Doppelscheibe

für die Black 600
 
Che
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Doppelscheibe

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Gepostet: 10.01.2020 - 20:59 Uhr  ·  #1
Hallöchen,
weiter führend von folgendem Link: Forum/cf3/topic.php?p=53757#real53757,
24 Spulen sind gewickelt, mit 2x1mm Draht parallel.

War nicht unbedingt Vergnügungssteuer-pflichtig. Wobei das Wickeln ansich nicht schlimm war. Wenn nur das Gefummele danach, das Fixieren der Windungen, nicht gewesen wäre.

Wickeln mit einem Akkuschrauber neuerer Generation ging richtig gut.

 

Ganz einfach in den Schraubstock eingespannt, dort, wo beidseitig die Befestigungsgewinde für den Zusatzhandgriff sind.

Wickelvorrichtung aus 3 mm Al-Blech, 60 mm D.

 
 

Noch 6mm PE-Schlauch aus der Pneumatik-Branche über die 5mm Wickelstifte geschoben. Vielleicht nicht unbedingt nötig, aber ich bin so vorsichtig. Dachte, dass so viel Druck drauf ist, dass ich sie mittels Dorn rausschlagen muss. Dem war aber nicht so.

Zum Windungzählen noch 2 kleine Magneten auf U-Scheibe als magnet. Rückverbindung aufgeschnappt, und einen sog, REED-Kontakt mittels einem Verhau aus Zwingen gehalten. Dieser überbrückt vom Taschenrechner je Umdrehung 1x die "=" Taste.
Beschreibung hier: Forum/cf3/topic.php?p=53768#real53768

 

Beim CASIO also <1++> eingetippt. "=" erledigt jedesmal der REED-Kontakt. Letzterer übrigens überraschend empfindlich. Sicheres Schalten noch in 20 mm Entfernung.
Kenner werden wissen, woher die Halterung mit den 2 Kroko-Klemmen stammt.

Zum Fixieren der Windungen gibt es wunderbare Klebebänder, die schmal sind, und durch hohen Faseranteil in Längsrichtung sehr fest. Davon das 1. und das letzte besonders interessant. Auch Vergussmassen für den Profi sind zu haben. Aber meines Wissens nach nur, wenn der Profi ne Firma hat, leider.
Ich habe zunächst das Fixierband von den Drahtrollen in der Breite geteilt (einfach auseinander reißbar)
und dieses verwendet

 

Weil alle, dann Panzerband. Bis runter auf 8 mm lassen sich Streifen abreißen.
Letztendlich habe ich mich auf eine alte Methode besonnen, welche fast noch besser geht: Festbinden, hier mit Stern-Zwirn. Ist aber gut wenn es kein Billigprodukt ist!
Verzwirnung ist vergusstechisch die beste Methode.

Hier die 4 Varianten von rechts nach links

 

Man sieht, dass ich unter den Drahtüberwurf immer ein Stück Tesafilm geklebt habe. Vielleicht nicht zwingend, aber ich bin auch hier vorsichtig.

Wie geht es weiter?
Heute das Spulenschema für wenig Geld auf A3 drucken lassen und einlaminieren.
Das lege ich drunter, um die Spulen exakt aus zu richten.
Schon mal Glasgewebe angefeuchtet. Konturen scheinen durch. So auch bei EPOX zu erwarten.
Wenn nicht genug, wird die unterste Lage Glasgewebe nachträglich aufgebracht.

2 Erfahrungen noch:
1. Es scheint vergebliche Müh zu sein, bei 2 parallelen Drähten wirklich Windung an Windung zu wickeln. Muss aber wohl auch nicht sein. Hauptsache die Windungszahl stimmt.
2. Spulen bekommen beim Wickeln tonnenartige Auswölbungen. Musste daher die Durchmesser der Scheibe geringfügig erweitern. Bei Magnetscheibe entsprechend. Sollte man wohl immer zuletzt in Auftrag geben.

Bis die Tage
und Gruß
Che
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 24.01.2020 - 21:44 Uhr  ·  #2
Was jetzt kommt war alles schon mal zur Hälfte geschrieben, gegen 19:30. Erstmals war plötzlich mein Text beim Vorschau-Versuch weg. Muss mächtig was los gewesen sein auf der Homepage. Jetzt hoffentlich ruhiger.

Jedenfalls, Form fertig und eine Spulenscheibe gelötet. es könnte vergossen werden. Aber alles nacheinander.

