Reduzierung des Anstellwinkels hast Du tatsächlich mit der Hinterkante die richtige bestimmt.
Nur nicht so extrem.
Habe das mal mit einem grünen Strich in Deine Skizze eingezeichnet:

 


So etwa kann man an der Blattspitze den Anstellwinkel gegen Null gehen lassen.

Einfach auf einen Heizwiderstand die Energie leiten geht höchstens an 2 Punkten der Anlagenkurve exakt. Daneben ist die Last immer unangepasst.
Schams Solar hatte dafür mal ein preiswertes Steuergerät. gibts aber nicht mehr. Bitte betrachte aber die Übertragungskurve!
Da kann man getrost eine Heizlast für 230V dran hängen.

Was wird der Braun-Generator für Spannungen haben, zwischen 3 und 12 m/s?
Ich frage, weil man evtl. 2 recht preiswerte China-WR SUN-2000-WAL parallel schalten könnte.

Ist Dir sicher klar, dennoch erwähne ich es:
Windrad höchstens bis ca. 6 m/s im Leerlauf laufen lassen! Das hat dann nämlich höchstens die Betriebsdrehzahl von 12 m/s, welche noch sicher ausgehalten werden dürfte.

Geräusche aber im Leerlauf wesentlich höher!

Grüße, Che
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 21.10.2023 - 20:56 Uhr  ·  #12
@Che
Der Braun Generator geht bis 450V, Spannungen von um die 30-50V sind wirklich (mit ca. 1:2 Übersetzung) extrem "früh" da. Idee wäre ein 3-4kW Heizstab, 3-phasig. Ich denke da hast du recht, ideal wird es da selten sein, aber immerhin geht die Last mit niedrigerer Spannung aufgrund des ohmschen Gesetzes auch zurück, besser als nichts. Ich wollte über einen Arduino o.ä. ein großes Relais ansteuern, dass erst bei sinnvoller Startdrehzahl (von mir aus sowas um die 50Upm) die Last zuschaltet, damit es nicht so streng los geht. Wobei auch da der Generator von Braun wirklich gut ist (Stichwort Rastmoment).
Ich möchte tatsächlich im ersten Schritt die Energie gar nicht "sinnvoll" verwerten, der Heizstab ist nur ein Mittel einigermaßen geregelt sehr viel Last zuzuschalten und lässt mir testen, ob ich die Leistung wirklich erreichen kann mit einem Teil, das am Ende aus Rohren zusammengebastelt ist (ich brauch das Foto von meiner Leistungsanzeige für diverse Kästen Bier an Wetteinsatz anderer ;);)).

Braun hat gemeinsam mit ABB einen Wechselrichter auf den Generator abgestimmt, das sollte also gut passen bzgl. Leistungskurve, der ist aber halt teuer denke ich. Wenn ich da aber meine 3kW und mehr kriege, werde ich es auf kurz oder lang sicher nicht mehr verkraften, einfach nur Wasser warm zu machen ;)
Che
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 22.10.2023 - 10:29 Uhr  ·  #13
Es ist eben so:
Wenn Du bei max. Arbeitswindstärke anpasst, sagen wir mal der Generator hat dann 400V 3 AC, bei z.B. 12 m/s.
Dann hast Du bei halber Windstärke idealerweise halbe Spannung und damit 1/4 elektrische Leistung, welche verbraten wird.
Das Windrad liefert aber nur 1/8 Leistung. Wird also abgewürgt, bzw. kommt nie bei den 400V an.

Wie das ist, wenn Du auf 6 m/s optimierst kannst Du Dir selber ausrechnen.

Braun hatte mal was mit Relaisumschaltung, bezüglich Spannung 3 Schaltstufen.
Inzwischen bieten sie den WR Smart!wind (SW) ersatzweise an, der auch auf reinen Heizbetrieb parametriert werden kann.
Der kleinste SW 5.5 kostet aber um 5.500 EUR. https://smart-power-electronics.de/smartwind/

Was hast Du als Sturmsicherung? Ein Furl-System? Ist in den Fotos nicht genau aus zu machen.
Che
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 22.10.2023 - 14:00 Uhr  ·  #14
Nachtrag
Der Nachteil von Lösungen mit Rechner, hier Arduino, ist, dass sie ne Betriebsspannung brauchen.
Wenn als Schaltelemente eh Relais eingesetzt werden, kann man damit auch direkt ne spannungsgestaffelte Kette realisieren.

Natürlich gibt es nicht für jede gewünschte Schaltspannung ein Relais. Aber man kann sie trimmen.
1. Durch Vorwiderstände. Dabei bleibt aber die Hysterese erhalten, welche beträchtlich ist.
2. Durch Vorschalten von Zenerdioden, ggf. auch mehrere in Reihe.

Denkbar ist auch Kombination aus 1. und 2.