 

Auf ne Möbelplatte zunächst mit Sprühkleber das einlaminierte Spulenschema geklebt. Auf eine Sperrholzplatte das Selbe nochmal, aber nur Papier. Das einzige, was im Baumarkt mit exakt 8mm Dicke zu haben war, war Pappelsperrholz.

Beim Aussägen der Formmulde Blatt der Stichsäge leicht schräg gestellt, wegen der Entformungsschrägen.
Besonderheit:
An den 3 Stellen, wo später die Befestigungslöcher der Scheibe gebohrt werden sollen, kleine Rundkopfschrauben eingedreht. Köpfe sollen die Bohrmitte abformen.

Deckplatte der Form ist nicht fotogen. Wird mit Restform verschraubt.

 

Holzabfall aus der Formmulde zur Lötlehre erweitert. Holzdübel D6 in Löcher 5,5 nur eingeschlagen, nicht geklebt. Löcher schon mit leichter Neigung nach innen gebohrt.

 

Alle späteren Lötstellen mit feinem Kuferdraht D 0,4 (aus Litze 10mm²) zunächst fixiert.

 

Dazu Bindung mit 3 Schlaufen vorgefertigt. Nach Einfädeln nur fest ziehen und mit Zange weiter verdrillen.

 

Meine wohl beste Lötung. Funktional sind sie aber alle.
Der Draht ist lötfähig, allerdings erst ab 350°. Lackisolation löst sich dann auf und dient als Flussmittel. Trotzdem Kolofoniumdraht verwendet, und einen alten 80W Lötkolben. Damit ging es gerade so.

 

Der fertig gelötete Spulensatz. Bei der 2. Scheibe kommt noch ein Temperatursensor hinzu.

Ein Wort noch zum Trennwachs
Bohnerwachs (lösungsmittel-haltig) erscheint mir als nicht fest genug. Auto-Creme von Nigrin ist ne Wasseremulsion. Lässt sich schlecht spritzfähig verdünnen. Scheint auch Polierkörper zu enthalten, z.B. Kreide.
Also von Kerze Wachs abgeschabt und in Waschbenzin aufgelöst. Zur Beschleunigung im Wasserbad erwärmt.

In Garage dann wieder milchige Brühe, die nachverdünnt werden musste. Löslichkeit stark temperaturabhängig.
Gespritz (mehrfach) wurde mit Sprühkopf vom Scheibenenteiser.

Es kann also eingeformt und gegossen werden.
Langsam wird es, und es ist recht befriedigend.
Erdorf
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 25.01.2020 - 15:08 Uhr  ·  #3
Respekt :D
ora
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 25.01.2020 - 20:37 Uhr  ·  #4
Chapeaux! Die Klemme ist ein klein wenig älter, versieht den Dienst aber tadellos?!
Windmen
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 25.01.2020 - 21:40 Uhr  ·  #5
Hallo Che
Für welchen Spannungsbereich ist dein Generator konzipiert?
Ich such noch einen Geno für mein Vertikalrad mit 48V 2kw.

Baust du auch für extern?
Grüsse
Che
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 25.01.2020 - 23:23 Uhr  ·  #6
Danke für die Blumen.
Speziell @ Ora: Was für ne Klemme?
@ Widmann: Je Scheibe (gesamt 2) ca. 15V bei 200 u/min (zugeordnet ca. 3 m/s bei TSR6). Für Beschaltung dann verschiedene Optionen. Reihenschaltung ist am sichersten.
Es erfolgen Tests.
Ob ich extern was baue, hängt vom Saler ab. Entwerfen geht aber immer.
Werd aber mal sehen, ob ich für Dich einen bezahlbaren geschlossenen finde. Hat für VAWT gewisse Vorteile.
Schönes WE, Ch.
Che
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 27.01.2020 - 11:15 Uhr  ·  #7
Möchte Euch Teil haben lassen an meiner Happyness. Soeben Kostenvoranschlag erhalten für meine Laserplatten, Zeichnungen im Anhang.
Flanschplatte 3,50 EUR Magnetträgerplatte 7,75 EUR jeweils + MWST. Jeweils 3 Stück.
Allerdings: DXF-File habe ich mit geliefert.

Das sind gaaanz andere Preise, als bei Zerspan-Teilen über CNC Forum/cf3/topic.php?p=53458#real53458
Warum S355 bei den magnetischen Rückverbindungen hier gerechtfertigt ist, dazu später.
Anhänge an diesem Beitrag
Dateiname: Flanschplatte - A4.pdf
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Titel:
Heruntergeladen: 457
Dateiname: Magnetträgerplatte - A3.pdf
Dateigröße: 36.12 KB
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 01.02.2020 - 21:09 Uhr  ·  #8
Die erste Spulenscheibe ist fertig. (Und GB aus der EU raus. Hat aber nichts damit zu tun.)

Wieder schrittweise:

 

Glasgewebe Köper-Bindung 163g/m² zugeschnitten und Überstände gefiedert (eingeschnitten), damit sie sich am Schluss besser umlegen lassen.

 

Zum Tränken der Spulen und anschließend des Glasgewebes reinen Harzansatz verwendet.

 

An den Befestigungsecken Glasfaserschitzel 5 bis 7 mm "eingejaucht".
Bei den Spulen schon begonnen, mit beigemischtem Edelkorund zu vergießen. Letzterer zur besseren Wärmeleitung. Ob es was gebracht hat, s. später.

Letztendlich alle Hohlräume mit "Wärmeleitharz" vergossen, gefiederte Glasseideüberstände umgeschlagen und eine Decklage Glasgewebe aufgebracht. Vorher noch etwas gewartet und aufgestiegene Luftblasen durch Bewegung im Harz versucht zu entfernen.
Dann Deckplatte der Form aufgebracht und mittels 4 Muttern verspannt, beginnend in der Mitte.

 

Die geschlossene Form.
In allen Bohrungen und Durchbrüchen (beidseitig konisch) zuvor Kerzenwachs mit Lötkolben eingeschmolzen.
Beim Zuschrauben ist Harz aus allen Öffnungen und Spalten ausgedrungen, nicht nur aus den schlitzförmigen Überläufen.
Zuletzt überschüssiges Harz weg getupft.

 

Wenn man vor dem Einharzen irgens etwas vergisst, mit Wachs ab zu decken, sieht das Ergebnis nach dem Öffnen der Form so aus. Wirklich schlimm ist das aber nicht.
Den Schraubenschaft konnte ich mittels Schweißbrenner erwärmen. Nur ist die Wärme nicht bis zum Kopf durchgedrungen.

 

Die verputzte Spulenplatte
Dicke 8 mm ließ sich nicht halten, sind 8,7 geworden.
Man sieht auch größere verbliebene Luftblasen. Könnten verspachtelt oder vergossen werden. "Kann man machen, muss man aber nicht". Ich werde es so lassen.
Zumindest 2 Spulen sind etwas zu weit zur Mitte gerutscht. Werde beim nächsten Mal doch mit Abstandshölzchen arbeiten.

Hat das Beimischen von Korund etwas gebracht?

 

Hier eine Probe vom Verguss in ein 20mm Holzbrett, einmal mit Edelkorund F220 und das andere mal mit Quarzsand gröberer Körnung.
Beides sieht als Schüttgut sehr weiß aus. Dachte schon, man hätte mich mit dem Korund beschissen, aber die Dichte ist anders, also o.K.
Probe mit etwas Wärmeleitpaste an eine Stahlplatte 6 mm thermisch angekoppelt und letztere mittels Induktionsplatte auf ca. 100°C erwärmt.
Ergebnis: Nach 10 min. Oberfläche Korund-Harz 62,6°C; Gemisch mit Sand sogar 64,7°C. (Holztemperatur 43,8°)
Gemessen mit Infraroth-Thermometer. Auch durch Anfassen kein wesentlicher Unterschied feststellbar. Verblüffend.

Zu den Materialien:

Harz:
Da Ungesättigtes Polyesterharz (UP) sicher schon hunderte Male verwendet wurde, wird es o.K. sein.
Ich aber habe EPOXID-Harz verwendet, aus folgenden Gründen:
1. Weil ich es schon hatte. Damit es nicht überlagert.
2. Hat es einige Vorteile: Richtig ausgesucht - längere Topfzeit. Erstarrungsprozess schleichend. Habe im Keller um die 2h damit arbeiten können. Bei dem von mir verwendeten ein Fest-Werden auch noch bei 12°C in 24h. Stinkt nicht so erbärmlich wie UP (Aber Achtung: EPOX-Dämpfe auch nicht ganz ohne. Hatte danach 4 Tage trockene Nasenschleimhäute. Bei Verarbeitung gut Lüften! Dann erst Kellerfenster schließen.). Kaum Schwund beim Erstarren.
Dabei ist Harz nicht gleich Harz. Habe mir das ausgesucht. Ist bedingt UV-fest. Auch genügen zum Tempern bei 120° 2h. (Habe ich drauf verzichtet)
Die Firma vertreibt auch recht preiswert das Glasgewebe, und Reichelt-Elektronik derzeit auch.
Vertärkungsfasern:
Glasmatte und Gewebe mit Silanschlichte (Versteifung) nur für UP geeignet! Schlichte löst sich in Styrol, was in EPOX nicht enthalten ist.
Che
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 11.03.2020 - 21:36 Uhr  ·  #9
Wie sagte Trapatoni?" Isch haben fertig."
Isch auch, zumindest im Grunde:

 

Genau 10 Kilo, dieses Klassenziel schon mal erreicht.

Beide Scheiben in Reihe, und dann momentan in Stern. Sternpunkt rechts oben. Anschlüsse für L1 bis L3 links unten.
2-drähtige Wicklungsausgänge mit Ader-Endhülsen versehen. Zuvor reichlich Polfett benutzt. Damit auch Lüsterklemmen "eingejaucht".

Kurzschlussmoment war schon mal gleichmäßig und bärig. Gutes Zeichen.
Sonst wunderbar leichtgängig.

Gedachte, ihn zum dynamischen Auswuchten elastisch zu lagern und mittels Pedelec-Motor als Generator händisch an zu treiben. Doch das geht irgendwie nicht.
Also 2-Strahl-Oszi aus der ehem. DDR in Stellung gebracht. Preis damals um 4500 DDR-Mark, also um 3 durchschnittliche Monatsgehälter. 1991 dann auf dem Flohmarkt ergattert, für 50 DM. Schöner Preis für schönes Stück.

So sieht es jetzt aus in meiner Garage:

 


Jedenfalls, es ergab sich ein sonderbares Bild:

 

Irgendwie zu viel Lücke zwischen 2 Phasen. Wesentlich mehr als 120°.
Dachte schon, dass die Chinesen geschummelt hätten, und ein 5-Phasen-System mit nur 3 Phasen bewickelt,
bis ich mir das Bild meines eigenen Generators angesehen habe.

 

Von der Phasenlücke etwa das Selbe.
Beschaltung jeweils:
Ein Phasenausgang als Masse, die anderen jeweils auf Kanal 1 bzw. 2.
Alles durchgewechselt. Kein Unterschied.

Da ich bei meinem Generator an den Sternpunkt ja ran komme, mal andere Beschaltung gewählt:
Masse an Sternpukt, je 1 Phasenausgang auf Kanal 1 bzw. 2.
Und siehe da, ganz anderes Bild:

 


Bischen Spitz die Kurven, wegen zu großen Magnetlücken. Von Nichts kommt Nichts.
Aber von der Phasenverschiebung so, dass die nicht dargestellte 3 Phase genau rein passt.
So soll es sein.

Wieso das bei der anderen Beschaltung anders ist, ist für mich ein echtes Phänomen.
Kanns wer erklären?


Jedenfalls klappts so nicht mit dem Auswuchten.
Vielleicht kann ich auch drauf verzichten. Habe nämlich, da die Gewindestangen die Stahlscheiben quasi mit saugender Passung führen, quasi keinerlei radiale Laufabweichungen. Und nach Justage mit den Muttern - gefühlt einen ganzen Tag lang - auch keine nennenswerten axialen. Dafür extra noch Spezialschlüssel angefertigt bzw. modifiziert. Einer sogar aus 2 mm Niro-Blech.

Werde mir als nächstes mal das Oszillogramm nach Gleichrichtung an sehen, von beiden Maschinen.

Bis die Tage
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 16.03.2020 - 20:31 Uhr  ·  #10
1. Heute Pedelec-Motor über Sternpunkt oszillografiert.
Zunächst, wie schafft man sich einen Sternpunkt, wenn man an den echten nicht ran kommt?
Drehstromtrafo ist nicht nötig.
Zumindest für Messzwecke reicht es, 3 Widerstände in Stern zu verschalten. Wert nicht zu klein, wegten Erwärmung, sonst unkritisch. Hier 3x 180Ohm:

 

In der Mitte ist der Sternpunkt. Den braucht man beim 2-Strahl-Oszi (auch 3-Strahl) nur 1x anschließen. Masse bleibt Masse.

Zugehöriges Oszillogramm:

 

Sehr sauberer Sinus. Auch Abfolge i.O., wie folgendes Bild beweist.