3 Relais schalten also nacheinander eine weitere Last an L1 bis L3 vom Drehstrom.
wieso
 
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 22.10.2023 - 14:33 Uhr  ·  #15
Zitat
Braun hat gemeinsam mit ABB einen Wechselrichter auf den Generator abgestimmt,
Ich denke mal das ist dann die kluge Entscheidung nach der Testphase , ABB oder Firmer kommen ja eher von dem allteigessesenem Wechselrichter Hersteller "Power-One" , diese waren sehr beliebt wei Wind und Wasserkraft Betreibern

Ob die heutigen Modelle aber noch so umgestellt werden können , weiss ich nicht

https://s1.solacity.com/docs/A…ctions.pdf

Zitat
Now connect a DC source of at least 150V to PV input number 1, be sure to get the positive and negative
wired up correctly. By default, from the factory, the solar inverters are set for 200V DC for startup. So it
may take 200V DC to get the inverter started. However, the startup Voltage can be changed through the
menus from 50 Volt DC to (nearly) 600V DC, and your inverter may be set differently. If the inverter
starts successfully you will see the display light up and text appear
Che
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 23.10.2023 - 13:10 Uhr  ·  #16
Vielleicht doch mit Arduino und nicht einfach mit 3 Relais.
Denn nehmen wir mal an, das 1. Relais schaltet bei 40V. Die Spannung steigt aber weiter bis z.B. 400V.
Das erste und das 2. Relais vor Überspannung/Überstrom schützen, wird unelegant.

Bei einem kleinen Steuerrechner kann man den Spannungshub von z.B. 500V mittels Spannungsteiler z.B. auf 5V runter teilen.
Im Rechner werden dann 3 Schaltstufen definiert, die jeweils ein Relais ansteuern.
Sollte aber eine gewisse Hysterese mit einprogrammiert werden. Sonst kommts zum Relaisklappern.
wieso
 
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 23.10.2023 - 13:18 Uhr  ·  #17
Was will ich mit diesem gebastelten Quatsch ?
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 23.10.2023 - 14:15 Uhr  ·  #18
Ich antworte hier auschließlich auf das Anliegen von Benji !
wieso
 
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 23.10.2023 - 21:00 Uhr  ·  #19
Zitat geschrieben von Che

Ich antworte hier auschließlich auf das Anliegen von Benji !


Achso :-/
Zitat
Was wird der Braun-Generator für Spannungen haben, zwischen 3 und 12 m/s?
Ich frage, weil man evtl. 2 recht preiswerte China-WR SUN-2000-WAL parallel schalten könnte.


Und die gehen dann das gesamte Spektrum des Generators mit ?

Aber klar Du bist ja exclusive Berater bis 90 Volt :lol:
Benji02
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Re: 3,5kW Anlage aus KG Rohr, RoWiTool

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Gepostet: 26.10.2023 - 09:05 Uhr  ·  #20
Zitat

Wenn Du bei max. Arbeitswindstärke anpasst, sagen wir mal der Generator hat dann 400V 3 AC, bei z.B. 12 m/s.
Dann hast Du bei halber Windstärke idealerweise halbe Spannung und damit 1/4 elektrische Leistung, welche verbraten wird.
Das Windrad liefert aber nur 1/8 Leistung. Wird also abgewürgt, bzw. kommt nie bei den 400V an.



@Che
Sorry für die späte Antwort, habe momentan viel um die Ohren... . Das ist natürlich vollkommen richtig, es ist nicht so, als hätte ich das nicht bedacht, aber diese Diskrepanz ist mir so genau noch nicht aufgefallen. Ich denke da werde ich dann vielleicht auch mit Schaltstufen arbeiten... vielleicht auch einfach so, dass ich mir eine Kurve bastel, also 3 Stufen indem ich jeweils eine Phase mehr dazuschalte wenn ich mehr habe.... Hysterese usw. kann ich natürlich alles über Arduino machen.
Bzgl. Betriebsspannung: Ist natürlich auch richtig, ich werde da aber mit Elementen arbeiten, die sich automatisch im Sinne der Anlagensicherheit verhalten, wenn das Netz wegfällt... . Also in dem Fall z.B. eine Notbremsvorrichtung, die sofort greift, wenn die Spannung nicht mehr da ist (z.B. über Magnetischen Trigger oder so, muss ich noch bisschen tüfteln. Auch muss ich noch überlegen, wie man die Bremse richtig einstellen soll... zu wenig Bremskraft heißt zu wenig Effekt und am Ende eine sehr heiße Bremsscheibe, zu viel und das Trägheitsmoment vom Rotor zerstört mir die ganze Anlage, wenn die Achse quasi von jetzt auf sofort "stehen bleibt".

Bzgl. mechanischer Sturmsicherung habe ich ein System vorbereitet (ich kenne leider den offiziellen Namen nicht), "Klappe" hängt nach unten, Wind drückt, klappe klappt rauf und dreht über einen Mechanismus die Windfahne aus dem Wind => Rotor dreht sich aus dem Wind. System ist aber wie gesagt nur vorbereitet, also die Fahne ist drehbar, aber sonst ist da noch nicht viel... . Weiß auch nicht, ob das das beste System ist... . Furling habe ich gerade zum ersten mal gesehen ehrlich gesagt, habs noch nicht 100%ig verstanden, ist aber vielleicht auch eine Variante... .
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