 

Wieso sich mit diesem Motor als Generator mein Eigenbau-Generator motorisch nicht antreiben lässt, bleibt rätselhaft.
Umgekehrt geht es übrigens sehr wohl!

Dann Untersetzung gemäß Polverhältnis ca. 3 zu 1. Vermutlich hat es damit was zu tun.

2. Einen Riementrieb zur Bohrmaschine vor gesehen. Auch Generator schwenkbar gelagert, für Drehmoment-Messungen.

 

Hier Sicht auf die Hilfsanschläge:

 


Oszillogramm beider Scheiben in Reihe gegen Sternpunkt:

 

Bischen spitz wegen zu breiten Magnetlücken, auch 1 Phase etwas geringere Spannung,
von Abfolge aber o.K.

Ergebnisse:

Aus Messungen a bei 200 u/min, b 500 u/min: Ca. 10V DC (also Gleichspannung) pro 100 u/min.
Das sind 31% weniger, als im Entwurf mit dem Berechnungstool V 1.7. Vermutlich dem geschuldet, dass die Spulenscheiben dicker geworden sind, als geplant. Aus 8 mm wurden 8,7 bzw. sogar fast 10 mm.
Auch hatte ich keine Angaben bezüglich Magnet-Qualität.
Vorsichtshalber paar mehr Windungen zu wickeln, dafür war kein Platz.

Geht aber immer noch gut für 3 Black-600 Blätter für Netzeinspeisung ab 23,5 V bzw. auch zur Batterieladung mittels smartem Laderegler, der PWM kann. Dann auf Nennspannung 12V (Step-Down).

Drehmoment ohne Last bei 500 u/min übrigens 0,4 Nm, Verlustleistung damit 21 W.
Ursache hauptsächlich Fettreibung in den Lagern. Temp. 12°C.
Bei 200 u/min Verlustleistung 2,8 W. Beides geht in Ordnung.
FamZim
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 18.03.2020 - 09:53 Uhr  ·  #11
Hallo Che

Zu der eigenartigen Kurve :
Wenn eine Phase mit Anfang und Ende vertauscht ist, bilden sich drei positiv Signale in Folge und dann drei negatief Signale in Folge.
Der Sternpunkt ist dann irgentwo nur nicht bei Masse.
Mit einem normalen Regler läuft das nicht als Motor.
Die Spannung ist niedriger, da nicht gegen Masse gemessen und nicht normal wirksam.
Ich hab das mal absichtlich beim Motorwickeln ausprobiert.

Gruß Aloys.
Che
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 18.03.2020 - 10:23 Uhr  ·  #12
Hast sicher Recht aber ich nicht verstanden.
Wenn man eine Phase als Messmasse setzt, erwarte ich eigentlich, dass die anderen beiden dann mit Verschiebung 120° erscheinen. Aber egal, man kann sich ja einen virtuellen Sternpunkt erzeugen.

Aber doch läuft das (bisweilen?) als Motor. Hatte ich ja geschrieben: Umgekehrt geht es übrigens sehr wohl!
Auch schon ein weiteres Mal realisiert, mit "Eisenbehafteten", um von einer Maschine auf das Polverhältnis der anderen zu schließen.
Allerdings:
Es sind Synchronmaschinen! Dürfen nicht aus dem Takt kommen, sonst brummts nur noch.
Also Generator starten bei Drehzahl Null und "Motor" ohne Last.
FamZim
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 19.03.2020 - 21:07 Uhr  ·  #13
Hallo

Ich erkläre es mal an der Grafik mit den Phasen L1 bis L3.
Wenn bei L3 Anfang und Ende vertauscht werden werden die Werte um die Nullienie verdreht, das untere kommt nach oben und umgekert.
So liegt die normal nach unten gerichtete Spannung nun nach oben "zwischen" Phase L1 und L2 .
Sie läuft also 60 ° hinter L1 und 60 ° vor L2.
Dann kommt erst mal nix und dann alle 3 in Volge L1 - L3 - und L2 nach unten.
Möglich ist das ein Regler da mit mal klar kommt und dann wieder nicht.

Gruß Aloys.
Che
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 20.03.2020 - 08:18 Uhr  ·  #14
Kann ich diffus nach vollziehen, aber habe ich in bei der Messung "Anfang und Ende vertauscht"? Doch eher nicht, oder?
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 23.03.2020 - 22:27 Uhr  ·  #15
Wahrscheinlich tatsächlich, da die eine Phase zur Masse erklärt wurde. Das mag gegenüber den anderen beiden ne Umpolung sein. Das jetzt zeichnerisch dar zu stellen, dazu bin ich aber derzeit zu bequem. Zumal ich den Weg über den virtuellen Sternpunkt nehmen kann.
(Wir beziehen uns auf dieses Bild hier aus der Diskussion, bzw. auch das darunter: Forum/cf3/modules/cback_mediam…_45471.jpg Es geht um die auffällig großen Lücken.)
FamZim
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 24.03.2020 - 10:56 Uhr  ·  #16
Ja genau das meinte Ich.
Es zeigt aber nicht die Phasen 1 und 2 , sondern die Phasen 1 und 3 , die Phase 2 kommt erst danach.
Dadurch das die dritte mit Anfang und Ende vertauscht ist, ist sie eigentlich umgekehrt, und der Bogen nach oben gehört nach unten.
Die nächste Phase (Nummer 2) liegt dann nach Phase 1 um 120° versetzt.
War diese Messung nicht vom Pedelecmotor ? der nicht immer läuft ?
Bin mir da nicht so sicher .

Gruß Aloys.
Che
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 24.03.2020 - 13:25 Uhr  ·  #17
Zitat
War diese Messung nicht vom Pedelecmotor ? der nicht immer läuft ?

Ja,
beim Scheibengeni aber ,nächstes Bild, das Selbe in Grün.
Pedelec-Motor läuft! Nur umgekehrt nicht. Also jeweils einer als Generator, händisch angedreht, der andere als Motor
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 29.03.2020 - 15:04 Uhr  ·  #18
Die Möglichkeit, mit der Bohrmaschine Leistungstest durch zu führen, sind begrenzt.
Hier nochmal das Bild.

 

Sehr bald bog sich die Tischplatte. Selbt nach Unterverstärkung mit Winkelstahl hier nur höchstens 3A möglich. Danach fing der Riemen an zu rutschen. Wollte zumindest bis 8A hoch gehen, um die Spulenerwärmung zu testen.
Könnte noch ne federbelastete Rolle als Riemenspanner vor sehen. Ist aber schwierig. Außerdem vergebliche Müh. So ne Bohrmaschine hat eh nur 500W. Ob mechanisch (Ausgang) oder nur elektrisch (Eingang) bleibt auch noch fraglich.

Außerdem mal wieder 2 MOSFets durchgebrannt. Sind wunderbare Bauelemente, aber mimosenhaft gegen jede Art von Überspannung. Letztere wahrscheinlich von der Bohrmaschine induktiv/kapazitiv eingestreut. Sichtbar auf dem Oszillogramm der gleichgerichteten Spannung.

 

Überspannungs-Spitzen.

Und das, obwohl ich ansich mit Glättungs-C 1000 myF gearbeitet habe. Dann natürlich nichts zu sehen, auch keine Restwelligkeit.

Ansich sind die FETs abgesichert, inzwischen mit sog. Surpressor-Dioden, auch TVS-Dioden genannt. Sind sehr schnell.
Hier die Schaltung

 


Kann auch sein, dass das Poti kratzt. Spulen sind Induktivitäten. Da gibts dann Abschalt-Induktionsspannungen.
Ist nämlich nur, wenn ich am Poti drehe, und auch nur nach einiger Zeit.
Möglicherweise - steter Tropfen höhlt den Stein.

War gut, dass der Riemen irgendwann anfängt, zu rutschen. Damit blieb es jeweils bei nur einem FET, welches auf Kurzschluss gegangen ist.
Man hats jedenfalls nicht leicht, aber leicht hats einen.
Nun aber erst recht. Ich bleibe dran.

Und mit der Bohrmaschine? Leerlaufspannungen kann man immer erzeugen, und Verlustleistungen bestimmen, wenn noch garnichts angeschlossen ist.
XXLRay
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 29.03.2020 - 15:32 Uhr  ·  #19
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Re: Doppelscheibe

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Gepostet: 29.03.2020 - 16:53 Uhr  ·  #20
Dafür schmeiße ich die, welche zu sehr aus der Reihe tanzen, ja raus.
Außerdem sind in der Sorce-Leitung die Gegenkopplungs-Widerstände. Ursprünglich hatte ich 0,033 Ohm.
Inzwischen erhöht auf 0,1 Ohm.
Angestrebt sind Abweichungen bei Strom und damit auch Erwärmung von nicht mehr als 10%.

Hat aber nichts mit dem Abrauschen zu tun.
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